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Werke Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei

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De civitate Dei (CCSL)

Caput II: De his, quae primo uolumine expedita sunt.

Superiore itaque libro, cum de ciuitate dei dicere instituissem, unde hoc uniuersum opus illo adiuuante in manus sumptum est, occurrit mihi resistendum esse primitus eis, qui haec bella, quibus mundus iste conteritur, maximeque Romanae urbis recentem a barbaris uastationem Christianae religioni tribuunt, qua prohibentur nefandis sacrificiis seruire daemonibus, cum potius hoc tribuere deberent Christo, quod propter eius nomen contra institutum moremque bellorum eis, quo confugerent, religiosa et amplissima loca barbari libera praebuerunt, atque in multis famulatum deditum Christo non solum uerum, sed etiam timore confictum sic honorauerunt, ut, quod in eos belli iure fieri licuisset, inlicitum sibi esse iudicarent. inde incidit quaestio, cur haec diuina beneficia et ad inpios ingratosque peruenerint, et cur itidem illa dura, quae hostiliter facta sunt, pios cum inpiis pariter adflixerint? quam quaestionem per multa diffusam - in omnibus enim cottidianis uel dei muneribus uel hominum cladibus, quorum utraque bene ac male uiuentibus permixte atque indiscrete saepe accidunt, solet multos mouere - ut pro suscepti operis necessitate dissoluerem, aliquantum inmoratus sum maxime ad consolandas sanctas feminas et pie castas, in quibus ab hoste aliquid perpetratum est, quod intulit uerecundiae dolorem, etsi non abstulit pudicitiae firmitatem, ne paeniteat eas uitae, quas non est unde possit paenitere nequitiae. deinde pauca dixi in eos, qui Christianos aduersis illis rebus adfectos et praecipue pudorem humiliatarum feminarum quamuis castarum atque sanctarum proteruitate inpudentissima exagitant, cum sint nequissimi et inreuerentissimi, longe ab eis ipsis Romanis degeneres, quorum praeclara multa laudantur et litterarum memoria celebrantur, immo illorum gloriae uehementer aduersi. Romam quippe partam ueterum auctamque laboribus foediorem stantem fecerant quam ruentem, quandoquidem in ruina eius lapides et ligna, in istorum autem uita omnia non murorum, sed morum munimenta atque ornamenta ceciderunt, cum funestioribus eorum corda cupiditatibus quam ignibus tecta illius urbis arderent. quibus dictis primum terminaui librum. deinceps itaque dicere institui, quae mala ciuitas illa perpessa sit ab origine sua siue apud se ipsam siue in prouinciis sibi iam subditis, quae omnia Christianae religioni tribuerent, si iam tunc euangelica doctrina aduersus falsos et fallaces eorum deos testificatione liberrima personaret.

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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)

2. Rückblick auf den Inhalt des ersten Buches.

Als ich mich im vorhergehenden Buche anschickte, über den Gottesstaat zu handeln, wovon mit Gottes Beistand dieses ganze Werk vorgenommen worden ist, sah ich mich zunächst veranlaßt, denen entgegenzutreten, die die gegenwärtigen Kriege, welche die Welt erschüttern, und vorab die jüngste Zerstörung der Stadt Rom durch die Barbaren der christlichen Religion zuschreiben, durch die sie verhindert werden, mit frevelhaften Opfern den Dämonen zu dienen, während sie vielmehr es Christo zuschreiben sollten, daß ihnen um seines Namens willen gegen Kriegsbrauch und Kriegssitte Barbaren religiöse Stätten von größtem Fassungsvermögen als Freistätten einräumten und an vielen die Gefolgschaft Christi und nicht bloß die wahre, sondern Band 1, S. 81selbst die aus Furcht erheuchelte in der Weise in Ehren hielten, daß sie für unstatthaft erachteten, was ihnen wider Feinde nach dem Kriegsrecht gestattet gewesen wäre. Von da ging die Untersuchung zu der Frage über, warum solcher Wohltaten Gottes auch Gottlose und Undankbare teilhaft wurden und warum auf der andern Seite die Härten feindlichen Auftretens die Frommen gerade so wie die Gottlosen heimgesucht haben. Um diese weit greifende Frage — sie pflegt ja bei sämtlichen Tag für Tag sich erneuernden Gaben Gottes und Heimsuchungen durch Menschen, wie sie sich häufig ganz ohne Unterschied über Gute und Böse ergießen, die Gemüter vielfach zu beschäftigen — zu lösen, soweit es innerhalb des Rahmens dieses Werkes liegt, habe ich mich bei ihr länger aufgehalten, hauptsächlich zum Troste jener heiligen und fromm-keuschen Frauen, an denen vom Feinde Frevel begangen wurden, die ihrer Ehrbarkeit schmerzlich fielen, jedoch die Festigkeit ihrer Keuschheit nicht erschütterten, damit sie nicht des Lebens überdrüssig würden, da sie doch keinen Anlaß haben, eine Schlechtigkeit zu bereuen. Hierauf habe ich einige Worte gegen die gerichtet, welche die schwer heimgesuchten Christen und besonders die Ehre jener entehrten und doch völlig reinen und heiligen Frauen mit der schamlosesten Frechheit verlästern, sie, die längst alle Tugend und Scham abgelegt haben, ganz entartete Epigonen jener Römer, von denen viel Vortreffliches gerühmt und in der Geschichte gefeiert wird, ja das gerade Widerspiel ihres Ruhmes. Denn Rom, gegründet und zur Macht gediehen durch die Mühen der Alten, ist durch sie in seinem Glanze häßlicher gewesen als in seinem Fall; sanken bei seinem Fall die Mauern und Balken dahin, so war aus ihrer Lebensführung aller Halt und Schmuck der Sitten dahingeschwunden, und unheilvoller wütete in ihren Herzen Leidenschaft aller Art als in den Wohnstätten Roms das Feuer. Damit habe ich das erste Buch beschlossen. Im folgenden will ich ausführen, welche Übel diese Stadt seit ihrer Gründung erlitten hat, sowohl sie selbst als auch die ihr unterworfenen Provinzen, was man natürlich alles der christlichen Religion zuschreiben würde, wenn damals schon die Lehre des Band 1, S. 82Evangeliums in voller Freiheit ihr Zeugnis hätte ertönen lassen wider die falschen und trüglichen Götter.

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