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Werke Johannes Cassianus (360-435) Collationes patrum

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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

7. Von dem Anfange und der Lebensweise der Sarabaiten.

Während sich nun die christliche Religion dieser beiden Mönchsarten erfreute, da entstand hernach, als selbst diese Lebensweise allmälig anfieng, in Verschlimmerung zu fallen, S. b221 jenes schlechteste, treulose Mönchsgeschlecht, oder vielmehr es wuchs zu neuem Leben auf jene schädliche Pflanzung die mit Ananias und Sapphira im Anfange der Kirche keimte, aber durch die Strenge des Apostels Petrus ausgeschnitten wurde, und die unter den Mönchen so lange für verabscheuungs- und fluchwürdig galt und bei Keinem Annahme fand, als im Gedächtnisse der Gläubigen der Schrecken über jenes so strenge Urtheil haftete, in welchem der hl. Apostel die genannten Urheber eines neuen Verbrechens nicht durch Buße, nicht durch irgend eine Genugthuung zur Heilung kommen ließ, sondern den verderblichen Sprößling in schnellem Tode hinwegriß. Als nun dieß Strafbeispiel, welches gegen Ananias und Sapphira mit apostolischer Strenge aufgestellt worden war, aus der Erwägung Mancher durch lange Sorglosigkeit und die verwischende Zeit nach und nach hinweggenommen war, da entstand jene Art der Sarabaiten, welche davon, daß sie sich selbst von den Klostergemeinden zur Selbstständigkeit abtrennten, und ihre Bedürfnisse für sich besorgten, nach der Eigenthümlichkeit der ägyptischen Sprache Sarabaiten genannt wurden. 1 Sie giengen also aus der Zahl Jener hervor, welche, wie oben gesagt, die evangelische Vollkommenheit lieber heucheln als in Wahrheit annehmen wollten, angeregt von der Eifersucht mit Jenen oder deren Lob, welche die vollkommene Blöße Christi allen Reichthümern der Welt vorziehen. Während also Diese mit schwachem Gemüthe eine Sache von höchster Kraft anstreben, oder nur von Noth getrieben zu diesem Berufe kommen und nur dem Namen nach für Mönche gehalten werden wollen ohne jede Nachahmung der Bestrebungen, suchen sie keineswegs die Zucht der Klöster, S. b222 noch wollen sie sich dem Willen der Altväter unterwerfen oder nach Anleitung dieser ihre Neigungen überwinden lernen und in geordneter Schule irgend eine Regel der gesunden Vernunft annehmen, sondern indem sie nur nach aussen, d. i. vor den Augen der Menschen entsagen, verharren sie entweder in ihren Wohnungen unter dem Schutze des Mönchs-Namens bei den alten Beschäftigungen, oder sie bauen sich Zellen, nennen sie Klöster und wohnen darin nach eigenem Recht und Gutdünken, ohne sich irgend wie den evangelischen Geboten zu beugen, daß sie sich nemlich mit keiner Ängstlichkeit um den täglichen Lebensunterhalt, mit keinen zerstreuenden Vermögensangelegenheiten abgeben sollen. Das thun allein Jene ohne ungläubiges Schwanken, welche frei von allen Gütern dieser Welt sich den Klostergesetzen so unterworfen haben, daß sie bekennen, sie besäßen nicht einmal sich selbst. Jene aber, welche, wie gesagt, die Strenge des Klosters vermeiden, und zu Zweien oder Dreien in Zellen wohnen, nicht zufrieden, durch die Sorgfalt und den Befehl des Abtes geleitet zu werden, sondern nur darauf besonders bedacht, daß sie los von dem Joche der Väter die Freiheit