36. Kap. Weitere Schriften des Origenes.
Während damals, wie natürlich, der Glaube sich immer mehr ausbreitete und unsere Lehre überall freimütig verkündet wurde, soll der bereits über sechzig Jahre alte Origenes, der sich durch lange Übung nun größte Fertigkeit erworben hatte, Schnellschreibern gestattet haben, seine vor dem Volke gehaltenen Vorträge aufzuzeichnen, wozu er früher nie die Erlaubnis gegeben hatte. Damals verfaßte er die acht Bücher gegen den sog. „Wahrheitsgemäßen Beweis“', den der Epikureer1 Celsus gegen uns geschrieben hatte,2 ferner S. 301 25 Bücher über das Matthäusevangelium3 und das Werk über die Zwölf Propheten, von welchem wir aber nur 25 Bücher vorfanden.4 Vorhanden ist noch ein Brief des Origenes an Kaiser Philipp, ein Brief an dessen Gemahlin Severa5 und noch verschiedene andere Briefe mit anderen Anschriften. Soviel wir davon, da und dort bei verschiedenen Personen verwahrt, sammeln konnten, nämlich mehr als hundert, haben wir in eigenen Büchern zusammengetragen, damit sie nicht mehr zerstreut würden. Origenes schrieb auch an den römischen Bischof Fabian6 und an sehr viele andere Kirchenvorsteher über seine Rechtgläubigkeit. Im sechsten Buche unserer Verteidigungsschrift für Origenes findest du hierfür die Nachweise.
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Origenes selbst hielt zuerst seinen Gegner Celsus für einen Epikureer; erst allmählich erkannte er dessen platonische Anschauungen. ↩
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Herausgegeben von P. Koetschau im 1. und 2. Origenesband der Berliner Kirchenväterausgabe (Leipzig 1899). ↩
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Nur zum Teil erhalten. ↩
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Ist verloren. ↩
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Die beiden Briefe sind nicht erhalten. ↩
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Ist ebenfalls verloren. ↩