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Werke Johannes Cassianus (360-435) Collationes patrum

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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

1. Veranlassung zu dieser Unterredung.

In der Gegend Palästina’s bei dem Dorfe Thakue, welches den Propheten Amos hervorbringen durfte, ist eine gar öde Wüste bis Arabien und zum todten Meere, in welches eingemündet die Gewässer des Jordan aufhören und die Asche Sodomas in weiter Ausdehnung sich darbietet. Hier nun weilten Mönche von der höchsten Lebensweise und Heiligkeit sehr lange, wurden aber plötzlich von umherstreifenden saracenischen Räubern getödtet. Wir wußten nun wohl, daß ihre Leichname sowohl von den Bischöfen jener Gegend als auch von dem ganzen arabischen Volke mit solcher Verehrung weggenommen und bei den Reliquien der Martyrer beigesetzt worden waren, daß zahlreiches Volk aus zwei Städten in seinen Ansprüchen zusammentraf und sich zum schwersten Streit herausforderte, so daß ihre Eifersucht um den heiligen Raub bis zum Schwerterkampf kam, da sie in hoher Verehrung darum stritten, wer mit mehr Recht das Grab und die Reliquien derselben besitze; die einen rühmten sich nemlich der Nachbarschaft ihres Wohn- S. a444 ortes, die andern der Nähe ihrer Geburtsstätte. Wir aber nahmen sowohl selbst Anstoß an dieser Sache, als auch sahen wir, daß es einigen der Brüder kein geringes Ärgerniß war, und so forschten wir nun, warum doch Männer von solchem Verdienst und solchen Tugenden so von Räubern ermordet worden seien, und warum es Gott zugelassen habe, daß ein solches Verbrechen gegen seine Diener begangen werde, und warum er Männer, die Allen wunderbar waren, den Händen der Gottlosen preisgegeben habe? Traurig gingen wir zu dem heiligen 1 Theodorus, einem im thätigen Leben ausgezeichneten Mann. Dieser nun wohnte in Celle, 2 welcher Ort zwischen Nitria und Scythis gelegen ist und zwar fünf Meilen von den Klöstern Nitrias entfernt, von der scythischen Wüste aber, in welcher wir weilten, durch eine dazwischen liegende Wüste von achtzig Meilen getrennt ist. Vor diesem also goßen wir unsere Klage über die Ermordung der vorgenannten Männer aus, voll Bewunderung über die so große Langmuth Gottes, in der er gestatte, daß Männer von solchem Werthe so getödtet werden, und daß sie, welche durch die Macht ihrer Heiligkeit selbst Andere vor solcher Prüfung hätten befreien müssen, nicht einmal sich selbst den Händen der Gottlosen entreissen konnten. Warum habe nun Gott gestattet, daß gegen seine Diener ein solches Verbrechen begangen werde?


  1. Im Texte steht sanctus, nicht beatus. ↩

  2. Celle, in der ägyptischen Wüste, hatte seinen Namen von den vielen zerstreut umherliegenden Zellen der Mönche. ↩

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

1.

Dans cette partie de la Palestine qui est voisine de Thécuë, bourg illustré par la naissance du prophète

Amos, s'étend une immense solitude; elle va jusqu'à l'Arabie et à la mer Morte, où se perdent les eaux du Jourdain, et où disparaissent les ruines de Sodome. C'est là que vécurent longtemps des solitaires d'une grande sainteté, qui furent surpris et massacrés par des bandes de voleurs sarrasins. Leurs corps, il est vrai, furent l'objet de la vénération des évêques et des Arabes du pays , qui les regardèrent comme des martyrs; et le désir de posséder leurs reliques fut tel, que les populations de deux villes voisines se les disputèrent les armes à la main, chacun soutenant ses titres à les avoir; les uns faisant valoir leurs droits de voisinage, les autres leurs droits de compatriotes. Pour nous, ce malheur nous affligea et nous troubla profondément; nous nous demandions pourquoi des hommes de tant de mérite et de vertu, avaient été tués par des voleurs, et nous nous étonnions que Dieu eût souffert un pareil crime à l'égard de ses serviteurs, et qu'il eût livré aux mains des impies des hommes que tout le monde admirait. Nous allâmes trouver, dans notre tristesse, le saint abbé Théodore, remarquable par son expérience. Il habitait Celles, qui est située entre le désert de Nitrie et celui de Schethé, éloignée de cinq mille pas des monastères de Nitrie, et de quatre-vingt mille pas de la solitude de Schethé, où nous demeurions. Nous lui fîmes part de nos plaintes sur la mort de ces saints solitaires, et nous lui dîmes notre étonnement de la patience de Dieu, qui permettait que des hommes semblables fussent tués, tandis qu'ils auraient dû, par leurs mérites, préserver les autres d'un pareil malheur. Comment n'avaient-ils pas échappé aux mains des impies, et pourquoi Dieu avait-il laissé commettre un tel crime sur ses serviteurs?

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Übersetzungen dieses Werks
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

Inhaltsangabe

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