Übersetzung
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Kirchengeschichte (BKV)
9a. Der Brief des Maximinus, in welchem er anordnet, dass die Christen unbehelligt bleiben sollen
Abschrift der Übersetzung des Briefes des Tyrannen: „Jovius Maximinus Augustus an Sabinus. Deiner Stärke und allen Menschen ist, wie ich glaube, bekannt, daß unsere Herrn und Väter, Diokletian und Maximianus, als sie sahen, daß fast alle Menschen den Dienst der Götter aufgegeben und sich dem Geschlecht der Chri- S. 426 sten angeschlossen, den gerechten Befehl erteilten, alle jene, die den Dienst der unsterblichen Götter verlassen, durch öffentliche Zurechtweisung und Strafe zum Dienst der Götter zurückzurufen. Doch als ich durch glückliche Fügung das erstemal nach dem Osten kam und erkannte, daß an manchen Orten sehr viele Leute, die dem Staate nützlich sein könnten, von den Richtern aus dem erwähnten Grunde des Landes verwiesen wurden, gab ich jedem der Richter die Weisung, gegen die Bewohner der Provinzen in Zukunft nicht mehr mit Gewalt vorzugehen, sondern sie vielmehr durch Freundlichkeit und Belehrung zum Dienste der Götter zurückzurufen. Und da sich die Richter meiner Weisung gemäß an die Befehle hielten, wurde in den östlichen Gebieten niemand mehr verbannt oder mißhandelt, und die Leute ließen sich eben dadurch, daß man nicht mehr mit Gewalt einschritt, zum Dienste der Götter zurückrufen. Als ich sodann im verflossenen Jahre durch glückliche Fügung nach Nikomedien kam und dort Aufenthalt nahm, erschienen Bürger dieser Stadt vor mir mit Götterbildern und baten inständig, es möchte doch in keiner Weise einem solchen Geschlechte gestattet sein, in ihrer Stadt zu wohnen. Da ich aber erfuhr, daß sehr viele Anhänger dieser Religion in jenen Gebieten wohnten, so gab ich ihnen zur Antwort, daß ich für ihre Bitte freudig Dank wisse, jedoch sähe, daß die Bitte nicht von der Gesamtheit ausgehe. Wenn nun Leute bei diesem Aberglauben beharrten, so solle jeder einzelne hier freie Wahl und Entscheidung haben. Die es aber wünschten, mögen den Dienst der Götter anerkennen. Gleichwohl sah ich mich verpflichtet, sowohl den Bewohnern des erwähnten Nikomedien als auch den übrigen Städten, die ihrerseits die gleiche Bitte mit allem Nachdruck mir vorgetragen, daß nämlich kein Christ in ihren Städten wohnen solle, eine gnädige Antwort zu geben. Denn auch die früheren Herrscher haben alle das gleiche Verfahren beobachtet. Auch den S. 427 Göttern selbst, durch die das Menschengeschlecht und die Ordnung des Staates Bestand haben, gefiel es, daß ich eine so wichtige Bitte, die sie für den Dienst ihrer Gottheit vortrugen, bekräftigte.
Obwohl deiner Ergebenheit schon früher geschrieben und durch Erlaß befohlen ward, daß man gegen die Provinzbewohner, die an jener Gewohnheit festzuhalten gesonnen sind, nicht hart, sondern mit Langmut und Milde vorgehen solle, so hielt ich es dennoch, damit sie nicht seitens der Benefiziarier1 oder welcher Leute immer Schmähungen und Mißhandlungen erleiden, für angemessen, durch vorliegendes Schreiben deine Stärke zu mahnen, die Bewohner unserer Provinzen mehr durch Freundlichkeit und Belehrung zur Anerkennung der den Göttern schuldigen Ehrung zu bringen. Wenn sich daher jemand freiwillig für den Dienst der Götter entschließt, so geziemt es sich, ihn aufzunehmen. Wer aber der eigenen Religion folgen will, dem lasse seinen Willen! Diese Weisung hat deine Ergebenheit zu beachten, und niemand soll es gestattet sein, die Bewohner unserer Provinzen durch Schmähungen und Mißhandlungen zu quälen. Denn es geziemt sich, wie oben geschrieben, die Bewohner unserer Provinzen eher durch Belehrung und Freundlichkeit zum Dienste der Götter zurückzurufen. Damit aber diese unsere Weisung allen Bewohnern unserer Provinzen zur Kenntnis komme, hast du das Befohlene durch eine von dir erlassene Verordnung bekanntzugeben.“2 S. 428 Da Maximinus diese Verfügung lediglich aus einer Zwangslage heraus, nicht aus freien Stücken erlassen und sich schon früher einmal nach ähnlicher Vergünstigung unbeständig und falsch gezeigt hatte, schenkte man ihm allgemein keinen Glauben und kein Vertrauen mehr. Niemand von uns wagte es daher, eine Versammlung einzuberufen oder sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Denn dazu hatte das Schreiben eine ausdrückliche Erlaubnis nicht gegeben. Nur daß man uns unbehelligt lasse, war darin geboten, mit keinem Worte aber gesagt, daß wir Versammlungen abhalten oder Kirchen bauen oder sonst eine unserer herkömmlichen Handlungen vollziehen könnten. Und doch hatten Konstantin und Licinius, die Sachwalter des Friedens und der Frömmigkeit, an ihn geschrieben, dies zu gestatten,3 und allen ihren Untertanen durch Edikte und Gesetze die Erlaubnis dazu erteilt. Der überaus gottlose Mensch aber wollte sich nicht fügen, bis ihn schließlich die göttliche Gerechtigkeit faßte und ihn wider seinen Willen dazu brachte.
