• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

Übersetzung ausblenden
Gegen Faustus

11.

Aber auch wenn es da heisst, dass der Geist Gottes über den Wassern schwebte (gen. 1,2), nachdem vorher gesagt worden war, dass Finsternis über dem Urgrund lag, darf daraus nicht geschlossen werden, dass sich Gott in der Dunkelheit aufhielt, bevor er das Licht schuf (593,19). Da nämlich das Wort Urgrund die unauslotbare Tiefe der Wasser bezeichnet, mag es dem fleischlich denkenden Verstand erscheinen, als ob Gottes Geist, über den es heisst (gen. 1,2), dass er über den Wassern schwebte, sich in der Dunkelheit aufhielt, die über dem Urgrund lag. Er versteht ja nicht, wie das Licht in der Finsternis leuchtet und die Finsternis es nicht erfasst (Joh. 1,5), es sei denn, das Wort werde Licht und sage zu ihr (Eph. 5,8): Einst warst du Finsternis, jetzt aber bist du Licht im Herrn. Wenn nun aber der vernunftbegabte Verstand, der ins Dunkel gehüllt ist, wenn sein Wollen nicht auf Gott ausgerichtet ist, das Licht der Weisheit Gottes, das doch überall anwesend ist, nicht erfassen kann, weil er – nicht bezüglich räumlicher Distanz, sondern geistiger Verfassung – sich weit von ihm entfernt hat, was wundert es da, wenn der Geist Gottes, der über den Wassern schwebte, auch über der Finsternis der Wasser schwebte, und zwar in einem – gemessen am Unterschied der Substanz, nicht der räumlichen Position – unvergleichlich grösseren Abstand.

Übersetzung ausblenden
Reply to Faustus the Manichaean

11.

Nor does it follow that God, before He made light, abode in darkness, because it is said that darkness was over the deep, and then that the Spirit of God moved on the waters. The deep is the unfathomable abyss of the waters. And the carnal mind might suppose that the Spirit abode in the darkness which was over the deep, because it is said that He moved on the waters. This is from not understanding how the light shineth in darkness, and the darkness comprehendeth it not, till by the word of God those who were darkness are made light, and it is said to them, "Ye were once darkness, but now are ye light in the Lord." 1 But if rational minds which are in darkness through a sinful will cannot comprehend the light of the wisdom of God, though it is present everywhere, because they are separated from it not in place, but in disposition: why may not the Spirit of God have moved on the darkness of the waters, when He moved on the waters, though at an immeasurable distance from it, not in place, but in nature?


  1. Eph. v. 8. ↩

  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Editionen dieses Werks
Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres vergleichen
Übersetzungen dieses Werks
Contre Fauste, le manichéen vergleichen
Gegen Faustus
Reply to Faustus the Manichaean

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung