Übersetzung
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Gegen Faustus
17.
Wie aber würde Faustus diesen Heiden von der göttlichen Natur Christi überzeugen, den er sagen liess (378,12): Ich glaube weder den Propheten, was sie über Christus sagen, noch Christus, was er über die Propheten sagt? Würde dieser etwa Christus Glauben schenken, wenn er über sich selber spricht, wo er ihm nicht glaubt, wenn er über andere Zeugnis ablegt? Wahrhaft lächerlich ist es, solches anzunehmen. Wenn er ihn nämlich in der einen Sache für unglaubwürdig hielte, würde er ihm doch insgesamt den Glauben verweigern, oder ihm doch eher glauben, wenn er für andere, als wenn er für sich selber Zeugnis ablegt. Vielleicht würde nun Faustus, in dieser Weise lächerlich gemacht, dem Mann die Sibyllen vorlegen, oder Orpheus oder was es sonst an heidnischen Schriftstellern gibt, in denen er eine Ankündigung Christi fände. Nein, er würde es nicht tun; er hat ja zugegeben, dass ihm diese unbekannt sind, indem er sagte (378,28): Gewiss, wenn es, wie berichtet wird, irgendwelche Voraussagen der Sibylle über Christus gibt, oder des Hermes mit dem Beinamen Trismegistus, oder des Orpheus oder anderer Seher aus dem Heidentum. Da er also deren Schriften nicht kennt – er nimmt ja nur vom Hörensagen an, dass es solche gibt –, würde er sie jedenfalls diesem Mann nicht vorlegen, der sagt (378,12): Ich glaube weder den Propheten noch Christus. Was also würde er machen? Würde er etwa Mani zitieren und mit seiner Hilfe Christus anpreisen? Das haben die Manichäer niemals gemacht, viel eher haben sie versucht, Mani mithilfe Christi, dessen Name schon überall geliebt und gerühmt wird, anzupreisen, natürlich um den Rand ihres vergifteten Bechers mit diesem Honig zu bestreichen. Da nämlich Christus den Seinen verheissen hat, dass er den Parakleten senden werde, d.h. den Tröster oder Beistand, den Geist der Wahrheit (cf. Joh. 14,16), nutzen sie die Gunst dieser Verheissung und behaupten, jener Paraklet sei Mani oder befinde sich in Mani, und schleichen sich so unvermerkt in die Herzen der Menschen, die nicht wissen, wann jener von Christus verheissene Paraklet gesandt worden ist. Wer aber das zu den kanonischen Schriften zählende Werk mit dem Titel ‛Apostelgeschichte’ gelesen hat, sieht, wie jenes Versprechen Christi dort ein zweites Mal erwähnt wird (cf. Act. 1,8) und wie es dort ganz offensichtlich in Erfüllung geht (cf. Act. 2,2). Doch unsere Frage ist ja nur, auf wen Faustus sich berufen würde, um dem Heiden den Glauben an Christus nahezubringen: Da kann ich mir wahrlich nicht vorstellen, dass jemand so blind ist, dass er sagen möchte: Dem Mani glaube ich, während er gleichzeitig erklärt: Christus glaube ich nicht. Wenn nun also der Heide – nicht laut herauslachend, aber immerhin recht verärgert – ausrufen würde: So verlangst du von mir, dass ich den Persischen Schriften Glauben schenke, nachdem ich gesagt habe, dass ich den Hebräischen nicht glaube (cf. 378,22), wie willst du dann, du Häretiker, diesen Menschen einfangen, wenn du ihn nicht bereits irgendwie im Banne des Namens Christi vorfindest, sodass er, da der Glaube an Christus für ihn keine Zweifelsfrage mehr ist, von Mani als dem scheinbar besseren Verkünder Christi getäuscht, bei ihm zur Ruhe findet? Da haben wir also jenes Rebhuhn, das um sich schart, was es nicht selber zum Leben gebracht hat (cf. Jer. 17,11). Und ihr, die er um sich geschart hat, verlasst ihn noch immer nicht, und er erweist sich euch noch immer nicht als Tor, wenn er behauptet (379,4 ff.), dass die Zeugnisse der Hebräer für uns, selbst wenn sie wahr sein sollten, bevor wir den Glauben besitzen, unnütz, nachdem wir ihn besitzen, überflüssig seien.
Edition
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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres
17.
Faustus autem quomodo persuaderet divinitatem Christi homini gentili, quem constituit dicentem: Nec prophetis credo de Christo, nec Christo de prophetis? An Christo crederet de se ipso dicenti, cui non crederet de aliis testificanti? Vere ridiculum est hoc putare. Quem semel enim dignum fide non duceret, aut omnino nihil ei crederet aut potius pro aliis quam pro se ipso testificanti crederet. Hic forte Faustus irrisus Sibyllas homini legeret et Orpheum et ceteros eiusmodi, si quos alios gentilium reperiret de Christo aliquid praenuntiasse. p. 398,12 Sed non faceret; eos quippe sibi incognitos fassus est dicens: Sane si sunt aliqua, ut fama est, Sibyllae de Christo praesagia aut Hermetis, quem dicunt Trismegistum, aut Orphei aliorumque in gentilitate vatum. Horum ergo iste litteras nesciens, quandoquidem per famam putat esse aliquos tales, non eas utique legeret illi dicenti: nec prophetis credo nec Christo. Quid igitur faceret? An proferret Manichaeum et ex illo commendaret Christum? Numquam hoc fecerunt, sed potius de Christo, cuius iam nomen ubique dulciter clarum est, Manichaeum semper commendare conati sunt, ut hoc melle scilicet venenati sui poculi labra perungerent. Cum enim Christus promiserit suis missurum se paracletum, id est consolatorem vel advocatum, spiritum veritatis, per hanc promissionis occasionem hunc paracletum dicentes esse Manichaeum vel in Manichaeo subrepunt in hominum mentes ignorantes, ille a Christo promissus quando sit missus. p. 399,2 Qui autem legerunt canonicum librum, qui actus apostolorum inscribitur, vident illam Christi professionem (promissionem ?) illic rursus commemoratam et illic manifestissime impletam. Sed modo quaerimus, unde illi gentili fidem faceret de Christo. Puto enim neminem esse tam caecum, qui velit dicere: Manichaeo credo, cum dicat, Christo non credo. Deinde si non ridens, saltem stomachans diceret: Itane Persicis libris me iubes credere, qui Hebraeis me dixi[sti] non credere?, quomodo ergo capturus es, haeretice, istum hominem, nisi iam nomini Christi aliquo modo subditum inveneris, ut quia ille iam Christo credendum esse non dubitat, tamquam melius praedicanti Christum Manichaeo deceptus adquiescat? p. 399,14 Ecce est ille perdix congregans, quae non peperit. Itane eum nondum derelinquitis vos, quos congregat, et nondum vobis apparet insipiens, qui dicit Hebraeorum testimonia nobis, etiamsi vera sint, ante fidem inutilia esse, post fidem supervacua.