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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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De civitate Dei (CCSL)

Caput XXX: De conexione bellorum, quae aduentum Christi plurima et grauissima praecesserunt.

Qua igitur fronte quo corde, qua inpudentia qua insipientia uel potius amentia illa dis suis non inputant, et haec nostro inputant Christo? crudelia bella ciuilia, omnibus bellis hostilibus, auctoribus etiam eorum fatentibus, amariora, quibus illa respublica nec adflicta, sed omnino perdita iudicata est, longe ante aduentum Christi exorta sunt, et sceleratarum concatenatione causarum a bello Mariano atque Sullano ad bella Sertorii et Catilinae - quorum a Sulla fuerat ille proscriptus, ille nutritus - , inde ad Lepidi et Catuli bellum - quorum alter gesta Sullana rescindere, alter defendere cupiebat - , inde ad Pompei et Caesaris - quorum Pompeius sectator Sullae fuerat eiusque potentiam uel aequauerat uel iam etiam superauerat; Caesar autem Pompei potentiam non ferebat, sed quia non habebat, quam tamen illo uicto interfectoque transcendit - , hinc ad alium Caesarem, qui post Augustus appellatus est, peruenerunt, quo imperante natus est Christus. nam et ipse Augustus cum multis gessit bella ciuilia, et in eis etiam multi clarissimi uiri perierunt, inter quos et Cicero, ille disertus artifex reipublicae regendae. Pompei quippe uictorem Gaium Caesarem, qui uictoriam ciuilem clementer exercuit suisque aduersariis uitam dignitatemque donauit, tamquam regni adpetitorem quorundam nobilium coniuratio senatorum uelut pro reipublicae libertate in ipsa curia trucidauit. huius deinde potentiam multum moribus dispar uitiisque omnibus inquinatus atque corruptus adfectare uidebatur Antonius, cui uehementer pro eadem illa uelut patriae libertate Cicero resistebat. tunc emerserat mirabilis indolis adulescens ille alius Caesar, illius Gai Caesaris filius adoptiuus, qui, ut dixi, postea est appellatus Augustus. huic adulescenti Caesari, ut eius potentia contra Antonium nutriretur, Cicero fauebat, sperans eum depulsa et obpressa Antonii dominatione instauraturum reipublicae libertatem, usque adeo caecus atque inprouidus futurorum, ut ille ipse iuuenis, cuius dignitatem ac potestatem fouebat, et eundem Ciceronem occidendum Antonio quadam quasi concordiae pactione permitteret et ipsam libertatem reipublicae, pro qua multum ille clamauerat, dicioni propriae subiugaret.

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

30. Der Zusammenhang der zahlreichen und blutigen Kämpfe, die der Ankunft Christi vorhergingen.

Was ist es also für eine Frechheit und Unaufrichtigkeit, was für eine Unverschämtheit und Einsichtslosigkeit oder vielmehr Albernheit, all dies Unheil ihren Göttern nicht zuzuschreiben, wohl aber das gegenwärtige unserm Christus aufzubürden? Die grausamen Bürgerkriege, die nach dem Eingeständnis ihrer eigenen Schriftsteller schrecklicher sind als alle Kriege mit auswärtigen Feinden und die den Staat, wie man urteilte, nicht nur bedrängten, sondern völlig zugrunde richteten, sind Band 1, S. 182lang vor der Ankunft Christi ausgebrochen und haben sich durch Verkettung unseliger Ursachen fortgesponnen vom Krieg zwischen Marius und Sulla zu den Kriegen zwischen Sertorius und Catilina (jener von Sulla geächtet, dieser von ihm gefördert), dann zu dem Kriege zwischen Lepidus und Catulus (der eine wollte die Maßnahmen Sullas rückgängig machen, der andere sie aufrecht erhalten), dann zu dem Kampf zwischen Cäsar und Pompejus (dieser ein Anhänger Sullas und ihm an Machtfülle gleich oder sogar noch überlegen, Cäsar ein Gegner der Machtfülle des Pompejus, aber nur weil er selbst sie nicht besaß; nach der Besiegung und Ermordung des Nebenbuhlers vereinigte er in sich eine größere), endlich zu dem andern Cäsar, der nachmals Augustus benannt wurde, unter dessen Regierung Christus geboren ward. Denn auch Augustus führte eine Reihe von Bürgerkriegen und in diesen fanden ebenfalls viele der hervorragendsten Männer den Tod, darunter auch Cicero, der Meister in rednerischen Ergüssen über Staatsregierung. Gaius Cäsar nämlich, der Sieger über Pompejus, der jedoch den Sieg mit Milde ausnützte und seinen Gegnern Leben und Würde beließ, fiel als Streber nach der Königskrone unter dem Vorwand der Freiheit der Republik der Verschwörung einiger vornehmen Senatoren zum Opfer und wurde in der Kurie selbst ermordet. Das Erbe seiner Macht schien dann Antonius, an Charakter sehr verschieden, ein Ausbund aller Laster, antreten zu sollen, dem ebenfalls im Namen der sogenannten Freiheit des Vaterlandes Cicero heftigen Widerstand entgegensetzte. Damals war der andere Cäsar aufgetaucht, der, wie gesagt, später Augustus benannt wurde, ein Jüngling von seltener Begabung, der Adoptivsohn Gaius Cäsars. Diesen jungen Cäsar begünstigte Cicero, um dessen Macht wider Antonius zu stärken, in der Hoffnung, er werde nach Beseitigung und Unterdrückung der Herrschaft des Antonius die Freiheit der Republik wieder herstellen, so blind und kurzsichtig war Cicero, während doch dieser Jüngling, dessen Ansehen und Macht er zu heben suchte, gerade ihn dem Antonius beim Abschluß einer Art Verständigung preisgab und die Freiheit des Staates, für die Band 1, S. 183Cicero den Mund so weit aufgetan hatte, seiner Selbstherrschaft unterwarf.

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