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Vier Bücher über das Leben des Kaisers Konstantin und des Kaisers Konstantin Rede an die Versammlung der Heiligen (BKV)
1. Einleitung: Das Ende Konstantins; seine Söhne haben die Herrschaft angetreten1
S. 4Vor kurzem erst feierte das ganze Menschengeschlecht mit Festlichkeiten und Freudenmahlen den Umlauf der verschiedenen Jahrzehnte, des zweiten und des dritten in der Regierung des großen Kaisers; vor kurzem erst brachten auch wir selber inmitten einer Versammlung der Diener Gottes in Lobpreisungen anläßlich seines zwanzigjährigen Herrscherjubiläums dem ruhmreichen Sieger unsere Huldigungen dar; schon haben wir ihm auch zu Ehren seiner dreißigjährigen Regierung mit unsern Worten Kränze geflochten und damit erst jüngst im Palaste selbst sein geheiligtes Haupt bekränzt. Jetzt aber steht uns der Geist2 ratlos da, da er wohl in gewohnter Weise zu ihm sprechen möchte, aber nicht weiß, wohin er sich auch nur wenden sollte, und bestürzt ist allein schon durch den fremdartigen, wunderbaren Anblick. Denn wohin er auch scharfen Auges blickte, ob nach Osten oder nach Westen, ob selbst über die ganze Erde hin oder sogar zum Himmel empor, überall und allerorts schaute er den seligen Kaiser gegenwärtig. Auf Erden sieht er, daß seine Söhne wie neue Leuchten das All mit seinem Glanze erfüllen und daß er selbst in S. 5seiner Macht fortlebt und noch kräftiger als ehedem das ganze Leben der Menschen lenkt, vervielfältigt in seinen Söhnen, die ihm nachfolgten. Hatten diese schon früher die Würde von Cäsaren gehabt, so zogen sie jetzt durch ihre Tugend der Gottesfurcht gleichsam ihn selber an und wurden zu unbeschränkten Herrschern, zu erhabenen und verehrungswürdigen Kaisern erhoben3 , ausgezeichnet durch die herrlichen Eigenschaften ihres Vaters.
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Der zweite Teil der Überschrift steht in den Handschriften beim zweiten Kapitel, gehört aber offenbar zum ersten, wofern nicht mit der besten Handschrift das zweite Kapitel beginnt: „Auf Erden“ ↩
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Dem menschlichen Geist [ Logos ] tritt im folgenden Kapitel der weit überragende göttliche Logos gegenüber. ↩
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Nach Pasquali (Hermes 1910, 384) ist der erste Teil des Proömiums sehr spät geschrieben, weil er schon auf die Ausrufung der Söhne Konstantins zu Angusti [ 9. Sept. 337] Bezug nimmt. ↩
Edition
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Vita Constantini et Constantini imperatoris oratio ad coetum sanctorum
I.
Ἄρτι μὲν τῷ μεγάλῳ βασιλεῖ παντοίων δεκάδων {διττῶν τε καὶ τριττῶν} περιόδους ἐν ἑορτῶν εὐωχίαις πᾶν γένος ἀνθρώπων ἐπανηγύριζεν, ἄρτι δὲ καὶ ἡμεῖς αὐτοὶ τὸν καλλίνικον, μέσον ἀπολαβόντες θεοῦ λειτουργῶν συνόδου, εἰκοσαετηρικοῖς ὕμνοις ἐγεραίρομεν, ἤδη δὲ καὶ τριακονταετηρικοὺς αὐτῷ λόγων πλέξαντες στεφάνους, ἐν αὐτοῖς πρώην βασιλείοις τὴν ἱερὰν κεφαλὴν ἀνεστέφομεν· νυνὶ δ’ ὁ λόγος ἡμῖν ἀμηχανῶν ἕστηκε, ποθῶν μέν τι τῶν συνήθων προσφθέγξασθαι, ἀπορῶν δ’ ὅπῃ καὶ τράποιτο μόνῳ τε τῷ θαύματι τῆς ξενιζούσης ὄψεως καταπεπληγμένος. ὅπῃ γὰρ ἀτενὲς ἐμβλέψειεν, ἤν τε πρὸς ἕω ἤν τε πρὸς ἑσπέραν, ἤν τ’ ἐπὶ γῆς αὐτῆς ὅλης ἤν τε πρὸς οὐρανὸν αὐτόν, πάντῃ καὶ πανταχοῦ τὸν μακάριον αὐτῇ συνόντα [βασιλείᾳ] θεωρεῖ. γῆς μὲν γὰρ τοὺς αὐτοῦ παῖδας οἷά τινας νέους λαμπτῆρας τῶν αὐτοῦ μαρμαρυγῶν συνορᾷ πληροῦντας τὸ πᾶν, αὐτόν τε ζῶντα δυνάμει καὶ τὸν σύμπαντα διακυβερνῶντα βίον κρειττόνως ἢ πρόσθεν τῇ τῶν παίδων πολυπλασιασθέντα διαδοχῇ· οἳ καισάρων μὲν ἔτι πρότερον μετεῖχον τιμῆς, νυνὶ δ’ ὅλον αὐτὸν ἐνδυσάμενοι θεοσεβείας ἀρετῇ, αὐτοκράτορες αὔγουστοι σεβαστοὶ βασιλεῖς τοῖς τοῦ πατρὸς ἐμπρέποντες καλλωπίσμασιν ἀνεδείχθησαν.