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Werke Gregor von Nazianz (329-390) Oratio 20: De dogmate et constitutione episcoporum 20. Rede: Über die Glaubenslehre und die Aufstellung der Bischöfe

7.

[Forts. v. S. 409 ] Nach meiner Ansicht dürfte die Lehre von dem einen Gott dadurch festgehalten werden, daß der Sohn und der Geist auf eine einzige Ursache zurückgeführt, nicht aber vermengt und verwischt werden. Auf eine einzige Ursache sind sie zurückzuführen wegen ein und derselben sog. Bewegung und ein und desselben Willens der Gottheit und wegen der Gleichheit ihres Wesens. Die Lehre von den drei Hypostasen dürfte dadurch festgehalten werden, daß an keine Verwischung, Auflösung oder Vermengung gedacht wird; denn nicht soll das All durch die aufgelöst werden, welche die Einheit ungebührlich hochschätzen. Die Lehre von den Proprietäten dürfte dadurch festgehalten werden, daß man den Vater als anfangslos und als Anfang, d. i. als Ursache, Quelle, ewiges Licht, denkt und erklärt, den Sohn aber als nicht anfangslos und als Anfang der Schöpfung. Wenn ich hier von Anfang rede, darfst du aber nicht an eine Zeit denken, nichts zwischen dem Erzeuger und dem Erzeugten annehmen, nicht die Natur dadurch teilen, daß du ungeschickt zwischen die Ewigen und Verbundenen etwas einschaltest. Wäre nämlich die Zeit älter als der Sohn, dann wäre offenbar der Vater zunächst die Ursache der Zeit. Wie aber kann der, welcher unter der Zeit steht, „der Schöpfer der Zeit1“ sein? Wie kann er „der Herr des Weltalls2“ sein, wenn ihm die Zeit vorhergeht und sie ihn beherrscht? Der Vater ist also ohne Anfang; denn er hat das Sein nicht anderswoher, noch aus sich selbst. Der Sohn aber ist, wenn du den Vater als Ursache ansiehst, nicht ohne Anfang; denn der Vater ist als Ursache der Anfang des Sohnes. Würdest du aber den Anfang zeitlich verstehen, dann hat er keinen Anfang; denn der Herr der Zeiten erhält seinen Anfang nicht von der Zeit.


  1. Hebr. 1, 2. ↩

  2. Röm. 10, 12. ↩

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20. Rede: Über die Glaubenslehre und die Aufstellung der Bischöfe

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