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Die Prozeßeinreden gegen die Häretiker (BKV)
12. Kap. Untersuchungen über den Glauben sind nur soweit gestattet, als sie ohne Verletzung der Glaubensregel geschehen.
Gesetzt, wir müßten auch jetzt noch und immer das Suchen fortsetzen; aber wo sollen wir denn suchen? Etwa bei den Häretikern, wo alles unserer Wahrheit fremd, ja feindlich gegenübersteht, und zu welchen zu gehen uns verboten ist? Welcher Knecht wird von einem Fremden oder gar von einem Feinde seines Herrn seinen Unterhalt hoffen? Welcher Soldat wird von nicht verbündeten oder gar feindlichen Königen ein Geschenk oder Sold wünschen? Gewiß nur ein vollständiger Deserteur, Überläufer oder Rebelle. Auch jene Alte suchte die Drachme nur in ihrem eigenen Hause, auch jener Pocher pochte nur an der Tür seines Nachbars, auch jene Witwe bestürmte wenn auch einen harten, so doch keinen feindlichen Richter. Niemand kann Unterstützung von dort erwarten, von wo ihm die Zerstörung kommt; niemand von dem erleuchtet werden, von dem er verfinstert wird. Forschen wir also in dem, was unser ist, bei den Unserigen, auf Grund des Unserigen und auch nur nach dem, was ohne Verletzung der Glaubensregel in Frage gestellt werden kann.
Edition
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De Praescriptione Haereticorum
XII.
[1] Nobis etsi quaerendum esset adhuc et semper, ubi tamen quaeri oportet? apud haereticos? ubi omnia extranea et aduersaria nostrae ueritatis ad quos uetamur accedere? [2] Quis seruus cibaria ab extraneo, ne dicam ab inimico domini sui sperat? Quis miles ab infoederatis, ne dicam ab hostibus regibus donatiuum et stipendium captat nisi plane desertor et transfuga et rebellis? [3] Etiam anus illa intra tectum suum dragmam requirebat, etiam pulsator ille uicini ianuam tundebat, etiam uidua illa non inimicum licet durum iudicem interpellabat. [4] Nemo inde instrui potest unde destruitur; nemo ab eo inluminatur a quo contenebratur. [5] Quaeramus ergo in nostro et a nostris et de nostro : idque dumtaxat quod salua regula fidei potest in quaestionem deuenire.