Edition
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Adversus Praxean
CAP. 28.
[1] Itaque Christum facis patrem, stultissime, qui nec ipsam vim inspicias nominis huius, si tamen nomen est Christus et non appellatio potius : unctus enim significatur. unctus autem non magis nomen est quam vestitus, quam calceatus, accidens nomini res. an tu, si ex aliquo argumento vestitus quoque vocaretur Iesus, quomodo Christus ab unctionis sacramento, aeque Iesum filium dei diceres, vestitum vero patrem crederes?
[2] nunc de Christo. si pater Christus est pater unctus est, et utique ab alio : aut si a semetipso, proba. sed non ita docent Acta Aposto- lorum in illa exclamatione ecclesiae ad deum, Convenerunt enim universi in ista civitate adversus sanctum filium tuum quem unxisti; Herodes et Pilatus cum nationibus.
[3] ita et filium dei Iesum contestati sunt et filium a patre unctum : ergo Iesus idem erit Christus qui a patre unctus est, non pater qui filium unxit.
[4] sic et Petrus : Firmissime itaque cognoscat omnis domus Israel quod et dominum et Christum, id est unctum, fecerit eum deus, hunc Iesum quem vos crucifixistis.
[5] Ioannes autem etiam mendacem notat eum qui negaverit Iesum esse Christum, contra de deo natura omnem qui crediderit Iesum esse Christum : propter quod et hortatur ut credamus nomini filii eius Iesu Christi, ut scilicet communio sit nobis cum patre et filio eius Iesu Christo.
[6] sic et Paulus ubique deum patrem ponit et dominum nostrum Iesum Christum : cum ad Romanos scribit, gratias agit deo per dominum nostrum Iesum Christum; cum ad Galatas, non ab hominibus se apostolum praefert nec per hominem, sed per Iesum Christum et deum patrem.
[7] et habes
[8] nam exinde eo iure quo utrumque nomen unius est, id est dei filii, etiam alterum sine altero eiusdem est: et sive Iesus tantummodo positum est, intellegitur et Christus quia Iesus unctus est, sive solummodo Christus, idem est et Iesus quia unctus est Iesus. quorum nominum alterum est proprium quod ab angelo impositum est, alterum accidens quod ab unctione convenit, dum tamen Christus filius sit, non pater.
[9] postremo quam caecus est qui nec in Christi nomine intellegit alium deum portendi si Christi nomen patri adscribat. si enim Christus pater deus est qui dicit, Ascendo ad patrem meum et patrem vestrum et deum meum et deum vestrum, utique alium patrem super se et deum ostendit. si item pater Christus est, alius est qui solidat tonitruum et condit spiritum et adnuntiat in homines Christum suum.
[10] et si Adstiterunt reges terrae et archontes congregati sunt in unum adversus
[11] et si Haec dieit dominus domino meo Christo, alius erit dominus qui loquitur ad patrem Christum,
[12] et cum apostolus scribit, Ut deus domini nostri Iesu Christi det vobis spiritum sapientiae et agnitionis, alius erit deus Christi Iesu, charismatum spiritalium largitor.
[13] certe, ne per omnia evagemur, qui suscitavit Christum, suscitaturus [est] et mortalia corpora nostra, tanquam alius erit suscitator quam pater mortuus et pater suscitatus, si Christus qui est mortuus pater est.
Übersetzung
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Gegen Praxeas. (BKV)
28. Cap. Wenn der, welcher in der hl. Schrift Christus oder der Gesalbte genannt wird, derselbe mit dem Vater wäre, von wem sollte er dann gesalbt worden sein, da er ja der Gesalbte des Vaters ist?
So machst Du denn in Deiner Thorheit Christus zum Vater und verstehst nicht einmal die Bedeutung der Bezeichnung „Christus”, wenn dieselbe nämlich überhaupt ein Name und nicht vielmehr ein Beiname ist; denn sie bedeutet „der Gesalbte”. Gesalbter aber ist so wenig ein Personenname als der Bekleidete, der Beschuhte. Es ist etwas zum Personennamen zufällig Hinzutretendes. Oder würdest Du, falls Jesus aus irgend einer Ursache der Bekleidete genannt würde, wie er vom Geheimnis der Salbung der Gesalbte heisst, dann etwa in gleicher Weise Jesus für den Sohn Gottes ausgeben, den Vater aber für den Bekleideten halten?
