Edition
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De civitate Dei (CCSL)
Caput I: De ordine disputationis, qua prius disserendum est de perpetuo supplicio damnatorum cum diabolo quam de aeterna felicitate sanctorum.
Cum per Christum dominum nostrum, iudicem uiuorum atque mortuorum, ad debitos fines ambae peruenerint ciuitates, quarum est una dei, altera diaboli, cuiusmodi supplicium sit futurum diaboli et omnium ad eum pertinentium, in hoc libro nobis, quantum ope diuina ualebimus, diligentius disputandum est. ideo autem hunc tenere ordinem malui, ut postea disseram de felicitate sanctorum, quoniam utrumque cum corporibus erit et incredibilius uidetur esse in aeternis corpora durare cruciatibus quam sine dolore ullo in aeterna beatitudine permanere; ac per hoc cum illam poenam non debere esse incredibilem demonstrauero, adiuuabit me plurimum, ut multo facilius omni carens molestia inmortalitas corporum in sanctis futura credatur. nec a diuinis ordo iste abhorret eloquiis, ubi aliquando quidem bonorum beatitudo prius ponitur, ut est illud: qui bona fecerunt, in resurrectionem uitae; qui autem mala egerunt, in resurrectionem iudicii; sed aliquando et posterius, ut est: mittet filius hominis angelos suos, et colligent de regno eius omnia scandala et mittent in caminum ignis ardentem; illic erit fletus et stridor dentium; tunc iusti fulgebunt sicut sol in regno patris sui, et illud: sic ibunt isti in supplicium aeternum, iusti autem in uitam aeternam; et in prophetis, quod commemorare longum est, nunc ille, nunc iste ordo, si quis inspiciat, inuenitur. sed ego istum qua causa elegerim, dixi.
Übersetzung
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Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat (BKV)
1. Die Erörterung hat sich in der Reihenfolge zu bewegen, daß zunächst von der Strafpein die Rede ist, von der die Verdammten in Gemeinschaft mit dem Teufel betroffen werden, dann erst von der ewigen Seligkeit der Heiligen.
Band 28, S. 1307 Beide Staaten werden durch unseren Herrn Jesus Christus als den Richter über die Lebendigen und die Toten dem verdienten Endziele zugeführt, der Staat Gottes und der des Teufels; gleichwohl müssen wir zunächst, im vorliegenden Buche, so gut wir es mit göttlicher Hilfe vermögen, des näheren davon handeln, welcher Art die Strafpein des Teufels sein wird und all derer, die des Teufels sind. Dieser Reihenfolge, bei der also die Seligkeit der Heiligen erst später besprochen wird, gebe ich deshalb den Vorzug, weil Strafe und Lohn auch den Leib betreffen und es weniger glaublich erscheint, daß der Leib in ewigen Peinen durchhalte, als daß er ohne jeden Schmerz in ewiger Glückseligkeit fortbestehe; wenn ich also zunächst dartue, daß die angedeutete Strafe nicht unglaublich zu erscheinen braucht, Band 28, S. 1308so wird mir das sehr förderlich sein, dem Glauben an eine aller Beschwer überhobene Unsterblichkeit des Leibes der Heiligen leichter Eingang zu verschaffen. Diese Reihenfolge findet auch einen Anhaltspunkt an den göttlichen Aussprüchen; zuweilen freilich wird hier die Seligkeit der Guten vorangestellt, wie in dem Ausspruch1: „Die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung im Gericht“; aber sie wird auch an zweiter Stelle erwähnt, so, wenn es heißt2: „Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reiche alle Ärgernisse zusammenlesen und sie in den brennenden Feuerofen werfen; dort wird Heulen und Zähneknirschen sein; alsdann werden die Gerechten Glanzen im Reiche ihres Vaters wie die Sonne“, oder3: „So werden diese eingehen in die ewige Strafpein, die Gerechten aber in das ewige Leben“; und bei den Propheten — ich gehe darauf nicht ein, um Weitläufigkeit zu vermeiden — findet sich bald die eine, bald die andere Reihenfolge eingehalten, wie man leicht beobachten kann. Warum aber ich mich gerade für die angegebene Reihenfolge entschieden habe, habe ich schon gesagt.