Briefe des heiligen Cölestinus I.
Aus Cölestinus' Briefen lernen wir seine alle Theile der katholischen Welt sowie alle Gebiete des kirchlichen Lebens umfassende Thätigkeit kennen. Die Reinheit des Glaubens wahrte er gegen die Pelagianer und „ihre Überreste", gegen den Nestorianismus, dessen ebenso eifrigen als tüchtigen Bekämpfer Cyrillus er auf alle Weise unterstützte; er war bemüht, die Schäden der Kirche überall zu beseitigen, indem er die Bischöfe zu eifriger Pflichterfüllung, Abstellung der Mißbräuche, zum Studium der kirchlichen Vorschriften ermahnte. In allen Verordnungen verband er Milde und Mäßigung mit Strenge gegen Unverbesserliche. Trotz der vielfältigen und großen Sorgen seines Pontificates war er auch darauf bedacht, neue Völker für Christus zu gewinnen, und verdankt vorzüglich Irland ihm das Christenthum, sowie England die Ausrottung des durch Pelagius selbst gepflanzten Pelagianismus. Zu den von Coustant gesammelten 25 Briefen dieses Papstes fügte ich noch einen vom heiligen Augustinus an Cölestinus gerichteten hinzu, als dieser noch Diakon war, hierin dem Beispiele Thiels folgend, welcher bei den von ihm publicirten Papstbriefen auch jene aufnahm, welche die Päpste vor Erlangung der päpstlichen Würde schrieben und erhielten. 2 Pseudoisidor begnügte sich mit der Aufnahme von drei Briefen in seine Sammlung. Gratian verwerthete Cölestinus' Schreiben an zehn Stellen seines Decretes; zwei weitere unter dem Namen dieses Papstes von ihm angeführte Decrete sind unecht, sowie eine im Pontificalbuche unserem Papste zugeschriebene Verordnung. S. 372