Vorrede.
1 S. 27 1 Inspiriert von Gott, dem Schöpfer und Lenker aller Dinge, und eingedenk meines Vorsatzes, kraft dessen ich durch die Gnade des Erlösers beschlossen habe, der allmächtigen und göttlichen Dreieinigkeit durch den Glauben zu dienen, und schon früher im Laienstande und jetzt im bischöflichen Amte darnach trachtend, aus jedweder empfangenen geistigen und rednerischen Fähigkeit der Erbauung der heiligen und wahren katholischen Kirche des Herrn Christus nützlich zu sein, (kann ich) über das Leben und den Charakter des von Gott vorhergesehenen und zu seiner Zeit in die Erscheinung getretenen ausgezeichneten Priesters Augustin — was ich an ihm gesehen und von ihm gehört habe — schlechterdings nicht schweigen.
2 Daß dies (Abfassung von Biographien) auch schon vor uns öfter von frommen Männern der heiligen katholischen Mutterkirche geschehen ist, lesen und erfahren wir, die da, vom göttlichen Geiste bewegt, in eigener Sprech- und Stilart, durch Wort und Schrift den Ohren und Augen der Wißbegierigen solche Mitteilungen zugeführt haben — was für Männer nämlich und wie viele (wie große?) von der auf alle sich beziehenden Gnade des Herrn verdient gemacht worden sind, sowohl in unsern menschlichen Verhältnissen zu leben als auch bis zum Tode auszuharren.
3 Deshalb habe auch ich, der Geringste unter allen Verwaltern, es unternommen — in aufrichtigem Glaubensgehorsam, in welchem die Gläubigen dem Herrn der Herrscher S. 28 mit allem, was sie besitzen, dienen und ihm gefällig sein müssen - einen Bericht, so wie der Herr es mir hat zuteil werden lassen, über den Ursprung, den Fortgang und das angemessene Ende des genannten verehrungswürdigen Mannes zu erstatten: was ich durch ihn gelernt und erfahren habe, der ich so viele Jahre lang an seiner Liebe gehangen habe. Aber ich bitte die höchste Majestät, daß ich diese von mir ergriffene Aufgabe so betreibe und durchführe, daß ich weder die Wahrheit des Vaters der Lichter beleidige noch die Liebe der rechtschaffenen Söhne der Kirche in irgendeiner Hinsicht täusche.
5 Auch werde ich alles das unberührt lassen, was der selige Augustin selbst in seinen „Konfessionen“ über sich ausgeführt hat, wie er vor dem Empfang der Gnade gewesen ist und wie unmittelbar nachher.
6 Das aber hat er tun wollen, damit, wie der Apostel sagt, niemand über ihn höher glaube und denke als nach dem objektiven Eindruck oder der objektiven Kunde, in nichts die Art der Heiligen damit schädigend, auch nicht sein eigenes Lob begehrend, sondern — aus dem Erlebnis der bereits erfahrenen Erlösung (Bekehrung) und aus dem (neuen) Beruf heraus, also aus dem, was er bereits empfangen hatte — das Lob seines Herrn und die brüderlichen Fürbitten fordernd in bezug auf das, was er noch zu empfangen trachtet.
7 Daher: „Das Geheimnis des Königs“, so lautet der autoritative Engelsspruch: „zu verbergen ist gut; aber die Werke des Herrn zu offenbaren und zu bekennen, ist ehrenvoll“.
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Die Ungelenkheiten des Stils und die Überlastungen im Satzbau durften in der Übersetzung nicht verwischt werden. ↩