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Werke Johannes Cassianus (360-435) Collationes patrum

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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

3. Woher eine unauflösliche Freundschaft komme?

Unter all diesen ist nur eine Art der Liebe unauflöslich, die weder irgend eine Empfehlung noch die Größe einer Leistung oder Gabe noch die Beschaffenheit eines Vertrages oder der Drang der Natur vereinigt, sondern nur die Ähnlichkeit der Tugenden. Diese, sage ich, ist es, welche in keinem Falle zerreißt, und die nicht nur durch keine Kluft von Raum und Zeit aufgelöst und vernichtet zu werden vermag, sondern die nicht einmal der Tod selbst trennt. Das ist die wahre und unauflösliche Liebe, welche durch die beiderseitige Tugend und Vollkommenheit der Freunde entsteht. Ihren Bund, einmal eingegangen, wird weder die Verschiedenheit der Wünsche, noch die sich widerstreitende Willensrichtung auflösen. Übrigens haben wir Viele gekannt, welche sich Dieses vorgenommen hatten, und die nun, obwohl sie aus Liebe zu Christus in der wärmsten Freundschaft verbunden waren, doch dieselbe nicht beständig und ununterbrochen wahren konnten; weil sie zwar im guten Anfang des Bundes feststanden, aber nicht mit demselben und gleichen Eifer das begonnene Vorhaben einhielten; und so bestand unter ihnen eine gewisse zeitliche Neigung, weil sie nicht durch die gleiche Tugend Beider, sondern nur durch die Geduld des Einen bewahrt wurde. Obgleich diese von dem Einen großherzig und unermüdet S. b142 festgehalten wird, so muß sie doch durch die Kleinlichkeit des Andern zerreissen. Die Schwächen nemlich Jener, welche zu lau nach der Gesundheit der Vollkommenheit streben, mögen mit noch so großer Geduld von den Starken geduldet werden, von den Schwachen selbst werden sie doch nicht ertragen. Denn sie haben eingewurzelte Ursachen zur Aufregung, welche sie nicht ruhig sein lassen, wie Jene, welche von leiblicher Krankheit belästigt sind, den von ihrem Magen und ihrem Unwohlsein herkommenden Ekel der Nachlässigkeit der Köche und Diener anzurechnen pflegen und, obwohl ihnen die größte Sorgfalt der Pflegenden zu Gebote steht, doch den Gesunden die Ursachen ihrer Aufregung zuschreiben, weil sie nicht merken, daß diese durch einen Fehler ihres körperlichen Befindens in ihnen selbst liegen. Es ist deßhalb, wie wir gesagt haben, nur jene Freundschaftsverbindung fest und unauflöslich, welche durch Gleichheit der Tugenden geschlossen wird; denn 1 „der Herr läßt wohnen in einem Hause, die gleicher Sitte sind“. Und deßhalb kann nur in Jenen eine ununterbrochene Liebe bleiben, in welchen ein und derselbe Vorsatz und Wille, gleiches Wollen und Nichtwollen sich findet. Wenn ihr also eine solche unverletzt bewahren wollet, so müßt ihr euch sehr angelegen sein lassen, nach Austreibung der Laster den eigenen Willen abzutödten und durch Vereinigung eueres Strebens und Vornehmens eifrig das zu erreichen, was den Propheten so entzückt: 2 „Siehe, wie gut es ist und wie lieblich, wenn Brüder in Eintracht wohnen.“ Das muß man nicht vom Orte, sondern vom Geiste verstehen. Denn es nützt Nichts, wenn Solche, die in Sitten und Vorhaben von einander abweichen, durch eine Wohnung vereinigt werden, und es schadet den in gleicher Tugend Gegründeten nicht, durch die Entfernung der Orte getrennt zu sein. Vor Gott nämlich vereint die Gemeinsamkeit der Sitten, nicht der Orte die Brüder zu einer Wohnung; S. b143 und nie kann der Friede ungetrübt bewahrt werden, wo sich widersprechende Willensrichtungen finden.


  1. Ps. 67, 7. ↩

  2. Ps. 132, 1. ↩

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

3.

Il n'y a qu'une amitié qui soit indissoluble : c'est celle qui ne vient pas d'une considération extérieure des services reçus , des affaires ou de la parenté, mais qui vient de la conformité des vertus. Celle-là, aucun accident ne peut la rompre; le temps et les distances ne peuvent la détruire, elle résiste même à la mort. Cette seule véritable et durable affection s'accroît par la perfection et la vertu de ceux qu'elle unit. Une fois qu'elle est commencée, elle doit être à l'abri des différences d'inclination, et des contradictions de volonté. Du reste , nous avons connu bien peu de ces amis unis par la charité de Jésus-Christ, dont l'affection soit ainsi restée inaltérable; car quoique l'amitié commence saintement, elle n'est pas souvent entretenue, des deux côtés, de la même manière, et alors elle est sujette au temps et au changement. Lorsque la vertu de l'un mange, elle n'est conservée que par la patience de l'autre, et, malgré ses efforts et sa persévérance , elle finit par faiblir.

Les misères de ceux qui désirent avec peu d'ardeur la perfection, sont supportées par les forts , mais les faibles trouvent là un motif de découragement; il y a là, entre eux, une cause de trouble qui ne leur laisse aucune paix. Ils sont comme ces malades qui attribuent leurs dégoûts et les malaises de leur estomac aux négligences de ceux qui les servent, et, malgré tous les soins qu'ils ont pour eux , ils leur reprochent leurs souffrances sans s'apercevoir qu'elles viennent uniquement de leur santé. Aussi n'y a-t-il vraiment d'amitié sincère et indissoluble que celle qui a pour fondement la conformité des vertus; car « Dieu fait habiter dans une même maison ceux qui ont les mêmes moeurs. » (Ps. LXVII, 7.)

L'amitié est inaltérable entre ceux qui ont les mêmes desseins, la même volonté, qui veulent ou ne veulent pas les mêmes choses. Si vous voulez conserver entre vous une inviolable affection, il faut vous empresser d'abord de corriger vos défauts, de mortifier votre volonté, afin qu'unis par les mêmes désirs et les mêmes efforts, vous puissiez réaliser ce qui réjouissait tant le Prophète : « Oh ! qu'il est bon , qu'il est doux à des frères d'habiter ensemble » (Ps. CXXXII, 1) ! et cela s'entend de ceux qui habitent les mêmes idées et non pas seulement le même lieu. A quoi sert d'être dans la même maison, sans avoir la même vie ,et les mêmes désirs; et qu'importe d'être séparés, au contraire, si on est unis par les mêmes vertus. Ce sont les mêmes pensées qui rapprochent les frères en Dieu, et il est impossible de vivre en paix, quand les volontés sont différentes.

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Übersetzungen dieses Werks
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

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