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= Militärangestellte, die wegen ihres Alters besondere Vorrechte genossen. ↩
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Eine eingehende Untersuchung zu diesem Schreiben Maximins an Sabinus und der folgenden „letzten“ Urkunde Maximins gibt Laqueur, S. 163—179. In der früheren Fassung der Kirchengeschichte, d. h. als die Geschichte Maximins noch Anhang des nur acht Bücher umfassenden Werkes war, war dem Eusebius weder das Schreiben Maximins an Sabinus noch des Kaisers „letzte“ Urkunde bekannt. Mit Recht urteilt Laqueur, S. 172 f.: „Wer dieses Schreiben auch nur etwas versteht, sieht sofort, daß Maximinus alles andere eher war als das Scheusal, welches Eusebius ursprünglich in ihm erblickte; unzweifelhaft war er demgegenüber eine mehr ängstliche Natur, die sich von den Forderungen, die bei ihm vorgebracht wurden, hin- und herschieben ließ in der ständigen Sorge, nur ja niemandem wehe zu tun.“ Das spätere und noch heute verbreitete Urteil über Maximinus stützt sich auf diejenigen Berichte, welche Eusebius in der ursprünglichen Fassung seiner Kirchengeschichte gegeben hatte, als er über die tatsächlichen Verhältnisse noch nicht genügend informiert war. ↩
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Des Eusebius Behauptung, daß dieses Schreiben an Sabinus erfolgt sei, nachdem Maximinus durch Konstantin und Licinius über die Mailänder Verhandlungen unterrichtet worden war, erscheint vielen Gelehrten vom chronologischen Standpunkt aus unhaltbar. Nach Laqueur, S. 178, geht jene Behauptung auf die Kreise der siegreichen Kaiser zurück und wurde von hier aus offiziös verbreitet. ↩
Edition
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Ἐκκλησιαστικὴ ἱστορία
ΑΝΤΙΓΡΑΦΟΝ ΕΡΜΗΝΕΙΑΣ ΕΠΙΣΤΟΛΗΣ ΤΟΥ ΤΥΡΑΝΝΟΥ