Nun denn in betreff Christi: wenn der Christus, der Gesalbte, der Vater ist, so ist er es offenbar durch einen andern geworden. Wäre er es hingegen durch sich selbst geworden, so beweise es! So lehrt aber die Apostelgeschichte nicht in jenem Aufschrei der Kirche zu Gott: „Es S. 554 haben sich in dieser Stadt alle versammelt gegen Deinen heiligen Sohn, den Du gesalbt hast, Herodes und Pilatus mit den Heiden.”1 Somit hat sie ein Zeugnis dafür abgelegt, dass Jesus der Sohn Gottes, sowie auch dafür, dass der Sohn vom Vater gesalbt worden sei. Also ist Jesus ein und derselbe mit dem Christus, der vom Vater gesalbt worden ist, nicht mit dem Vater, der den Sohn gesalbt hat. So sagt auch Petrus: „Möge das ganze Haus Israel denn auf das festeste erkennen, dass Gott ihm diesen Jesus, den Ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und zum Christus” d. i. zum Gesalbten „gemacht hat”!2 Johannes aber brandmarkt den als einen Lügner, der da leugnet, Jesus sei Christus; dagegen sei jeder aus Gott geboren, der da glaube, Jesus sei Christus.3 Darum ermahnt er uns auch dazu, an den Namen desselben Sohnes, Jesu Christi, zu glauben, damit wir nämlich Gemeinschaft haben mit dem Vater und seinem Sohne Jesus Christus.4 So stellt auch Paulus überall den Vater als Gott hin und Jesum Christum als unseren Herrn. In seinem Schreiben an die Römer dankt er Gott durch unsern Herrn Jesus Christus,5 in dem an die Galater rühmt er sich, Apostel zu sein, nicht von Menschen, noch durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott den Vater6. Nimm alle seine Schriften, sie sprechen sich in dieser Weise aus und lehren zwei Personen: Gott, den Vater, und unsern Herrn Jesus Christus, den Sohn des Vaters, und dass dieser Jesus selbst mit einem andern Namen der Sohn Gottes, der Christus sei. Daher gehört mit demselben Rechte, wie Beides Name einer einzigen Person ist, nämlich des Sohnes Gottes, auch der eine Name ohne den andern derselben Person an. Wenn bloss „Jesus” dasteht, so ist auch der Christus damit gemeint, weil Jesus der Gesalbte ist, und steht bloss „Christus” da, so ist er derselbe mit Jesus, weil Jesus gesalbt ist. Von diesen beiden Namen ist einer der eigentliche, weil er ihm vom Engel beigelegt wurde, der andere ein zufälliger, weil er infolge der Salbung hinzugekommen ist, wofern nur Christus der Sohn bleibt und nicht Vater ist.
Wie blind endlich ist doch der, welcher nicht einsieht, dass selbst dann, wenn man dem Vater den Namen Christus beilegt, mit dem Namen Christus doch noch auf einen andern Gott hingewiesen werde! Denn wenn Christus Gott der Vater ist, der sagt: „Ich steige zu meinem Vater und zu Eurem Vater auf, zu meinem Gott und Eurem Gott”,7 so zeigt er damit noch auf einen andern Vater und Gott über sich hin. Ebenso, wenn der Vater Christus ist, so gibt es wieder einen andern, der den Donner befestigt, den Geist schafft und den Menschen seinen Christus ankündigt. Und wenn die Könige der Erde zusammentreten und die S. 555 Herrscher versammelt sind gegen seinen Gesalbten, so würde der Herr ein anderer sein, gegen dessen Gesalbten die Könige und Herrscher versammelt sind. Und wenn es heisst: „So spricht der Herr zu meinem Herrn, dem Gesalbten”, so würde der Herr ein anderer sein, der zum Vater Christi spricht. Und wenn der Apostel schreibt: „Der Gott unseres Herrn Jesu Christi gebe Euch den Geist der Weisheit und der Erkenntniss”, so wäre der Gott Jesu ein anderer, der Geber der geistigen Gnadengaben. Um uns nicht zu weit zu verlieren, so wird der, welcher Christum auferweckt hat, ganz gewiss auch unsere sterblichen Leiber einst auferwecken, aber es würde dann sofort noch einen andern Auferwecker geben, als den gestorbenen Vater und den auferweckten Vater, wofern Christus, der gestorben ist, der Vater wäre.