3. Kap. Die rasche Ausbreitung der christlichen Lehre über die ganze Welt.
Mit einem Male also erleuchtete das erlösende Wort gleich einem Sonnenstrahle die ganze Welt mit himmlischer Macht und Kraft. Sofort „verbreitete sich“, wie die göttliche Schrift1 verkündet hatte, „über die ganze Erde die Stimme“ seiner gottbegnadeten Evangelisten und Apostel „und ihre Worte bis an die Grenzen des Erdkreises“. In allen Städten und Dörfern erstanden mit einem Male von Tausenden besuchte, vollbesetzte Kirchen gleich gefüllten Scheunen. Diejenigen, deren Seelen infolge eines durch Vererbung überkommenen Übels von der alten Krankheit des abergläubischen Götzendienstes gefesselt waren, wurden in der Kraft Christi durch die Lehre seiner Schüler sowie auch durch ihre Wunder wie von schrecklichen Tyrannen befreit und aus düstersten Gefängnissen erlöst, so daß sie die ganze teuflische Vielgötterei verwarfen, sich nur noch zu dem einen Gott, dem Weltschöpfer, bekannten und ihn nach den Bestimmungen wahrer Frömmigkeit in gottgewolltem, vernünftigem, von unserem Erlöser dem menschlichen Leben übermitteltem Gottesdienste verehrten. Die göttliche Gnade wurde nämlich nunmehr auch über die übrigen Völker ausgegossen. Zunächst nahm zu Cäsarea in Palästina Kornelius mit seinem ganzen Hause auf Grund göttlicher Offenbarung und infolge des Wirkens Petri den christlichen Glauben an,2 sodann noch zahlreiche Heiden in Antiochien, welchen die zur Zeit der Verfolgung des Stephanus zerstreuten Jünger gepredigt hatten. Da die Kirche zu Antiochien damals blühte und erstarkte und ihr sehr zahlreiche Propheten aus Jerusalem, unter denen S. 66 Barnabas und Paulus waren, und außerdem noch eine Menge Brüder zuströmten, erhielten ihre Glieder gewissermaßen als frischsprudelnde und belebende Quelle damals zum ersten Male den Namen Christen. Als Agabus, einer der dortigen Propheten, eine Hungersnot voraussagte, wurden Paulus und Barnabas abgeschickt, um sich den Brüdern zur Verfügung zu stellen und ihnen zu helfen.3