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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

10.

Was aber lässt dich vermuten, dass das Gesetz des Moses sich in nichts vom Heidentum unterscheidet (440,26)? Etwa weil in ihm Tempel, Opfer, Altar und Priester eine wichtige Funktion haben? Aber all diese Bezeichnungen findet man doch auch im Neuen Testament. Es heisst da (Joh. 2,19): Reisst diesen Tempel nieder und ich werde ihn in drei Tagen wieder aufbauen. Oder (Mt. 5,23): Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst. Oder (Mt. 8,4): Geh, zeige dich dem Priester und bringe für dich das Opfer dar, das Moses angeordnet hat, als Zeugnis für jene. Wofür aber diese Bezeichnungen modellhaft stehen, zeigt zum Teil der Herr selber, wenn er den Tempel seines Leibes mit jenem Tempel vergleicht (cf. Joh. 2,21), zum Teil erfahren wir es durch die Lehre des Apostels. So sagt der Apostel (I Kor. 3,17): Denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr. Oder (Rm. 12,1): Daher beschwöre ich euch angesichts des Erbarmens Gottes, euren Leib als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer darzubringen, und weiteres von der Art. Daher waren das alles Modellbilder für uns, wie sich der selbe Apostel ausdrückt (I Kor. 10,6), und wie es immer wieder in Erinnerung zu rufen ist, da es ja nicht Dämonen waren, die sie uns darboten, sondern der eine, wahre Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat (gen. 1,1), aber nicht etwa, weil er solches nötig hatte, sondern weil er damit die Zeiten sondern wollte, indem er für die Gegenwart Dinge anordnete, die Sinnbildcharakter für die Zukunft hatten. Ihr aber, die ihr vorgebt, das Heidentum zu verabscheuen, um so einfache Menschen und noch unvollkommene Christen (252,19. 27) zu täuschen und zu verführen, rückt heraus mit der Autorität christlicher Bücher, die von euch Verehrung und Anbetung von Sonne und Mond verlangen. Es ist also eher eure eigene Irrlehre, die dem Heidentum verwandt ist, da ihr ja nicht Christus verehrt, sondern ein dubioses Wesen, das ihr euch als Lügengebilde unter dem Namen Christi ausgedacht habt, und da ihr Götter anbetet, die teils sichtbar am Himmel vor unseren Augen liegen, teils ohne Zahl frei erfunden sind. Für diese nichtigen und substanzlosen Phantasiegebilde habt ihr zwar keine Tempel errichtet, wohl aber eure Herzen zu Tempeln gemacht.

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Reply to Faustus the Manichaean

10.

What reason have you for saying that the law of Moses is pure Paganism? Is it because it speaks of a temple, and an altar of sacrifices, and priests? But all these names are found also in the New Testament. "Destroy," Christ says, "this temple, and in three days I will raise it up;" 1 and again, "When thou offerest thy gift at the altar;" 2 and again, "Go, show thyself to the priest, and offer for thyself a sacrifice as Moses commanded, for a testimony unto them." 3 What these things prefigured the Lord Himself partly tells us, when He calls His own body the temple; and we learn also from the apostle, who says, "The temple of God is holy, which temple ye are;" 4 and again, "I beseech you therefore by the mercies of God, that ye present your bodies a living sacrifice, holy, acceptable to God;" 5 and in similar passages. As the same apostle says, in words which cannot be too often quoted, these things were our examples, for they were not the work of devils, but of the one true God who made heaven and earth, and who, though not needing such things, yet, suiting His requirements to the time, made ancient observances significant of future realities. Since you pretend to abhor Paganism, though it is only that you may lead astray by your deception unlearned Christians or those not established in the faith, show us any authority in Christian books for your worship and service of the sun and moon. Your heresy is liker Paganism than the law of Moses is. For you do not worship Christ, but only something that you call Christ, a fiction of your own fancy; and the gods you serve are either the bodies visible in the heavens, or hosts of your own contrivance. If you do not build shrines for these worthless idols, the creatures of the imagination, you make your hearts their temple.


  1. John ii. 19. ↩

  2. Matt. v. 24. ↩

  3. Matt. viii. 4. ↩

  4. 1 Cor. iii. 17. ↩

  5. Rom. xii. 1. ↩

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