Edition
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De civitate Dei (CCSL)
Caput XXIX: Quid familia Christi respondere debeat infidelibus, cum exprobrant, quod eam a furore hostium non liberauerit Christus.
Habet itaque omnis familia summi et ueri dei consolationem suam, non fallacem nec in spe rerum nutantium uel labentium constitutam, uitamque etiam ipsam temporalem minime paenitendam, in qua eruditur ad aeternam, bonisque terrenis tamquam peregrina utitur nec capitur, malis autem aut probatur aut emendatur. illi uero, qui probitati eius insultant eique dicunt, cum forte in aliqua temporalia mala deuenerit: ubi est deus tuus? ipsi dicant, ubi sint di eorum, cum talia patiuntur, pro quibus euitandis eos uel colunt uel colendos esse contendunt. nam ista respondet: deus meus ubique praesens, ubique totus, nusquam inclusus, qui possit adesse secretus, abesse non motus; ille cum me aduersis rebus exagitat, aut merita examinat aut peccata castigat mercedemque mihi aeternam pro toleratis pie malis temporalibus seruat; uos autem qui estis, cum quibus loqui dignum sit saltem de dis uestris, quanto minus de deo meo, qui terribilis est super omnes deos, quoniam di gentium daemonia, dominus autem caelos fecit.
Übersetzung
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
29. Was soll also die Gefolgschaft Christi den Ungläubigen entgegnen auf den Vorhalt, daß Christus die Seinen vor der Wut der Feinde nicht geschützt habe?
Somit hat die ganze Gefolgschaft des höchsten und wahren Gottes ihren Trost, und zwar nicht einen trügerischen, auch nicht einen, der auf wankenden und schwankenden Grund seine Hoffnung baut; und das Leben auf Erden gilt ihr durchaus nicht als ein Gegenstand des Überdrusses, sondern als die Schule für das ewige Leben, indem sie die irdischen Güter nach Art eines Wanderers gebraucht, ohne sich an sie zu fesseln, Band 1, S. 71an den Übeln hingegen ihre Prüfung oder ihre Läuterung durchmacht. Die Spötter über ihre Rechtlichkeit aber, die ihr zurufen, wenn sie in zeitliche Übel gerät: „Wo ist denn dein Gott?“1, mögen selbst Rede stehen, wo denn ihre Götter sind, wenn Leiden über sie kommen, zu deren Hintanhaltung sie doch ihre Götter verehren oder deren Verehrung zur Pflicht machen wollen. Denn die Christengemeinde erwidert: Unser Gott ist überall gegenwärtig, überall ganz, nirgends eingeschlossen, er kann unsichtbar anwesend, ohne sich zu bewegen abwesend sein; wenn er uns mit Unglück heimsucht, so geschieht es, um Verdienste zu erproben oder Sünden zu strafen, und er hat für uns einen ewigen Lohn für fromm erduldete zeitliche Übel in Bereitschaft; ihr aber, wer seid ihr, daß man mit euch auch nur über eure Götter reden sollte, geschweige denn über unsern Gott, der „furchtbar ist über alle Götter; denn alle Götter der Heiden sind Dämonen, der Herr aber hat die Himmel gemacht“2.