23. Kap. Des Origenes Eifer; seine Priesterweihe.
Von da ab begann Origenes seine Kommentare zu den göttlichen Schriften zu schreiben, wozu ihn Ambrosius nicht nur durch unzähliges Zureden und Ermuntern, sondern auch durch freigebigste Unterstützungen anhielt. Es standen nämlich Origenes beim Diktieren mehr als sieben Schnellschreiber zur Verfügung, welche sich zu bestimmten Zeiten ablösten; nicht geringer war die Zahl der Reinschreiber nebst den im Schönschreiben geübten Mädchen. Die für dieses ganze Personal notwendigen Ausgaben bestritt Ambrosius in reichlichem Maße. Ja er nahm sogar mit unsagbarem Eifer an der mühevollen Bearbeitung der göttlichen Schrift teil, wodurch er Origenes ganz besonders zur Abfassung seiner Kommentare antrieb.Damals folgte auf Urbanus, der acht Jahre Bischof der römischen Kirche gewesen war, Pontianus. In der Kirche zu Antiochien folgte auf Philetus Zebennus. Zu dieser Zeit empfing Origenes, als er wegen dringender kirchlicher Angelegenheiten durch Palästina nach Griechenland reiste, in Cäsarea von den Bischöfen jener Gegend die Priesterweihe.1 Die Bewegung, die dieses Er- S. 291 eignis gegen ihn hervorrief, die Beschlüsse, welche infolge dieser Bewegung von den Kirchenvorstehern gefaßt wurden, und die zahlreichen Verdienste des jungen Origenes um die göttliche Lehre erheischen eine gesonderte Darstellung. In mäßigem Umfange haben wir sie niedergeschrieben in dem zweiten Buche unserer Apologie für Origenes.2