5. Kap. Der Friede nach der Verfolgung.
„Wisse nun, Bruder, daß alle Kirchen des Orients und noch fernerer Gegenden, die sich dereinst losgesagt hatten, wieder zur Einheit zurückgekehrt sind! Überall sind alle Bischöfe wieder eines Sinnes und freuen sich ungemein über den wider Erwarten eingetretenen Frieden, nämlich: Demetrianus von Antiochien, Theoktist von Cäsarea, Mazabanes von Älia, Marinus, der nach dem Tode von Alexander in Tyrus Bischof wurde, Heliodor von Laodicea, Nachfolger des entschlafenen Thelymidres, Helenus von Tarsus und sämtliche Kirchen Ciliciens, sowie Firmilianus und ganz Kappadozien. Um meinen Brief nicht zu lang und meine Rede nicht zu schwerfällig zu machen, habe ich nur die angeseheneren Bischöfe genannt. Alle syrischen Kirchen und S. 324 Arabien, wohin ihr immer Unterstützungen schickt und eben jetzt geschickt habt, Mesopotamien, Pontus und Bithynien, kurz alle frohlocken allüberall in Eintracht und Brüderlichkeit, Gott verherrlichend.“ So Dionysius. Auf Stephanus folgte, nachdem dieser zwei Jahre die Bischofswürde bekleidet hatte, Xystus. An ihn schrieb Dionysius einen zweiten Brief über die Taufe; er teilt darin zugleich die Ansicht und das Urteil des Stephanus und der übrigen Bischöfe mit. Über Stephanus sagt er; „Er hatte seinerzeit bezüglich Helens, Firmilians und aller Bischöfe Ciliciens, Kappadoziens und ebenso Galatiens sowie sämtlicher daran angrenzender Provinzen geschrieben, daß er mit ihnen keine Gemeinschaft mehr haben wolle aus eben diesem Grunde, weil sie — wie er sagt — die Häretiker wieder taufen. Bedenke doch die Wichtigkeit der Sache! Es sind nämlich, wie ich erfahre, in den ansehnlichsten Versammlungen der Bischöfe tatsächlich Beschlüsse in dieser Sache gefaßt worden, daß die, welche von Häresien herkommen, zuerst den Katechumenenunterricht erfahren und dann von dem Schmutze des alten und unreinen Sauerteiges abgewaschen und gereinigt werden sollten.1 Über diese ganze Angelegenheit habe ich flehentlich an ihn geschrieben.“ Und nach anderen Sätzen sagt er: „Auch an unsere geliebten Brüder und Mitpriester Dionysius und Philemon, welche früher dem Stephanus zugestimmt hatten und welche sich in der gleichen Sache schriftlich an mich wandten, schickte ich zunächst einen kurzen Brief, nunmehr aber ein ausführlicheres Schreiben.“ Soviel über die erwähnte Streitfrage.
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Vgl.1 Kor. 6, 11; 5, 7. ↩