haben, ihren Willen zu thun, nach Belieben auszugehen und umherzuschweifen und zu thun, was ihnen gefällt, — sie verzehren sich bei Tag und Nacht noch mehr in ihren täglichen Arbeiten als Jene, die in den Klöstern leben, aber nicht mit demselben Glauben und dem gleichen Ziele. Denn sie thun Dieß nicht, um die Frucht ihrer Arbeit dem Gutdünken des Austheilenden zu überlassen, sondern um Geld zu erwerben, das sie verbergen können. Merket nun, was für ein Unterschied zwischen beiden sei. Jene denken nicht an den kommenden Tag und bringen Gott die angenehmsten Opfer ihres Schweißes dar. Diese aber dehnen ihre ungläubige Sorglichkeit nicht nur auf den folgenden Tag, sondern auch auf die Dauer vieler Jahre aus, und halten Gott entweder für lügenhaft oder für arm, so daß er ihnen die versprochene hinreichende Menge der täglichen Nahrung und Kleidung entweder nicht geben wolle oder nicht könne. Jene streben S. b223 mit all ihren Wünschen darnach, die ἀκτημοσύνη, d. i. die Entblößung von allen Dingen und die Armuth zu besitzen. Diese aber wollen Überfluß an allen Mitteln erlangen. Jene bemühen sich deßhalb in die Wette, die festgesetzte Zeit mit ihren täglichen Arbeiten zu überschreiten, damit, was immer dem geweihten Gebrauche des Klosters überflüssig ist, entweder in den Gefängnissen oder in der Gastherberge, im Krankenhause oder an die Armen nach des Abtes Gutdünken vertheilt werde; Diese aber, damit, was immer die tägliche Gaumenlust überließ, entweder einem noch ausgelassenern Vergnügen diene, oder wenigstens mit dem Laster der Geldgier verborgen werde. Wenn wir endlich auch zugeben, daß Diese Das, was sie nicht in bester Absicht zusammenbringen, vielleicht besser verwenden, als wir gesagt haben, so haben sie nicht einmal so Anspruch auf das Tugend-Verdienst und die Vollkommenheit Jener. Denn indem Diese dem Kloster solche Einkünfte verschaffen, denen sie täglich entsagen, bleiben sie in solch demüthiger Unterwürfigkeit, daß sie sowohl der Macht über sich selbst als über Das, was sie mit eigenem Schweiße erworben, beraubt sind und den Elfer der ersten Entsagung beständig erneuern, da sie täglich die Früchte ihrer Arbeit hingeben. Jene aber fallen gerade dadurch, daß sie den Armen hochmüthig Etwas geben, täglich jählings abwärts. Die Andern macht die Geduld und Strenge, mit der sie so ergeben in dem einmal ergriffenen Berufe verharren, daß sie nie ihren Willen thun, täglich zu Gekreuzigten für diese Welt und zu lebenslangen Märtyrern; Diese stürzt die Lauheit ihres Eigenwillens lebend in die Hölle. Diese zwei Mönchsarten nun wetteifern mit einander in unserer Provinz bei fast gleicher Zahl. Aber in andern Gegenden, welche zu durchwandern die Noth des katholischen Glaubens mich antrieb, sah ich, daß diese dritte Art der Sarabaiten in der Überzahl und fast die einzige sei. Zu den Zeiten des Lucius 2 nemlich, S. b224 welcher Bischof der arianischen Ruchlosigkeit war, unter der Regierung des Valens, als ich den Brüdern die Liebesgaben brachte, nemlich jenen, welche aus Ägypten und der Thebais wegen ihrer Sündhaftigkeit im katholischen Glauben zu den Bergwerken von Pontus und Armenien verbannt worden waren, fand ich wohl selbst die Klosterregel in manchen Orten sehr selten, von den Anachoreten aber hatten sie nicht einmal den Namen gehört. 3


