23. Die Vorhersagung des Erziehers
So war auch in Antiochien wieder ein ganz ausgezeichneter Mann, der mit der Erziehung von Knaben betraut und, weil er mehr Kenntnisse besaß, als sonst einem Erzieher eigen sind, mit dem Fürsten der damaligen Lehrer befreundet war, mit Libanius nämlich, dem berühmtesten unter den Sophisten. Dieser aber war ungläubig, erwartete den Sieg Julians und träumte von der Erfüllung der kaiserlichen Drohungen. So fragte er einmal den Erzieher, spöttelnd über unseren Glauben: „Nun, was macht denn jetzt der Sohn des Zimmermanns?” Dieser, voll der göttlichen Gnade, sagte nun voraus, was bald darauf eintrat. Er antwortete nämlich: „Einen Sarg macht der Schöpfer des Weltalls, den du, o Sophist, spottweise den Sohn des Zimmermanns nennst.” Nach wenigen Tagen wurde der Tod jenes unseligen Menschen1 gemeldet; man legte ihn in einen Sarg und bestattete ihn. Seine großsprecherischen Drohungen aber hatten sich als trügerisch erwiesen.
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Des Kaisers Julian. ↩