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Werke Hilarius von Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Sechstes Buch

44. Oftmals lehrt Paulus Christus als den wahren Sohn Gottes.

S. 319 Doch nichts, das von diesem verschieden wäre, hat der Apostel gelehrt, der aus einem Verfolger zu einem Gefäß der Auserwählung1 wurde. Denn welches seiner Worte ist ohne das Bekenntnis des Sohnes? Welcher Brief beginnt nicht mit dem Geheimnis dieser Wahrheit? In welchem Namen ist nicht die Eigentümlichkeit bezeichnet?

Wenn es nämlich heißt: „Wir sind versöhnt mit Gott durch den Tod seines Sohnes”;2 und wiederum: „Gott hat seinen Sohn gesandt, ähnlich zu sein mit unserem Sündenfleisch”;3 und wiederum: „Getreu ist Gott, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes”:4 was an Raum bleibt da für irrlehrerischen Diebstahl? Denn sein Sohn ist er, sein Sohn; er ist nicht nur angenommen, er ist nicht nur Geschöpf. Der Name spricht das Wesen aus, die Eigen-bezeichnung verkündet den wahren Sachverhalt, den Glauben bezeugt das Bekenntnis: ich sehe nicht, was man zum Wesen des Sohnes noch hinzufügen könnte.

Denn daß er der Sohn dessen ist, der als Vater geglaubt wird, das hat er, das Gefäß der Erwählung, nicht als ungewiß und unsicher ausgesprochen; noch auch hat der Lehrer der Völker5 und der Gesandte Christi6 den Irrtum einer zweideutigen Lehre hinterlassen. Er weiß, wer die angenommenen Söhne sind, wer dies durch verdienstvollen Glauben zu sein und zu heißen7 sich erworben hat. Denn er sagt: „Die nämlich vom Geiste Gottes getrieben werden, die sind Söhne Gottes. Ihr habt nämlich nicht den Geist der Knechtschaft wiederum zur Furcht empfangen, ihr habt vielmehr den Geist (angenommener) Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!”8 Unserem Glauben kommt durch das Geheimnis der S. 320 Wiedergeburt dieser Name zu, und unser Bekenntnis erst gewährt uns die Kindschafts-annahme. Denn die Taten, gemäß Gottes Geist vollzogen, die erst nennen auch uns Söhne Gottes; und unser Ruf ist eher: Abba, Vater, als daß er der Eigentümlichkeit des Wesens9 entflösse. Denn die Leistung der Sprache liegt außerhalb der Eigentümlichkeit des Wesens, und Wort und Sein ist nicht dasselbe.


  1. Apg. 9, 15. ↩

  2. Röm. 5, 10. ↩

  3. Röm. 8, 3. ↩

  4. 1 Kor. 1, 9. ↩

  5. 1 Tim. 2, 7. ↩

  6. 1 Kor. 1, 1. ↩

  7. 1 Joh. 3, 1. ↩

  8. Röm. 8, 14 f. ↩

  9. in derselben Weise, wie er der Vater des Eingeborenen ist. ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

Inhaltsangabe

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