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Werke Johannes Cassianus (360-435) Collationes patrum

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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

15. Antwort, was die Teufel in den Gedanken der Menschen vermögen und was nicht.

Serenus: Es ist Niemandem zweifelhaft, daß die unreinen Geister auf die Beschaffenheit unserer Gedanken Ein- S. a486 fluß haben können; aber sie erschließen dieselben durch merkbare Anzeichen von aussen, d. h. aus unsern Anlagen oder Reden und aus den Bestrebungen, zu denen sie uns mehr geneigt sehen. Übrigens können sie denen, die noch nicht aus dem Innern der Seele herausgetreten sind, durchaus nicht beikommen. Auch ob die Gedanken selbst, welche sie eingeben, angenommen oder wie sie angenommen wurden, können sie nicht durch die Natur der Seele selbst, d.h. durch jene innere Bewegung, die im Mark, um mich so auszudrücken, verborgen ist, erkennen, sondern durch die Bewegungen und Anzeichen des äussern Menschen, so daß sie z. B., wenn sie die Gastrimargie eingegeben haben, die Annahme der Begierde des Gaumens daraus erkennen, daß sie den Mönch das Auge neugieriger zum Fenster oder zur Sonne heben sehen, oder wie er zu sorgfältig nach der Tageszeit forscht. Wenn sie bei Eingebung der Unzucht merken, daß er geduldig den Pfeil der Begierde hinnimmt, oder ihn im Fleische aufgeregt sehen, oder wenigstens, daß er nicht so, wie er sollte, gegen die Frechheit der unreinen Einflüsterung seufze, so erkennen sie, daß das Geschoß der Lüsternheit im Innern der Seele hafte. Wenn sie Anreizungen zur Traurigkeit, zum Zorne, zur Wuth beigebracht haben, so erkennen sie durch die Geberde des Körpers und durch die sinnliche Bewegung, ob sie im Herzen sich festsetzten, wenn sie nemlich sehen, daß der Mönch entweder schweigend erzittert oder mit einer gewissen Entrüstung seufzt, oder daß sein Angesicht in Blässe und Nöthe wechselt, — und so entdecken sie schlau, welchem Laster einer ergeben sei. Denn sie erkennen in sicherm Schluß, daß Jeder von uns an dem sich ergötze, bei dessen reizender Darstellung sie ihn durch ein Zeichen oder eine Bewegung des Körpers feine Einwilligung und Zustimmung geben sehen. Daß derlei von solchen ätherischen Kräften so entdeckt werden könne, ist nicht zu wundern, da wir sehen, daß Dieß auch sehr oft von klugen Männern geschieht, daß sie nemlich den Zustand des innern Menschen aus der Gestalt, dem Angesichts und der Beschaffenheit des äussern erkennen. Wie viel sicherer S. a487 wird also das von Jenen entdeckt werden können, die unzweifelhaft, weil geistiger Natur, viel genauer unterscheiden und klüger urtheilen als die Menschen!

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

15.

L'ABBÉ SERENUS. Personne ne doute que les démons ne puissent connaître nos pensées; mais c'est par des signes extérieurs qu'ils y parviennent: c'est en examinant nos dispositions, nos paroles, et les choses vers lesquelles nous portent nos désirs; mais ils ne peuvent pénétrer celles que nous cachons au fond de nos coeurs. Ce n'est pas même par ce qui se passe dans nos âmes qu'ils savent ce que deviennent les pensées qu'ils nous présentent, si nous les recevons, comment nous les recevons et l'impression qu'elles nous causent intérieurement, c'est par les mouvements et les preuves extérieures qu'ils le devinent[^7]. Ainsi lorsqu'ils tentent un religieux de gourmandise, s'ils voient le religieux regarder avec inquiétude par la fenêtre le soleil, ou demander l'heure avec empressement, ils reconnaissent que la tentation de gourmandise a réussi. Lorsque, après l'avoir tenté d'impureté , ils voient qu'il n'a pas repoussé vivement leur attaque, qu'il en a été ému, et qu'il n'a pas recouru, comme il le devait, à la prière, ils comprennent que leur trait empoisonné a pénétré jusqu'à l'âme. Il en est de même des tentations de tristesse, de colère, de fureur; ils voient à l'apparence du corps , aux mouvements extérieurs, qu'elles ont atteint le coeur. Lorsque, par exemple, ils remarquent des signes de dépit silencieux, des soupirs d'impatience, des changements de couleur sur le visage, ils découvrent à quel vice on se laisse aller. Et il n'est pas étonnant que ces esprits subtils puissent reconnaître ces choses, puisque nous voyons tous les jours les hommes sages agir de même, et juger les pensées des autres d'après leur figure et leur extérieur. Combien plus facilement doivent le faire ces natures spirituelles, qui sont certainement beaucoup plus habiles et plus clairvoyantes que les hommes.

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Übersetzungen dieses Werks
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
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Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

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