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Er selbst also, der hl. Logos, der persönlich Lebende, der himmlische König, der wahre Sohn, er, der immer mit dem Vater ist, der aus dem Vater S. 37hervorgeht, der Glanz der Herrlichkeit, das Ebenbild seines Wesens1 , das wahrste Bild des Vaters, er, der denselben Thron einnimmt mit dem Vater, „dessen Reiches kein Ende sein wird"2 , „der Richter der Lebendigen und der Toten"3 , die Weisheit aus der Weisheit, die Quelle aus der Quelle — denn es heißt von ihm: „mich, die Quelle des lebendigen Wassers haben sie verlassen, und sich geborstene Brunnen gegraben"4 —, er, der unaufhörliche Fluß, „der durch seinen Andrang die Stadt Gottes erfreut"5 , der aus derselben Quelle hervorkommt, „von dessen Innerem", wie es heißt, „ausfließen werden Ströme"6 , das Szepter Davids, die Wurzel Jesse, die Blüte aus derselben, der Löwe, der König aus dem Stamme Juda, das vernünftige Opferlamm, der lebendige Stein, der Engel des großen Rates, er, der wahrhaft Mensch geworden ist und ebenso wahr Gott ist, der seine Natur und seine Gottheit nicht änderte, der geboren worden ist im Fleische, der eingefleischte Logos, „der fleischgewordene Logos"7 — wobei vor „geworden" das Wort „Fleisch" gesetzt ist; denn die Schrift sagt nicht der gewordene, sondern nach dem Wort „Logos" setzt sie8 einfach „Fleisch" hinzu, und nach Fleisch folgt dann „gewordene", damit so die Geburt aus Maria bezeichnet werde und man erkenne, daß der Logos vom Himmel vom Vater herabgestiegen sei, — er also, der heilige und lebende Logos, der Gott vom Vater, „der Engel des großen Rates"9 , der die Ratschlüsse des Vaters verkündet, „der Vater der zukünftigen Welt", er hat gesagt:10 „Niemand weiß den Tag und die Stunde, nicht einmal die Engel im Himmel." Dabei bedenkt man aber nicht, daß der Sohn ausdrücklich und bedeutungsvoll hinzufügt: „als nur der Vater". Da aber der Sohn den Vater kennt, der Vater aber größer ist als der Tag und die Stunde, was niemand bezweifelt, wie sollte, der das Größere kennt, das Geringere nicht kennen? Denn „den Vater kennt niemand S. 38als der Sohn, und niemand kennt den Sohn als der Vater"11 . Denn wie der Vater groß ist, weil er den Sohn kennt, so ist auch der Sohn groß, weil er den Vater kennt. Weil er also den Vater, das ist das Größere, kennt, wie sollte er das Kleinere, das ist den Tag und die Stunde, nicht kennen? Forsche daher in den göttlichen Schriften und lerne kennen die Macht des Hl. Geistes! Und eben der Geist, der den Vater und den Sohn kennt, wird dir die Kenntnis des Logos, des Sohnes Gottes, eröffnen, auf daß du nicht von der Wahrheit abirrest und deine eigene Seele verlierest.
