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Werke Hilarius von Poitiers (315-367) De Trinitate Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Zwölftes Buch

24. Wie der Sohn alles mit dem Vater gemeinsam besitzt, so auch das Immer-sein.

Gestalt und Abbild des unsichtbaren Gottes umschließt also der eingeborene Gott in sich; und vermöge der Fülle seiner wahren Göttlichkeit1 wird er dem Vater in all dem gleichgestellt, was Gott wesenseigen ist. S. 299 Wie wir nämlich in den vorhergehenden Büchern dargelegt haben, ist er vermöge seiner Kraft und Erhabenheit verehrungswürdig und mächtig wie der Vater. Demgemäß ist dem Sohn eben vermöge seiner Sohnschaft wegen des Immer-seins des Vaters das Immer-sein mit ihm (dem Vater) gemeinsam. Denn nach dem Wort an Moses: „Mich hat zu euch gesandt, der da ist”2 ist der unzweifelhafte Sinn dies, daß Gott das Dasein eigentümlich ist; denn von dem, was ist, kann man nicht denken oder sagen, es sei nicht. Denn Sein und Nichtsein sind einander entgegengesetzt. Diese verschiedenen Bezeichnungen treffen auch nicht bei einem und demselben zusammen; solange nämlich das eine dauert, kann das andere nicht bestehen. Wo also ein Sein ist, kann man ein Nichtsein weder denken noch sprechen.

Unser Sinnen wird zurückgewiesen und immer wieder zur Erkenntnis desjenigen zurückgerufen, der da ist, (und findet) von ihm nur dieses, daß sein (Gottes) Dasein immer noch früher ist als es selber. Denn was an Gott unendlich ist, entzieht sich immer dem unbegrenzten Rückwärtsgehen unseres Nachsinnens, so daß also das rückwärts gewandte Suchen nichts anderes vor demjenigen Immer-sein erfaßt, das Gott eigentümlich ist. Denn beim Fortschreiten in Ewigkeit begegnet einem immer in der Erkenntnisbemühung um Gott weiter nichts anderes als dies, daß Gott immer ist.

Was also durch Moses von Gott ausdrücklich ausgesagt ist und man nach der allgemeinen Auffassung gar nicht anders auffassen darf, von eben diesem bezeugen die Evangelien, daß es dem eingeborenen Gott eigentümlich ist. Denn im Anfang war das Wort, und dieses war bei Gott,3 und es war das wahre Licht,4 und der eingeborene Gott ist im Schoß des Vaters5 und Jesus Christus ist Gott über alles.6


  1. Vgl. Kol. 2, 9. ↩

  2. Exod. 3, 14. ↩

  3. Joh. 1, 1. ↩

  4. Joh. 1, 9. ↩

  5. Joh. 1, 18. ↩

  6. Röm. 9, 5. ↩

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Zwölf Bücher über die Dreieinigkeit (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung zu: Des heiligen Bischofs Hilarius von Poitiers zwölf Bücher über die Dreieinigkeit

Inhaltsangabe

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