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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
9. Daß die Liebe nicht nur aus Knechten Söhne mache, sondern auch Das Ebenbild und die Ähnlichkeit mit Gott verleihe.
S. b17 Es ist ja ein großer Unterschied zwischen Dem, der aus Furcht vor der Hölle oder aus Hoffnung auf den künftigen Lohn den Brand der Laster in sich auslöscht und zwischen dem, der sich bewegt von der göttlichen Liebe die Bosheit und Unreinigkeit als solche verabscheut und Das Gut der Reinheit nur aus Liebe und Verlangen nach der Keuschheit besitzt, und der nicht im Hinblick auf die jenseits versprochene Belohnung, sondern aus Freude an dem Bewußtsein der gegenwärtigen Güte Alles thut, nicht an die Strafe denkend, sondern an der Tugend sich weidend. Der so Beschaffene kann weder, auch wenn alle menschlichen Zeugen fern waren, die Gelegenheit zur Sünde benützen noch durch die geheimen Reize der Gedanken verletzt werden, da er die Liebe zur Tugend als solcher im Innersten bewahrt und, was immer ihr entgegen ist, nicht nur im Herzen nicht aufnimmt, sondern mit dem größten Abscheu verwirft. Es ist nemlich etwas Anderes, ob Einer aus Freude an einem gegenwärtigen Gute die Befleckung mit Lastern und der Fleischlichkeit haßt, oder ob er im Hinblick auf den künftigen Lohn die unerlaubten Begierden zügelt; und etwas Anderes ist es, ein gegenwärtiges Unglück zu fürchten oder eine künftige Strafe zu scheuen. Endlich ist es viel höher, um des Guten selbst willen nicht von ihm ablassen zu wollen, als aus Furcht vor Bösem in Das Böse nicht einzuwilligen. Denn in Jenem ist Das Gute freiwillig, in Diesem aber wie erzwungen und gegen seinen Willen ihm abgepreßt, sei es nun durch die Furcht vor der Strafe oder durch die Begierde nach Lohn. Wer sich nemlich aus Furcht von den Reizen der Laster fern hält, der wird, wenn Das Hinderniß der Furcht entfernt ist, wieder zu dem zurückkehren, was er liebt, und wird deßhalb nicht nur die Festigkeit im Guten nicht beständig bewahren, sondern nicht einmal vor Anfechtung je Ruhe haben, weil er S. b18 nicht den festen und ewigen Frieden der Reinheit besitzen wird; denn wo die Unruhe des Kampfes ist, da muß nothwendig auch die Gefahr der Wunden da sein. Denn Jeder, der im Kampfe ist, er mag noch so kriegstüchtig sein und im tapferen Streit oft den Gegnern tödtliche Wunden beibringen, wird doch sicher auch zuweilen von dem feindlichen Stahle getroffen werden. Wer aber nach Überwindung der lasterhaften Anfechtung schon die Sicherheit des Friedens genießt und zur Liebe der Tugend als solcher gelangt ist, der wird Das Gute, dem er schon ganz angehört, beständig in Stand halten, weil er glaubt, daß kein Verlust größer sei als der einer recht innerlichem Reinheit. Denn er hält Nichts für werthvoller und kostbarer als die gegenwärtige Reinheit, welcher die verderbliche Verletzung der Tugend oder die giftige Ansteckung des Lasters die größte Strafe ist. Diesem, sage ich, wird weder die Achtung vor gegenwärtigen Menschen Etwas zu seiner Ehrbarkeit zufügen noch die Einsamkeit Etwas nehmen; denn da er immer und überall Das Gewissen als Schiedsrichter der Handlungen und sogar der Gedanken mit sich herum trägt, so wird er dem am Meisten zu entsprechen streben, von dem er weiß, daß er weder umgangen noch getäuscht noch gemieden werden könne.
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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
9.
Il y a une grande différence entre celui qui éteint les ardeurs du vice, par la crainte de l'enfer ou par l'espérance du ciel, et celui qui a horreur du mal et de ses souillures, par le mouvement de la divine charité. Celui qui possède le trésor de la pureté par le seul amour et désir de la chasteté, ne pense pas aux récompenses futures; mais il jouit dans sa conscience du bien présent, et il fait tout, non parce qu'il redoute le châtiment, mais parce qu'il trouve son bonheur dans la vertu. Celui qui est dans cet état, lors même qu'il est loin du regard des hommes, évite l'occasion du péché et ne s'arrête pas aux tentations les plus secrètes, parce que son amour sincère pour la vertu lui fait bannir de son coeur tout ce qui lui est contraire, et lui en inspire une profonde horreur. Car autre chose est de détester les vices et la concupiscence, par l'amour présent de la vertu, ou de les fuir par l'espérance des récompenses futures. Autre chose est de craindre de perdre ce qu'on possède, ou de re-douter des maux éloignés. Enfin il est bien mieux d'être vertueux par amour de la vertu, que d'éviter le mal par la crainte du châtiment; car, dans le premier cas, le bien est volontaire, tandis que dans le second, il est, pour ainsi dire, obtenu de force, par la peur des supplices ou par le désir des récompenses.
Celui qui fuit les plaisirs coupables par crainte, oubliera sa crainte et retournera bientôt au vice qu'il aimait. Il n'aura aucune stabilité dans le bien, et ne sera jamais à l'abri des tentations, parce qu'il ne possédera pas cette paix profonde et assurée que donne la pureté. Lorsque l'ennemi menace toujours, il y a toujours danger d'être blessé. Le soldat, sur le champ de bataille, quoiqu'il soit courageux et qu'il porte aux autres des coups terribles, est nécessairement exposé à être frappé lui-même par l'ennemi, tandis que celui qui a surmonté les vices jouit d'une paix profonde, et n'a pas d'autre penchant que l'amour de la vertu. Il reste facilement dans le bien auquel il s'est donné tout entier, parce qu'il est persuadé qu'il n'y a pas de plus grand malheur pour lui que de perdre la pureté de son âme. C'est là son trésor le plus cher et le plus précieux, comme le mal le plus grand, est la ruine de la vertu et la contagion du vice. La présence et la considération des hommes n'augmenteront pas sa retenue, et la solitude ne la diminuera pas; mais partout et toujours sa conscience réglera ses actes et ses pensées, et toute son étude sera de plaire à ce Juge qu'on ne peut ni fuir ni tromper.