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Werke Hilarius von Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Zehntes Buch

61. Gegen diejenigen, die Christus dritteln oder in eins zusammenziehen. Verschiedene Fragen hinsichtlich des Todes Christi.

Ihr aber, die ihr entweder Christus drittelt in das Wort und die Seele und den Leib,1 oder den ganzen Christus, das Gott-Wort, in einen einzigen Menschen gewöhnlicher Art2 zusammenzieht: offenbart uns dieses Geheimnis großer Hingabe, das im Fleisch sichtbar geworden ist, welchen Geist nämlich Christus hingegeben habe und wer seinen Geist in des Vaters Hände befohlen habe und wer an dem gleichen Tage im Paradiese gewesen sei und wer überhaupt seine Gottverlassenheit beklagt habe! Denn die Klage des Verlassenen ist die Schwachheit des Sterbenden, das Versprechen des Paradieses aber ist das Reich des lebendigen Gottes. Die Anbefehlung des Geistes ist die Zuversicht dessen, der anbefiehlt; das Hingeben des Geistes ist das Hinscheiden dessen, der stirbt.

Ich frage also: wer stirbt? Derjenige nämlich, der den Geist hingibt. Ferner: wer gibt den Geist hin? Sicher doch derjenige, der dem Vater seinen Geist anbefohlen hat. Und wenn derselbe, der den Geist anbefohlen hat, eben derselbe durch die Hingabe des Geistes gestorben S. 217 ist, so frage ich, ob der Leib die Seele anbefohlen hat oder Gott die Seele des Leibes. Denn es besteht kein Zweifel, daß mit „Geist” häufig die Seele bezeichnet werde, und allein schon deswegen, weil Jesus bei seinem Tode seinen Geist hingegeben hat.

Wenn es also jemand für seine Meinung hält, daß die Seele vom Körper anbefohlen werde; die lebensvolle von dem, der aufgelöst werden soll; die ewige von dem, der vernichtet werden soll; die Dauer hat, von dem, der wiedererweckt werden soll: so gibt es keinen Zweifel, daß derselbe seinen Geist dem Vater anbefohlen hat, der an dem gleichen Tag auch mit dem Räuber im Paradies gewesen ist. Und so frage ich, ob derjenige im Paradies geblieben sei, der ins Grab aufgenommen wurde; oder aber, ob derjenige über seine Gottverlassenheit geklagt habe, der im Paradiese blieb.


  1. So Apollinaris von Laodicäa. ↩

  2. So die Ebioniten (und Arius?). ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

Inhaltsangabe

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