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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

4.

Denn es macht zwar den Anschein, dass Faustus mit seinem Satz (cf. 568,13): Wir sprechen nicht von zwei Göttern, sondern von Gott und der Hyle, sich mühelos verteidigen konnte. Wenn man aber nachfragt, was er unter dem Begriff Hyle versteht, wird man eindeutig die Beschreibung eines zweiten Gottes zu hören bekommen. Denn wenn die Manichäer die Hyle als ‛formlose Materie, welche aber fähig ist, körperliche Formen anzunehmen’ bezeichnen würden, so wie die Alten es taten, dann würde niemand von uns sie bezichtigen, darunter einen Gott zu verstehen. Welcher Irrtum, welche Verrücktheit ist es nun aber, körperliche Materie als Schöpfer der Körper zu bezeichnen, oder zu bestreiten, dass der Schöpfer der Körper ein Gott sei! Wenn ihr nämlich behauptet, dass das, was in Wirklichkeit vom wahren Gott erschaffen wird, d.h. die Eigenschaften und die äussere Gestalt der Körper, der Elemente, der Lebewesen, – also das, was diese zu bestimmten Körpern, Elementen und Lebewesen macht –, das Werk eines unbestimmbaren zweiten Wesens sei, dann werdet ihr, mögt ihr dieses Wesen nennen wie ihr wollt, zu Recht bezichtigt, in eurem Irrglauben einen zweiten Gott einzuführen. Fürwahr, in dieser einen Frage verfällt ihr gleich einem doppelten gotteslästerlichen Irrtum: zum ersten, indem ihr behauptet, dass das, was Gott erschaffen hat, das Werk jenes Wesens sei, das Gott zu nennen ihr zurückschreckt, bei dem euch aber der Nachweis, dass es nicht Gott ist, niemals gelingen wird, solange ihr weiter behauptet, dass es Dinge erschafft, die einzig ein Gott erschaffen kann; zum zweiten, indem ihr mutmasst, dass all das Gute, was der gute Gott erschafft, das Werk eines bösen Wesens ist und etwas Böses ist, weil ihr in kindlichem Denken Grauen empfindet gegenüber allem, was Missklänge bringt in die Schwäche unserer sterblichen Natur, die uns als Strafe auferlegt wurde, dagegen liebt, was sich harmonisch einfügt. Demgemäss bezeichnet ihr den Schöpfer der Schlange als bös, die Sonne hier oben dagegen betrachtet ihr als ein so überragendes Gut, dass sie nach eurem Glauben nicht einmal von eurem Gott erschaffen sein kann, sondern aus ihm hervorgegangen oder von ihm ausgesandt wurde. Der wahre Gott aber, an den ihr zu meinem grossen Kummer immer noch nicht glaubt, erschuf sowohl die Schlange – neben den andern Schöpfungen auf der Erde –, als auch die Sonne – neben den andern Schöpfungen am Himmel –, und ausserdem bei den noch erhabeneren Schöpfungen, die nicht mehr zu den körperlichen Himmelserscheinungen, sondern bereits zu den geistigen Wesen gehören, vieles, was dieses Sonnenlicht an Güte weit überragt, was aber kein fleischlich gesinnter Mensch erfassen kann, am allerwenigsten ihr Manichäer, die ihr mit eurer Verabscheuung des Fleisches nichts anderes verabscheut als eure eigene Richtschnur, mit der ihr das Gute und das Böse vermesst! Denn der Gedanke, dass etwas schlecht ist, entsteht bei euch ja nur, wenn euer fleischliches Empfinden daran Anstoss nimmt, dass etwas gut ist, nur wenn der fleischliche Blick sich daran erfreut.

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Contre Fauste, le manichéen

CHAPITRE IV. QUOI QU'IL EN DISE, FAUSTE ADMET DEUX DIEUX.

Fauste se presse trop de se croire justifié, pour avoir dit : « Nous n'admettons pas deux dieux, mais Dieu et Hylé ». Car demandez-lui ce que c'est que Hylé, et vous aurez bientôt la définition d'un autre dieu. Si, en effet, à l'exemple des anciens, les Manichéens donnaient le nom de Hylé à la matière encore informe, mais susceptible de recevoir les formes corporelles, personne de nous ne les accuserait d'en faire un dieu. Mais quelle erreur, quelle folie, ou d'appeler la matière des corps créatrice des corps, ou de nier que Dieu ait créé les corps ? Mais comme vous attribuez à je ne sais quel autre ce que le vrai Dieu a fait, c'est-à-dire les qualités et les formes des corps, des éléments, des animaux, ce qui les fait corps, éléments, animaux ; quel que soit le nom que vous donniez à cet être, nous avons raison de vous accuser d'erreur et de dire que vous créez un second dieu. Sur le même point vous commettez deux erreurs sacrilèges : la première, en attribuant l'oeuvre de Dieu à un être que vous rougissez d'appeler dieu : mais vous ne pourrez jamais lui ôter ce titre qu'en lui refusant le pouvoir de faire ce que Dieu seul peut faire ; la seconde, en prétendant que le bien que fait le dieu bon est produit par le dieu mauvais et devient un mal; entraînés que vous êtes par une puérile horreur pour tout ce qui afflige et gêne notre faiblesse mortelle, et épris de ce qui lui plaît. Ainsi vous appelez mauvais celui qui a créé le serpent, et le soleil qui nous éclaire vous paraît un si grand bien que vous ne le regardez pas comme créé par Dieu, mais comme mis en évidence ou envoyé. Or, le vrai Dieu en qui, à mon extrême regret, vous ne croyez pas encore, a créé le serpent parmi les êtres inférieurs et le soleil parmi les êtres supérieurs ; et dans des sphères célestes plus élevées, mais déjà spirituelles et non plus corporelles, il a encore fait des êtres beaucoup meilleurs que notre lumière, et que l'homme charnel ne comprend pas, à plus forte raison : vous qui, en détestant la chair, détestez votre propre doctrine, la règle d'après laquelle vous mesurez le bien et le mal. Car il ne peut y avoir d'autre mal pour vous que celui qui blesse le sens charnel, ni d'autre bien que celui qui flatte la vue charnelle.

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