30.
Um also diesen Brief endlich zu schließen: Wenn du leugnest, daß man für diejenigen, die nicht glauben wollen, beten müsse, damit sie glauben; wenn du leugnest, daß man Gott danken müsse, weil solche den Willen zu glauben bekomme« haben, die vorher nicht glauben wollten, so muß man in anderer Weise1 gegen dich verfahren, damit du nicht in solcher Weise irrest oder, wenn du im Irrtum verharrst, nicht andere in Irrtum führest. )$fenn du aber, was ich lieber von dir annehme, erkennst und zugibst, daß wir, wie es auch üblich ist, Gott für jene bitten müssen, die nicht glauben wollen, damit sie wollen, und für jene, die seinem Gesetze und seiner Lehre widersprechen und feindlich gesinnt sind, damit sie daran glauben und sich danach richten, wenn du erkennst und zugibst, daß wir, wie es üblich ist, Gott danken müssen für solche, die sich zum Glauben an ihn und seine Lehre bekehrt haben und aus Nichtwollenden Wollende geworden sind, dann mußt du ohne Zweifel auch zugeben, daß die Gnade Gottes dem Willen der Menschen zuvorkommt und Gott selbst, den man bittet, daß er es tue, und dem zu danken, wie wir wissen, würdig und gerecht ist2, wenn er es getan hat, bewirkt, daß die Menschen das Gute wollen, das sie vorher nicht wollten. Der Herr gebe dir Einsicht in allem, Herr und Bruder! S. 791