[9.9a.1] «Ἰόβιος Μαξιμῖνος Σεβαστὸς Σαβίνωι. καὶ παρὰ τῆι σῆι στιβαρότητι καὶ παρὰ πᾶσιν ἀνθρώποις φανερὸν εἶναι πέποιθα τοὺς δεσπότας ἡμῶν Διοκλητιανὸν καὶ Μαξιμιανόν, τοὺς ἡμετέρους πατέρας, ἡνίκα συνεῖδον σχεδὸν ἅπαντας ἀνθρώπους καταλειφθείσης τῆς τῶν θεῶν θρηισκείας τῶι ἔθνει τῶν Χριστιανῶν ἑαυτοὺς συμμεμιχότας, ὀρθῶς διατεταχέναι πάντας ἀνθρώπους τοὺς ἀπὸ τῆς τῶν αὐτῶν θεῶν τῶν ἀθανάτων θρηισκείας ἀναχωρήσαντας προδήλωι κολάσει καὶ τιμωρίαι εἰς τὴν θρηισκείαν τῶν θεῶν ἀνακληθῆναι. [9.9a.2] ἀλλ' ὅτε ἐγὼ εὐτυχῶς τὸ πρῶτον εἰς τὴν ἀνατολὴν παρεγενόμην καὶ ἔγνων εἴς τινας τόπους πλείστους τῶν ἀνθρώπων τὰ δημόσια ὠφελεῖν δυναμένους ὑπὸ τῶν δικαστῶν διὰ τὴν προειρημένην αἰτίαν ἐξορίζεσθαι, ἑκάστωι τῶν δικαστῶν ἐντολὰς δέδωκα ὥστε μηδένα τούτων τοῦ λοιποῦ προσφέρεσθαι τοῖς ἐπαρχιώταις ἀπηνῶς, ἀλλὰ μᾶλλον κολακείαι καὶ προτροπαῖς πρὸς τὴν τῶν θεῶν θρηισκείαν αὐτοὺς ἀνακαλεῖν. [9.9a.3] τηνικαῦτα οὖν, ὅτε ἀκολούθως τῆι κελεύσει τῆι ἐμῆι ὑπὸ τῶν δικαστῶν ἐφυλάττετο τὰ προστεταγμένα, συνέβαινεν μηδένα ἐκ τῶν τῆς ἀνατολῆς μερῶν μήτε ἐξόριστον μήτε ἐνύβριστον γίνεσθαι, ἀλλὰ μᾶλλον ἐκ τοῦ μὴ βαρέως κατ' αὐτῶν τι γίνεσθαι εἰς τὴν τῶν θεῶν θρηισκείαν ἀνακεκλῆσθαι· [9.9a.4] μετὰ δὲ ταῦτα, ὅτε τῶι παρελθόντι ἐνιαυτῶι εὐτυχῶς ἐπέβην εἰς τὴν Νικομήδειαν κἀκεῖ διετέλουν, παρεγένοντο πολῖται τῆς αὐτῆς πόλεως πρός με ἅμα μετὰ τῶν ξοάνων τῶν θεῶν μειζόνως δεόμενοι ἵνα παντὶ τρόπωι τὸ τοιοῦτον ἔθνος μηδαμῶς ἐπιτρέποιτο ἐν τῆι αὐτῶν πατρίδι οἰκεῖν. [9.9a.5] ἀλλ' ὅτε ἔγνων πλείστους τῆς αὐτῆς θρηισκείας ἄνδρας ἐν αὐτοῖς τοῖς μέρεσιν οἰκεῖν, οὕτως αὐτοῖς τὰς ἀποκρίσεις ἀπένεμον ὅτι τῆι μὲν αἰτήσει αὐτῶν ἀσμένως χάριν ἔσχηκα, ἀλλ' οὐ παρὰ πάντων τοῦτο αἰτηθὲν κατεῖδον· εἰ μὲν οὖν τινες εἶεν τῆι αὐτῆι δεισιδαιμονίαι διαμένοντες, οὕτως ἕνα ἕκαστον ἐν τῆι ἰδίαι προαιρέσει τὴν βούλησιν ἔχειν καὶ εἰ βούλοιντο, τὴν τῶν θεῶν θρηισκείαν ἐπιγινώσκειν. [9.9a.6] ὅμως καὶ τοῖς τῆς αὐτῆς πόλεως Νικομηδεῦσιν καὶ ταῖς λοιπαῖς πόλεσιν, αἳ καὶ αὐταὶ εἰς τοσοῦτον τὴν ὁμοίαν αἴτησιν περισπουδάστως πρός με πεποιήκασιν, δηλονότι ἵνα μηδεὶς τῶν Χριστιανῶν ταῖς πόλεσιν ἐνοικοίη, ἀνάγκην ἔσχον προσφιλῶς ἀποκρίνασθαι, ὅτι δὴ αὐτὸ τοῦτο καὶ οἱ ἀρχαῖοι αὐτοκράτορες πάντες διεφύλαξαν καὶ αὐτοῖς τοῖς θεοῖς, δι' οὓς πάντες ἄνθρωποι καὶ αὐτὴ ἡ τῶν δημοσίων διοίκησις συνίσταται, ἤρεσεν οὖν ὥστε τὴν τοσαύτην αἴτησιν, ἣν ὑπὲρ τῆς θρηισκείας τοῦ θείου αὐτῶν