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Werke Tertullian (160-220) De cultu feminarum

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Über den weiblichen Putz (BKV)

11. Kap. Einfachheit in der Kleidung geziemt sich für den Christen und dient zur Verherrlichung Gottes.

Was für Ursachen habt Ihr denn eigentlich, geputzt einher zu gehen, da Ihr doch den Anlässen, die dergleichen fordern, fern stehet? Ihr besucht keinen Tempel, verlangt nicht nach Schauspielen und wißt nichts von den Festtagen der Heiden, Dergleichen Zusammenkünfte nämlich und das viele Sehen und Gesehenwerden sind es, um derentwillen aller Prunk öffentlich zur Schau gestellt wird, oder es geschieht auch, damit die Üppigkeit Anlässe finde und die Großtuerei sich breit mache. Ihr aber habt keine Veranlassungen zum Ausgehen, als nur gewichtige. Entweder wird ein kränklicher Glaubensgenosse besucht, das Meßopfer dargebracht oder es findet der Dienst des Wortes Gottes statt. Alle diese Dinge sind ernste und heilige Verrichtungen, wobei weder eine außergewöhnliche noch eine ausgesuchte oder üppige Kleidung notwendig ist, Und wenn Euch unausweichliche Freundschafts- oder Pflichtverbindungen zu den Heiden rufen, warum geht Ihr dann nicht lieber mit Euren Waffen angetan aus, um so mehr, da Euch der Weg zu außerhalb des Glaubens Stehenden führt? Dann wäre doch zwischen den Dienerinnen Gottes und des Teufels ein Unterschied! Ihr würdet ihnen ein gutes Beispiel geben, sie erbauen; Gott würde, wie der Apostel sagt, verherrlicht in Eurem Leibe1. Er wird aber verherrlicht am Leibe durch Ehrbarkeit, folglich also auch durch eine Kleidung, welche der Ehrbarkeit entspricht. Manche machen nun die Ausrede: Wenn wir etwas von unserm frühern Anzug und Schmuck entfernten, so würde unsere Religion gelästert werden, - Dann dürften wir auch unsere Laster nicht entfernen; wenn unser Aussehen dasselbe bleibt, so können auch unsere Sitten dieselben bleiben, und dann werden wirklich die Heiden nicht mehr schimpfen. Es ist wahrhaftig ein großer Schimpf, wenn es heißt: S. 200 Seitdem sie eine Christin geworden ist, geht sie viel ärmlicher gekleidet. Fürchtest du dich etwa, ärmlicher zu erscheinen, nachdem du reicher, schmutziger zu erscheinen, da du reiner geworden bist? Müssen wir Christen den Heiden oder Gott zu Gefallen leben?


  1. Phil. 1,20. ↩

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On the Apparel of Women

Chapter XI.--Christian Women, Further, Have Not the Same Causes for Appearing in Public, and Hence for Dressing in Fine Array as Gentiles. On the Contrary, Their Appearance Should Always Distinguish Them from Such.

Moreover, what causes have you for appearing in public in excessive grandeur, removed as you are from the occasions which call for such exhibitions? For you neither make the circuit of the temples, nor demand (to be present at) public shows, nor have any acquaintance with the holy days of the Gentiles. Now it is for the sake of all these public gatherings, and of much seeing and being seen, that all pomps (of dress) are exhibited before the public eye; either for the purpose of transacting the trade of voluptuousness, or else of inflating "glory." You, however, have no cause of appearing in public, except such as is serious. Either some brother who is sick is visited, or else the sacrifice is offered, or else the word of God is dispensed. Whichever of these you like to name is a business of sobriety 1 and sanctity, requiring no extraordinary attire, with (studious) arrangement and (wanton) negligence. 2 And if the requirements of Gentile friendships and of kindly offices call you, why not go forth clad in your own armour; (and) all the more, in that (you have to go) to such as are strangers to the faith? so that between the handmaids of God and of the devil there may be a difference; so that you may be an example to them, and they may be edified in you; so that (as the apostle says) "God may be magnified in your body." 3 But magnified He is in the body through modesty: of course, too, through attire suitable to modesty. Well, but it is urged by some, "Let not the Name be blasphemed in us, 4 if we make any derogatory change from our old style and dress." Let us, then, not abolish our old vices! let us maintain the same character, if we must maintain the same appearance (as before); and then truly the nations will not blaspheme! A grand blasphemy is that by which it is said, "Ever since she became a Christian, she walks in poorer garb!" Will you fear to appear poorer, from the time that you have been made more wealthy; and fouler, 5 from the time when you have been made more clean? Is it according to the decree 6 of Gentiles, or according to the decree of God, that it becomes Christians to walk?


  1. Gravitatis. ↩

  2. Et composito et soluto. ↩

  3. See Phil. i. 20. ↩

  4. Comp. de Idol., c. xiv. ↩

  5. Sordidior. ↩

  6. Or "pleasure:" placitum. ↩

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On the Apparel of Women
Über den weiblichen Putz (BKV)
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Einleitung: Kathechteische Schriften (Über die Schauspiele, Über die Idolatrie, über den weiblichen Putz, An die Märtyrer, Zeugnis der Seele, über die Busse, über das Gebet, über die Taufe, gegen die Juden, Aufforderung zur Keuschheit)
Elucidations - On the Apparel of Women

Inhaltsangabe

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