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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

5.

Wie schwach schliesslich jenes Argument des Faustus ist, der behauptet, dass Christus nur dann habe sagen können (Mt. 5,17; 484,5): Glaubt nicht, dass ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, sie aufzulösen, sondern sie zu vollenden, wenn er irgend etwas in dieser Richtung getan hatte, was diesen Verdacht hätte auslösen können, sieht doch jeder. Als ob wir leugnen würden, dass Christus den unverständigen Juden als Zerstörer von Gesetz und Propheten erscheinen konnte. Dabei zeigt dieser Verdacht gerade, dass Christus, der die Wahrheit redet, ja die Wahrheit ist, mit jenem Satz, dass er Gesetz und Propheten nicht auflösen werde, kein anderes Gesetz und keine andern Propheten meinen konnte als jene, deren Auflösung die Juden ihm unterstellten. Dies findet zusätzliche Bestätigung in den Worten, die Christus anschliessend sagt (ib. 18 f.): Amen, amen, das sage ich euch, bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Iota und kein Pünktchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, wird im Himmelreich der Kleinste genannt werden; wer sie aber hält und zu halten lehrt, der wird gross genannt werden im Himmelreich. Bei diesen Worten dachte er nämlich an die Pharisäer, die das Gesetz mit ihren Taten aufhoben, mit ihren Worten aber lehrten. Über sie sagt er an anderer Stelle (Mt. 23,3): Was sie sagen, das tut; was sie aber tun, das tut nicht! Denn sie reden nur und tun es nicht. Daher fährt er auch an obiger Stelle so weiter (Mt. 5,20): Denn ich sage euch: wenn eure Gerechtigkeit nicht weit grösser ist als jene der Schriftgelehrten und Pharisäer, werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen, d.h. wenn euer Handeln mit eurer Lehre nicht übereinstimmt, so wie bei jenen Handeln und Lehre nicht übereinstimmen, werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Es ist also das Gesetz, das die Pharisäer lehrten, aber nicht befolgten, von dem Christus sagte, er sei nicht gekommen, es aufzuheben, sondern es zu vollenden; denn dieses Gesetz gehört ja zum Stuhl des Moses (cf. Mt. 23,2), und die Pharisäer, die sich darauf setzten, und dieses Gesetz verkündeten, es aber nicht befolgten, sind anzuhören, aber nicht nachzuahmen.

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Reply to Faustus the Manichaean

5.

Every one can see the weakness of the argument that Christ could not have said, "Think not that I am come to destroy the law and the prophets: I came not to destroy, but to fulfill," unless He had done something to create a suspicion of this kind. Of course, we grant that the unenlightened Jews may have looked upon Christ as the destroyer of the law and the prophets; but their very suspicion makes it certain that the true and truthful One, in saying that He came not to destroy the law and the prophets, referred to no other law than that of the Jews. This is proved by the words that follow: "Verily, verily, I say unto you, Till heaven and earth pass, one jot or one tittle shall in no wise pass from the law till all be fulfilled. Whosoever therefore shall break one of the least of these commandments, and shall teach men so, shall be called the least in the kingdom of heaven. But whosoever shall do and teach them, shall be called great in the kingdom of heaven." This applied to the Pharisees, who taught the law in word, while they broke it in deed. Christ says of the Pharisees in another place, "What they say, that do; but do not after their works: for they say, and do not." 1 So here also He adds, "For I say unto you, Except your righteousness exceed the righteousness of the scribes and Pharisees, ye shall not enter into the kingdom of heaven;" 2 that is, Unless ye shall both do and teach what they teach without doing, ye shall not enter into the kingdom of heaven. This law, therefore, which the Pharisees taught without keeping it, Christ says He came not to destroy, but to fulfill; for this was the law connected with the seat of Moses in which the Pharisees sat, who because they said without doing, are to be heard, but not to be imitated.


  1. Matt. xxiii. 3. ↩

  2. Matt. v. 17-20. ↩

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