34. Die Frau eines Statthalters tötet sich selbst, um ihre Keuschheit zu bewahren.
So hörte die Frau von einem jener Senatoren Roms, die das Amt eines Provinzstatthalters bekleideten, daß die Leute, die dem Tyrannen bei solchen Schandtaten S. 29ihre Dienste leisteten, schon ihrem Hause genaht seien, und zugleich erfuhr sie, ihr eigener Mann habe aus Furcht die Erlaubnis gegeben, daß man sie ergreife und wegführe; die Frau war aber eine Christin. Da erbat sie sich nur ein wenig Zeit, um ihren gewöhnlichen Schmuck anzulegen, ging in ihr Gemach und stieß sich, da sie sich allein sah, das Schwert mitten in die Brust. Da sie sogleich starb, überließ sie denen, die sie zur Schande führen wollten, nur ihren Leichnam; durch ihre Tat aber, die lauter predigte als jedes Wort, hat sie allen Menschen, ihren Zeitgenossen wie auch den kommenden Geschlechtern, es gezeigt, daß nur die so gepriesene Keuschheit der Christen vor jeder Niederlage und jedem Verderben sicher sei. So herrlich hat sich diese Frau gezeigt.1
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Vgl. Kirchengeschichte VIII 14, 17. ↩