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Werke Johannes Cassianus (360-435) Collationes patrum

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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

6. Von dem Unglück zweier Brüder wegen Mangels an Klugheit.

Was soll ich sagen von jenen zwei Brüdern, welche jenseits jener Wüste von Thebais wohnten, wo einst der hl. Antonius gewohnt hatte, und die in doch gar zu wenig vorsichtiger Überlegung beschlossen hatten, bei einer Reise durch die ausgedehnte Öde der Wüste durchaus keine Speise zu nehmen, ausser die ihnen der Herr selbst bieten würde? Als sie nun dahin irrten durch die Wüste und fast verschmachteten vor Hunger, wurden sie von ferne von einigen Maziken erblickt, welcher Volksstamm unmenschlicher und grausamer ist als fast alle wilden Völker denn es reizt sie zum Blutvergießen nicht wie andere Stämme die Begierde nach Beute, sondern nur die Wildheit ihres Herzens. Als ihnen nun diese gegen die Natur ihrer Wildheit mit Broden entgegenkamen, da nahm sie der eine, dem die Klugheit zu Hilfe kam, als von Gott gereicht mit Freude und Danksagung an, da er glaubte, diese Speise werde ihm von Gott gegeben, und es sei nicht ohne Gott geschehen, daß diese, die sich stets an dem Blute der Menschen weiden, den Schmachtenden und fast Vergehenden Lebensmittel reichten; der andere aber, der die Speise als von Menschen angeboten zurückwies, starb vom Hunger aufgerieben. Obwohl S. a332 diese nun mit einer tadelnswerthen Ansicht begannen, so hat doch Einer, da ihm die Besonnenheit noch kam, das, was er leichtsinnig und unvorsichtig beschlossen hatte, zuletzt, wie wir sahen, gebessert; der Andere aber, in seinem thörichten Wahne verharrend und aller Klugheit unfähig, hat sich selbst den Tod zugefügt, den der Herr abwenden wollte, da er nicht einmal glauben wollte, es sei durch göttlichen Antrieb geschehen, daß herzlose Barbaren, der ihnen eigenen Wildheit vergessend, ihnen mit Brod statt mit den Schwertern entgegenkamen.

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

6.

Que vous dirais-je de ces deux solitaires qui habitaient au delà du désert de la Thébaïde, où a demeuré saint Antoine? Le manque de discrétion les égara aussi, et ils s'enfoncèrent dans la solitude, en décidant qu'ils ne prendraient d'autre nourriture que celle que Dieu leur offrirait lui-même. Ils errèrent longtemps dans le désert, et mouraient de faim , lorsqu'ils furent rencontrés par les Marzites ; ce sont des tribus plus barbares et plus cruelles que toutes les autres, car elles ne répandent pas le sang seulement par espoir de pillage, mais pour le plaisir de tuer. Ces hommes, cependant, malgré leur férocité naturelle, eurent compassion de ces deux malheureux qui allaient succomber, et leur présentèrent quelques pains pour les ranimer. L'un d'eux, devenu plus sage, les reçut avec joie et reconnaissance, comme venant de Dieu même ; mais l'autre les refusa, comme étant donnés par la main des hommes, et il se laissa mourir de faim. Les deux étaient d'abord tombés dans l'erreur; mais il y en eut un qui écouta la discrétion et renonça à sa folle entreprise, tandis que l'autre persévéra dans sa sotte présomption, et ferma les yeux à la lumière de la discrétion. Il se livra à la mort dont Notre-Seigneur voulait le sauver, ne croyant pas que c'était par un effet de la grâce que des barbares oubliaient leur férocité naturelle, et leur offraient des pains au lieu de les tuer.

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
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Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

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