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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum

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Gegen Faustus

10.

Faustus könnte mir also nicht im Gegenzug erklären: Auch wenn ich dir nicht zeigen kann, dass Maria nicht aus der Verwandtschaft des David kommt, zeige doch du, dass sie wirklich daher kommt! Eben dies kann ich nämlich zeigen, und zwar mit dem wirklich klarsten und stärksten Beweismittel, indem nämlich die Schrift, welche die bestgesicherte Autorität ist, sowohl sagt, dass Christus aus dem Geschlecht Davids stammt (cf. Röm. 1,3), und dass seine Mutter, die Jungfrau Maria, ihn ohne geschlechtliche Vereinigung mit einem Mann empfangen hat. Wie ist sich doch Faustus als Tugendheld vorgekommen, als er seinen Abscheu ausdrückte über etwas, was in seinen Augen eine unsittliche Zumutung darstellte (p. 708,2): Ohne Grund verleumdet ihr den Schriftsteller, er habe den Sohn Gottes im Leib einer Frau eingeschlossen. Wenn der katholische Glaube beinhaltet, dass Christus, der Sohn Gottes, dem Fleisch nach aus der Jungfrau geboren wurde, so schliesst er doch diesen Sohn Gottes überhaupt nicht so im Leib einer Frau ein, als ob es ihn dann ausserhalb nicht mehr gäbe, als ob er die Lenkung von Himmel und Erde damit abgegeben, als ob er sich von seinem Vater entfernt hätte! Doch ihr Manichäer, mit eurem Herzen, das nichts als körperliche Phantasiegebilde auszudenken vermag, ihr begreift das überhaupt nicht, wie das Wort Gottes, Gottes Kraft und Weisheit (cf. I Kor. 1,24), in sich bleibend und beim Vater, und die ganze Schöpfung lenkend, kraftvoll sich erstreckt von einem Ende zum andern, und alles in Güte anordnet (cf. Sap. 1,8), wie es dann in jener wunderbaren und unaussprechlichen Leichtigkeit seiner Anordnungen sich selber eine Mutter auf der Erde verordnet hat, und in ihr, um seine Sklaven von der Sklaverei der Verderblichkeit zu befreien, die Gestalt des Sklaven, d.h. den sterblichen Leib, annahm (cf. Phil. 2,7), wie es diesen Leib, nachdem es ihn angenommen hatte, zeigte, wie es ihn, >nachdem er gezeigt und durch den Tod niedergestreckt war, in der Auferstehung emporrichtete und wie einen zerstörten Tempel wieder aufbaute. Ihr Manichäer aber, denen davor graust, dies zu glauben, als ob das eine Gotteslästerung wäre, ihr sperrt zwar die Glieder eures Gottes nicht im Schoss einer Jungfrau ein, dafür im Schoss sämtlicher fleischlicher weiblicher Wesen, angefangen bei den Elefantenweibchen bis zu den Fliegenweibchen. Erscheint euch etwa der wahre Christus deshalb soviel wertloser, weil er nach unserer Lehre im Jungfrauenschoss Fleisch geworden ist, indem er ohne Verwandlung seiner selbst, unumstösslich in seiner eigenen Natur verbleibend, sich als Tempel den Menschen angezogen hat? Und ist euch euer Gott deswegen so teuer, weil er, in soviel Gefängnissen fleischlicher Wesen gefesselt und verunreinigt, in jenem Teil seiner selbst, der zum Schluss noch im Klumpen eingeschmolzen werden muss, aussichtslos um Hilfe fleht oder gar, völlig darniederliegend, nicht einmal mehr um Hilfe flehen darf?

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Contra Faustum Manichaeum libri triginta tres

10.

Non mihi ergo vicissim dicat: Etsi ego non ostendo Mariam non fuisse de cognatione David, tu quod inde fuerit ostende! Hoc enim ostendo clarissimo plane atque fortissimo documento, quod scriptura confirmatissimae auctoritatis et Christum dicit ex semine David et eius matrem sine ullius concubitu virginem Mariam. p. 716,6 Quam vero sibi Faustus cuiusdam quasi turpitudinis visus est verecundissimus detestator, cum diceret: Frustra vos calumniam ingeritis scriptori, tamquam dei ille filium in utero mulieris incluserit! Non plane catholica fides, quae Christum dei filium natum secundum carnem credit ex virgine, ullo modo eundem dei filium sic in utero mulieris includit, quasi extra non sit, quasi caeli et terrae administrationem deseruerit, quasi a patre recesserit! p. 716,13 Sed vos, Manichaei, corde illo, quo nihil potestis nisi corporalia phantasmata cogitare, ista omnino non capitis, quomodo dei verbum, dei virtus atque sapientia et in se manens et apud patrem et universam creaturam regens pertendat a fine usque ad finem fortiter et disponat omnia suaviter, in cuius dispositionis admirabili et ineffabili facilitate sibi etiam matrem in terra disposuit et propter servos suos de corruptionis servitute liberandos in ea formam servi, hoc est mortale corpus accepit, acceptum monstravit monstratumque et morte prostratum resurrectione sursum erexit et tamquam templum solutum iterum aedificavit. Vos tamen, qui haec credere quasi sacrilega formidatis, non membra dei vestri in utero virginis, sed in uteris omnium feminarum carnalium ab elephantis usque ad muscas includitis. p. 716,27 An ideo videtur vilior verus Christus, quia sic verbum dicimus carnem factum in utero virginali, ut nulla sui commutatione in natura propria inviolabiliter permanens templum sibi hominem coaptarit, et ideo vobis carus est deus vester, quia tot vinculis carnium colligatus et inquinatus, in illa parte, qua etiam in globo figendus est, sine causa suppetias deprecatur aut etiam penitus oppressus deprecari non sinitur?

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