15. Kap. Das Evangelium nach Markus.
Da sich nunmehr das göttliche Wort dort ausbreitete, erlosch die Macht des Simon und verschwand sofort schon mit seiner Person. So sehr erleuchtete das Licht der Religion die Herzen der Zuhörer des Petrus, daß sie sich nicht damit begnügen wollten, ihn ein einziges Mal nur gehört zu haben, sie wollten von der Lehre seiner göttlichen Predigt auch Aufzeichnungen besitzen. Daher wandten sie sich mit verschiedenen Bitten an Markus, den Verfasser des Evangeliums, den Begleiter des Petrus, er möchte ihnen schriftliche Erinnerungen an die mündlich vorgetragene Lehre hinterlassen. Und sie standen nicht eher von den Bitten ab, als bis sie den Mann gewonnen hatten. So wurden sie die Veranlassung zum sog. Markusevangelium. Nachdem Petrus durch eine Offenbarung des Geistes von dem Vorfalle Kenntnis erhalten hatte, soll er sich über den Eifer der Leute gefreut und die Schrift für die Lesung in den Kirchen bestätigt haben. Klemens hat diese Tatsache im sechsten S. 79 Buche seiner Hypotyposen berichtet, und mit ihm stimmt Bischof Papias von Hierapolis überein.1 Petrus gedenkt des Markus in seinem ersten Briefe, den er in Rom selbst verfaßt haben soll was er selbst andeutet, indem er diese Stadt bildlich Babylon nennt, wenn er sagt: „Es grüßt Euch die miterlesene Gemeinde in Babylon und Markus, mein Sohn.“2