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Werke Augustinus von Hippo (354-430) Contra Faustum Manichaeum Gegen Faustus
22. Buch

30.

Nachdem wir also das ewige Gesetz konsultiert haben, welches die natürliche Ordnung zu erhalten gebietet, sie zu stören verbietet, wollen wir nun sehen, worin die Sünde des Vaters Abraham bestand, d.h. inwiefern er bei jenen Handlungen, die ihm Faustus als grosse Verbrechen vorwarf, gegen dieses Gesetz verstossen hat. In seinem krankhaften Verlangen, Nachkommen zu haben, sagt er (594,8), habe er sogar Gott den Glauben verweigert, der sie ihm vonseiten Saras bereits versprochen hatte, und sich deshalb mit einem Nebenweib gewälzt. Da war dieser Faustus aber selber aus krankhafter Verleumdungssucht blind geworden und hat dabei die Gottlosigkeit seiner eigenen Häresie ans Licht gebracht und, ohne es zu merken und in seiner Irrlehre befangen, Abraham für diesen Geschlechtsakt gelobt. Wie nämlich jenes ewige Gesetz, d.h. der Wille Gottes, des Schöpfers aller Geschöpfe, in seiner Sorge um den Erhalt der natürlichen Ordnung – damit der Mensch nicht Sklave seiner Lustbefriedigung wird, sondern für das Wohl des Menschengeschlechts Sorge trägt – es einzig zum Zweck der Fortpflanzung erlaubt, sich unter Führung der Vernunft der Lust am vergänglichen Fleisch im Beischlaf hinzugeben, so befiehlt das absurde Gesetz der Manichäer im Gegenteil, – aus Sorge, dass ihr Gott, den sie beklagen, weil er in allen Samen gefesselt sei, in der Leibesfrucht der Frau noch engere Fesseln bekommen könnte –, beim Geschlechtsakt vor allem auf Empfängnisverhütung zu achten, sodass ihr Gott, statt auf grausame Art gefesselt zu werden, nun auf unsittliche Art ejakuliert wird. So war es also nicht Abraham, der in krankhaftem Verlangen danach gierte, sich fortzupflanzen, vielmehr verbreitete Mani seine wirren Phantasien, vom krankhaften Wahn besessen, Empfängnis sei mit allen Mitteln zu verhüten. Das Fazit: jener wahrte die Naturordnung, und er hatte bei seinem menschlich verständlichen Geschlechtsakt kein anderes Ziel, als dass ein Mensch geboren werde, dieser dagegen hielt sich an die Absurdität seines Mythos, und seine einzige Furcht bei jeder Art des Geschlechtsakts war es, dass Gott in Gefangenschaft geraten könnte.

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