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Gegen Faustus
7.
Bestimmt uns nun also einen Heiden für eine Einführungskatechese, nach dem Muster jenes Heiden, bei dem wir, wie Faustus behauptete (378,16 ff.), in lächerlicher Weise versagt hätten, bei dem er aber selber versagt hat, und zwar nicht in lächerlicher, sondern in beklagenswerter Weise. Wir werden also zuerst den Heiden auffordern: Glaube an Christus, denn er ist Gott, und er wird antworten: Worauf soll ich meinen Glauben stützen?; wir weisen ihn dann auf die Autorität der Propheten hin, worauf er sagen wird, dass er ihnen keinen Glauben schenke, weil sie ja Hebräer seien, er selber aber Heide; nun beweisen wir ihm die Glaubwürdigkeit dieser Propheten, aufgrund von Fakten, die diese als Zukunftsgeschehen besungen haben, und die nun augenfällig Wirklichkeit geworden sind. Denn es dürfte ihm, wie ich glaube, nicht verborgen geblieben sein, welch schlimme Verfolgungen die christliche Religion früher durch die Könige dieser Welt erdulden mussten; und wenn es ihm verborgen geblieben wäre, könnte man es ihm leicht nachweisen mithilfe der heidnischen Geschichtsschreibung und der kaiserlichen Gesetzeserlasse, die uns schriftlich überliefert sind. Wenn er nun aus den Worten des Propheten (Ps. 2,1 f.): Warum toben die Völker, wozu schmieden die Nationen vergebliche Pläne? Die Könige der Erde erhoben sich und die Führer verbündeten sich gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten, erkennen würde, dass dies schon so viel früher vorausgesagt war – Worte, die sich gewiss nicht auf David selber beziehen, wie aus dem gleichen Psalm ganz klar hervorgeht; dort steht nämlich noch folgende Aussage, der sich selbst der verbohrteste Mensch nicht entziehen kann, da sie die Wirklichkeit so unverhüllt aufzeigt (ib. 7 f.): Der Herr sprach zu mir: mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt; fordere es von mir, und ich gebe dir die Völker zum Erbe, und die Enden der Erde zum Besitz; jeder weiss genau, dass dies dem Volk der Juden, in dem David König war, niemals zugestanden wurde, wohl aber im Namen Christi, der sich weit und breit aller Völker bemächtige, in Erfüllung ging, – wenn er dies also erkennen würde, glaube ich, würde das Eindruck auf ihn machen, zumal er noch vieles von dieser Art aus dem Prophetenmund vernehmen könnte, was ich hier im gegebenen Rahmen gar nicht ausführlich darstellen kann: Er sähe auch, wie die Herrscher der Erde zu ihrem Heil bereits der Herrschaft Christi unterworfen sind, und wie alle Völker ihm dienen, und man würde ihm dann aus dem Psalm vorlesen, was so viel früher prophezeit worden war (Ps. 71,11): Alle Könige der Erde werden ihm huldigen, alle Völker werden ihm dienen, und wenn er bereit wäre, diesen ganzen Psalm zu lesen, der ja vordergründig in modellhafter Weise auf Salomon gemünzt ist, würde er darin Christus, den wahrhaft friedenstiftenden König entdecken – so nämlich lässt sich der Name Salomon übersetzen –, in dem er, völlig anders als bei jenem Menschen Salomon, dem König Israels, alles erfüllt sähe, was im Psalm gesagt wird. Wenn er ferner bereit wäre, jenen Psalm genau zu überdenken, in dem gesagt wird, dass Gott den Gott gesalbt hat (cf. Ps. 44,8), und wo mit der Salbung natürlich eindeutig auf Christus hingewiesen wird, und wo dieser Christus unverhüllt als Gott gezeigt wird, indem von einem gesalbten Gott die Rede ist, dann würde er all das, was im Psalm über Christus, was über die Kirche gesagt ist, dort als Prophezeiung lesen, auf dem Erdkreis aber in seiner Erfüllung erkennen. So würde er auch sehen, wie die Götzenbilder der Heidenvölker durch den Namen Christi vom Erdkreis verschwinden, und erfahren, dass genau dies von den Propheten vorausgesagt wurde, wenn er etwa Jeremias sagen hörte (Jer. 10,11): So werdet ihr ihnen sagen: die Götter, die weder Himmel noch Erde erschufen, sie sollen verschwinden von der Erde und vom Firmament, oder wenn er denselben Propheten an anderer Stelle sagen hörte (Jer. 16,19 ff.): Herr, meine Stärke und meine Hilfe und meine Zuflucht am Tag der Not; zu dir werden kommen die Völker von den Enden der Erde und sie werden sagen: Was für falsche Götzenbilder besassen