  1. Der hl. Hieronymus nennt sie Ramoboth, und eifert gleichfalls sehr gegen sie, wie auch Andere, z. B. Benedikt, Isidor &c. Geistiger Hochmuth scheint wohl neben der Habsucht ihr Hauptlaster gewesen zu sein. Daraus entstand die ihnen von Hieronymus so sehr vorgeworfene Heuchelei. — Der Name Sarabaiten ist nach Ursprung und Bedeutung unklar. ↩

  2. Lucius, nach dem hl. Athanasius arianischer Gegenbischof von Alexandrien, war sehr grausam gegen die Katholiken, besonders die Mönche. Theodosius vertrieb ihn. ↩

  3. Baronius (tom. IV. ann.) sagt dagegen, daß nach Gregor von Nazianz und Basilius damals viele Mönche und Anachoreten in Pontus gewesen seien. ↩

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

7.

La religion chrétienne se réjouissait de posséder ces deux sortes de religieux, lorsque commença à s'introduire dans leur sein un déplorable relâchement. Ce fut alors que parurent ces moines infidèles et maudits dont les ancêtres, aux premiers temps de l'Église, avaient été si sévèrement frappés par saint Pierre, dans la personne d'Ananie et de Saphire. Tous les religieux eurent en horreur cette secte abominable, tant que l'on conserva la mémoire de ce châtiment terrible, infligé par le prince des Apôtres, qui ne laissa pas aux coupables le temps du repentir et coupa, par une mort subite, le mal dans sa racine. Mais cet exemple d'Ananie et de Saphire s'effaça peu à peu par le temps et la négligence ; et l'on vit paraître la race des sarabaïtes, ainsi appelés par les Égyptiens, parce qu'ils se séparent des autres religieux, et pourvoient eux-mêmes à leurs besoins. Ils paraissent vouloir pratiquer la perfection de l'Évangile; mais ils recherchent plutôt les louanges que l'on donne à ceux qui préfèrent à tous les biens du monde, la nudité de Jésus-Christ. Lorsque par faiblesse ou par nécessité, ils viennent à embrasser la vie religieuse, ils tiennent beaucoup à passer pour des solitaires, sans en avoir les vertus. Ils ne veulent pas se soumettre à la règle d'un monastère et obéir aux ordres des supérieurs, pour apprendre à vaincre leurs volontés, en suivant leurs traditions. Ils négligent d'étudier les enseignements de leur sage expérience; et tout leur renoncement est extérieur. Ils restent dans leurs maisons et profitent du nom qu'ils portent pour vaquer à toutes leurs occupations ; ou bien ils se construisent des cellules qu'ils appellent des monastères, pour y vivre en toute liberté, sans se soumettre aux préceptes de l'Évangile, qui défendent de s'inquiéter de la nourriture de chaque jour, et de s'embarrasser des choses de ce monde. Ces préceptes ne sont observés que par ceux qui renoncent sincèrement à tous leurs biens, et qui se soumettent tellement à la règle d'un monastère, qu'ils ne sont plus maîtres d'eux-mêmes.

Ceux , au contraire , qui ne veulent pas vivre en communauté , se réunissent deux ou trois dans des cellules, sans vouloir obéir à un supérieur. Ils cherchent surtout à conserver leur liberté, afin de pouvoir courir çà et là, et s'occuper selon leur bon plaisir. Ils travaillent jour et nuit, plus que ceux qui sont dans les monastères, mais non pas avec la même foi et le même but; car ce n'est pas pour mettre en commun le fruit de leur travail, c'est pour gagner plus d'argent et thésauriser. Vous voyez quelle différence il y a entre ces religieux. Les uns ne pensent pas au lendemain et offrent avec joie à Dieu le fruit de leur travail; les autres pensent non-seulement au lendemain, mais à de nombreuses années; ils s'inquiètent de l'avenir et semblent croire que Dieu est impuissant ou menteur, et qu'il ne voudra ou ne pourra pas leur donner, comme il l'a promis, la nourriture et les vêtements nécessaires. Les uns désirent la privation et la pauvreté, les autres l'abondance de toute chose. Si les uns travaillent plus que la règle ne l'exige, c'est pour que le superflu du monastère puisse être distribué par les supérieurs dans les prisons, dans les hospices ou aux pauvres. Les autres, au contraire, n'emploient ce qui leur reste qu'à satisfaire leur fantaisie ou leur avarice.

Quand même ils emploieraient mieux ce qu'ils gagnent, ils seraient toujours loin de la vertu des premiers; car ceux-là, en renonçant chaque jour à ce qu'ils gagnent restent toujours dans une humble dépendance, et renouvellent sans cesse leur sacrifice, puisqu'ils abandonnent sans cesse ce qu'ils ont gagné par leur travail. Mais les autres, même en donnant quelque chose aux pauvres, s'enorgueillissent et se perdent chaque jour davantage. La patience et l'austérité des uns les font persévérer dans le renoncement de leur volonté, et vivre ainsi dans le crucifiement et le martyre, tandis que le relâchement des autres les fait descendre vivants en enfer. Les deux genres de religieux dont nous avons parlé, les cénobites et les anachorètes, sont presque en nombre égal dans ces contrées; mais dans les autres pays que les besoins de la foi m'ont obligé de parcourir, les sarabaïtes semblent être en très-grande majorité ; car du temps de Lucius , l'évêque arien , sous le règne de Valens, lorsque nous allions porter des aumônes à nos frères, qui avaient été exilés de l'Égypte et de la Thébaïde dans les mines du Pont et de l'Arménie , pour avoir été fidèles à la foi catholique, nous n'avons vu que dans très-peu de villes des religieux suivre la règle des cénobites, et nous n'avons jamais entendu parler d'anachorètes.

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

Inhaltsangabe

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