ἀναφέρουσιν, βεβαιώσαιμι. [9.9a.7] τοιγαροῦν εἰ καὶ τὰ μάλιστα καὶ τῆι σῆι καθοσιώσει πρὸ τούτου τοῦ χρόνου διὰ γραμμάτων ἐπέσταλται καὶ δι' ἐντολῶν ὁμοίως κεκέλευσται ἵνα μὴ κατὰ τῶν ἐπαρχιωτῶν τὸ τοιοῦτον ἔθος διαφυλάξαι ἐπιμεληθέντων μηδὲν τραχέως, ἀλλὰ ἀνεξικάκως καὶ συμμέτρως συμπεριφέροιντο αὐτοῖς, ὅμως ἵνα μήτε ὑπὸ τῶν βενεφικιαρίων μήτε ὑπ' ἄλλων τῶν τυχόντων ὕβρεις μήτε σεισμοὺς ὑπομένοιεν, ἀκόλουθον ἐνόμισα καὶ τούτοις τοῖς γράμμασιν τὴν σὴν στιβαρότητα ὑπομνῆσαι ὅπως ταῖς κολακείαις καὶ ταῖς προτροπαῖς μᾶλλον τὴν τῶν θεῶν ἐπιμέλειαν τοὺς ἡμετέρους ἐπαρχιώτας ποιήσειας ἐπιγινώσκειν· [9.9a.8] ὅθεν εἴ τις τῆι αὐτοῦ προαιρέσει τὴν θρηισκείαν τῶν θεῶν ἐπιγνωστέον προσλάβοι, τούτους ὑποδέχεσθαι προσήκει· εἰ δέ τινες τῆι ἰδίαι θρηισκείαι ἀκολουθεῖν βούλοιντο, ἐν τῆι αὐτῶν ἐξουσίαι καταλείποις. [9.9a.9] διόπερ ἡ σὴ καθοσίωσις τὸ ἐπιτραπέν σοι διαφυλάττειν ὀφείλει, καὶ μηδενὶ ἐξουσία δοθῆι ὥστε τοὺς ἡμετέρους ἐπαρχιώτας ὕβρεσι καὶ σεισμοῖς ἐπιτρῖψαι, ὁπότε, ὥσπερ προγέγραπται, ταῖς προτροπαῖς μᾶλλον καὶ ταῖς κολακείαις πρὸς τὴν τῶν θεῶν θρηισκείαν τοὺς ἡμετέρους ἐπαρχιώτας προσήκει ἀνακαλεῖν. ἵνα δὲ αὕτη ἡμῶν ἡ κέλευσις εἰς γνῶσιν πάντων τῶν ἐπαρχιωτῶν τῶν ἡμετέρων ἔλθηι, διατάγματι ὑπὸ σοῦ προτεθέντι τὸ κεκελευσμένον ὀφείλεις δηλῶσαι.» [9.9a.10] ταῦθ' ὑπὸ τῆς ἀνάγκης ἐκβεβιασμένος, ἀλλ' οὐ κατὰ γνώμην τὴν αὐτοῦ διακελευσάμενος, οὐκέτ' ἀληθὴς οὐδ' ἀξιόπιστος παρὰ τοῖς πᾶσιν ἦν τῆς πρόσθεν ἤδη μετὰ τὴν ὁμοίαν συγχώρησιν παλιμβόλου καὶ διεψευσμένης αὐτοῦ γνώμης ἕνεκα. [9.9a.11] οὔκουν ἐτόλμα τις τῶν ἡμετέρων σύνοδον συγκροτεῖν οὐδ' ἑαυτὸν ἐν φανερῶι καταστήσασθαι, ὅτι μηδὲ τοῦτ' ἤθελεν αὐτῶι τὸ γράμμα, αὐτὸ μόνον τὸ ἀνεπηρέαστον ἡμῖν ἐπιτρέπον φυλάττεσθαι, οὐ μὴν συνόδους ἐπικελεῦον ποιεῖσθαι οὐδ' οἴκους ἐκκλησιῶν οἰκοδομεῖν οὐδ' ἄλλο τι τῶν ἡμῖν συνήθων διαπράττεσθαι. [9.9a.12] καίτοι γε ταῦθ' οἱ τῆς εἰρήνης καὶ εὐσεβείας προήγοροι· αὐτῶι τε ἐπιτρέπειν ἐπεστάλκεσαν καὶ τοῖς ὑπ' αὐτοὺς ἅπασιν διὰ προγραμμάτων καὶ νόμων συγκεχωρήκεσαν· οὐ μὴν ὁ δυσσεβέστατός γε ταύτηι ἐνδοῦναι προήιρητο, εἰ μὴ ὅτε πρὸς τῆς θείας συνελαθεὶς δίκης ὕστατόν γε ἄκων ἐπὶ τοῦτ' ἤχθη.