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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
3. Unsere Antwort über die Veränderlichkeit des Herzens.
Die vorgerechnete Zeit und die Bewohnung der Wüste, Anbetrachts welcher du auf die Vermuthung kommst, daß wir die Vollkommenheit des innern Menschen hätten erreichen müssen, hat uns doch nur Das eingetragen, daß wir lernten, was wir nicht sein können; hat aber nicht Das aus uns gemacht, wornach wir streben. Denn wir wüßten nicht, daß wir entweder die feste Beständigkeit der ersehnten Reinheit oder irgend eine Erstarkung in Kraft und Wissen erreicht hätten, sondern nur die Vermehrung der Verlegenheit und Scham. Während also das geistige Ringen bei allen Künsten in täglichem Streben dazu geübt und gefördert wird, daß man von matten Anfängen S. a472 zu einer gewissen und ständigen Kenntniß komme und zu wissen anfange, was man vorher nur zweifelhaft oder gar nicht wußte, und daß man so zu sagen mit festem Schritte in der Eigenthümlichkeit jener Kunst vorschreitend. sich endlich vollkommen und ohne jede Schwierigkeit in ihr bewege: so finde ich im Gegentheil bei der Mühe dieses Strebens nach Reinheit, daß ich, nur das ausgerichtet habe, daß ich weiß, was ich nicht sein kann. Ich merke nicht, daß mir daraus etwas Anderes zugeht als Trauer mit solcher Bedrängniß des Herzens, daß niemals der Stoff zu Thränen fehlt und daß ich doch nicht aufhöre zu sein, was ich doch nicht sein soll. Und nun also, was nützt es, das Höchste kennen gelernt zu haben, wenn das Erkannte doch nicht ergriffen werden kann?
Denn wenn wir meinen, die Richtung des Herzens auf eine bestimmte Betrachtung zu stellen, da wendet sich unvermerkt der Geist von da ab und fällt in heftigerm Drang in die frühern Abschweifungen zurück; und so wird er, von den täglichen Zerstreuungen eingenommen, durch zahllose Fesseln unaufhörlich abgezogen, so daß wir beinahe schon an der gewünschten Besserung verzweifeln und diese Lebensweise uns überflüssig scheint, da ja doch der Geist jeden Augenblick auf schlüpfrigen Wegen abschweift. Wenn er auch zur Furcht Gottes und zur geistigen Betrachtung zurückgeführt wird, so verschwindet er doch flüchtiger wieder, ehe er darin befestigt werden kann. Und wenn wir dann, gleichsam erwacht, ihn von der vorgesteckten Richtung abgewichen finden und ihn zu der Beschauung, von der er wegging, zurückführen, ja mit der hartnäckigsten Anspannung des Herzens wie mit Banden ihn festhalten wollen, — da entschlüpft er während unseres Versuches schneller als ein Aal aus dem verborgenen Gewahrsam. Da wir nun in solchen Beobachtungen uns täglich aufregen und doch daraus für unser Herz keine Kraft der Beständigkeit erwachsen sehen, so sind wir, von der Verzweiflung gebrochen, auf diese Meinung gebracht worden, daß wir glauben, es hängen diese Ausschweifungen des Geistes dem menschlichen S. a473 Geschlechte nicht durch unsere Schuld, sondern durch einen Fehler der Natur an.
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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
3.
Ces nombreuses années passées dans la solitude, qui devaient nous conduire à la perfection de l'homme intérieur, ne nous ont servi qu'à nous faire voir ce qui nous manque, sans nous rendre ce que nous voulions devenir; car nous reconnaissons que nous n'avons pas acquis cette pureté inaltérable, et cette force de vertu et de science que nous désirions; il ne nous en reste que plus de honte et de confusion. Dans toutes les professions, l'étude et les efforts de chaque jour conduisent de l'incertitude des commencements, à une connaissance plus assurée et plus parfaite. On distingue peu à peu ce qu'on ne voyait d'abord que confusément, et l'on arrive enfin à faire bien et sans difficulté, ce qu'on avait entrepris.
Moi, au contraire, depuis que je travaille à acquérir la pureté, je vois seulement que je ne suis pas ce que je voudrais être. J'en éprouve une peine profonde, et, malgré tous mes regrets et mes larmes, je ne change pas. A quoi sert d'apprendre où est la perfection, si le connaissant, on n'y arrive jamais? Notre coeur se fait quelquefois violence pour atteindre le but; mais notre âme se laisse insensiblement retomber dans ses premiers égarements , et elle se trouve chaque jour assaillie par tant de distractions, qu'elle en devient captive. Elle désespère presque de se corriger, et il lui semble que, toutes ses pratiques religieuses sont inutiles. A chaque instant notre esprit nous échappe par des distractions incroyables, et lorsque nous voulons le ramener à la crainte de Dieu et à la contemplation, il s'enfuit de nouveau, sans que nous puissions jamais le fixer. Lorsque, nous réveillant comme d'un profond sommeil, et voyant combien il s'est éloigné du but, nous nous efforçons de le rappeler aux choses saintes , et de l'y retenir malgré lui;, il résiste à notre volonté, et glisse comme une anguille entre nos mains. Nous luttons ainsi chaque jour, sans nous apercevoir que notre âme acquière plus de force et de stabilité. Quelquefois nous pensons, dans notre découragement, que ces égarements d'esprit ne viennent pas de notre misère particulière, mais d'un vice inhérent à la nature humaine.