unsere Väter, und es gibt keinen Nutzen in ihnen. So wird der Mensch sich Götter schaffen, und es sind keine Götter. Seht, darum werde ich es jenen zeigen in jener Zeit; meine Hand werde ich jenen zeigen und sie werden meine Stärke kennen lernen, denn ich bin der Herr. Wie sehr es für unseren Heiden Anstoss zum Glauben wäre, wenn er solches aus den Schriften der Propheten hören würde, und es zugleich auf der gesamten Erde verwirklicht sähe, was brauche ich das eigens zu betonen? Zumal man das ja auch im praktischen Leben feststellt, wo man sieht, wie es die Herzen der Gläubigen stärkt, wenn eine vor langen Zeiten aufgeschriebene Prophetie in der Gegenwart in Erfüllung geht.
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Reply to Faustus the Manichaean
7.
Let us suppose, then, a conversation with a heathen inquirer, in which Faustus described us as making a poor appearance, though his own appearance was much more deplorable. If we say to the heathen, Believe in Christ, for He is God, and, on his asking for evidence, produce the authority of the prophets, if he says that he does not believe the prophets, because they are Hebrew and he is a Gentile, we can prove the truth of the prophets from the actual fulfillment of their prophecies. He could scarcely be ignorant of the persecutions suffered by the early Christians from the kings of this world; or if he was ignorant, he could be informed from history and the records of imperial laws. But this is what we find foretold long ago by the prophet, saying, "Why do the heathen rage, and the people imagine a vain thing? The kings of the earth set themselves, and the princes take counsel together against the Lord, and against His Christ." The rest of the Psalm shows that this is not said of David. For what follows might convince the most stubborn unbeliever: "The Lord said unto me, Thou art my Son; this day have I begotten Thee. Ask of me, and I will give Thee the heathen for Thine inheritance, and the ends of the earth for Thy possession." 1 This never happened to the Jews, whose king, David was, but is now plainly fulfilled in the subjection of all nations to the name of Christ. This and many similar prophecies, which it would take too long to quote, would surely impress the mind of the inquirer. He would see these very kings of the earth now happily subdued by Christ, and all nations serving Him; and he would hear the words of the Psalm in which this was so long before predicted: "All the kings of the earth shall bow down to Him; all nations shall serve Him." 2 And if he were to read the whole of that Psalm, which is figuratively applied to Solomon, he would find that Christ is the true King of peace, for Solomon means peaceful; and he would find many things in the Psalm applicable to Christ, which have no reference at all to the literal King Solomon. Then there is that other Psalm where God is spoken of as anointed by God, the very word anointed pointing to Christ, showing that Christ is God, for God is represented as being anointed. 3 In reading what is said in this Psalm of Christ and of the Church, he would find that what is there foretold is fulfilled in the present state of the world. He would see the idols of the nations perishing from off the earth, and he would find that this is predicted by the prophets, as in Jeremiah, "Then shall ye say unto them, The gods that have not made the heavens and the earth shall perish from the earth, and from under heaven;" 4 and again, "O Lord, my strength, and my fortress, and my refuge in the day of affliction, the Gentiles shall come unto Thee from the ends of the earth, and shall say, Surely our fathers have inherited lies, vanity, and things wherein there is no profit. Shall a man make gods unto himself, and they are no gods? Therefore, behold, I will at that time cause them to know, I will cause them to know mine hand and my might; and they shall know that I am the Lord." 5 Hearing these prophecies, and seeing their actual fulfillment, I need not say that he would be affected; for we know by experience how the hearts of believers are confirmed by seeing ancient predictions now receiving their accomplishment.