Edition
ausblenden
De Praescriptione Haereticorum
XIX.
[1] Ergo non ad scripturas prouocandum est nec in his constituendum certamen in quibus aut nulla aut incerta uictoria est aut parum certa. [2] Nam etsi non ita euaderet conlatio scripturarum ut utramque partem parem sisteret, ordo rerum desiderabat illud prius proponi quod nunc solum disputandum est: quibus competat fides ipsa, cuius sunt scripturae, a quo et per quos et quando et quibus sit tradita disciplina, qua fiunt christiani. [3] Vbi enim apparuerit esse ueritatem et disciplinae et fidei christianae, illic erit ueritas scripturarum et expositionum et omnium traditionum christianarum.
Übersetzung
ausblenden
Die Prozeßeinreden gegen die Häretiker (BKV)
19. Kap. Daher ist dieses Verfahren nicht ausreichend und, da die Schriftauslegung von Privatleuten ein zweifelhaftes Kriterium bleibt, auf die kirchliche Überlieferung zu rekurrieren.
Also nicht auf die Schrift hat man sich zu berufen und den Streit nicht auf ein Gebiet zu verpflanzen, wo entweder gar kein Sieg zu hoffen ist, oder ein unentschiedener oder ein zu wenig entschiedener. Denn, wenn auch der Streit1 um die Schrift nicht den Ausgang nähme, daß er beide Teile gleichstellt, so würde es doch die natürliche Ordnung der Dinge erheischt haben, zuvor die Frage aufzuwerfen, welche jetzt allein zu besprechen ist: Wer der rechtmäßige Besitzer des Glaubens sei, wem das Eigentum auf die Schrift zustehe, von wem, durch wen, wann und wem die Lehre übergeben worden sei, wodurch man zum Christen wird. Denn da, wo sich offenkundig herausstellt, daß sich die echte Lehre und der echte christliche Glaube befindet, da werden auch die echte Hl. Schrift, die richtige Erklärung derselben und sämtliche echtchristlichen Überlieferungen sein.
-
Collatio ist ein juristischer Kunstausdruck. ↩