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Werke Johannes Cassianus (360-435) Collationes patrum

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Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)

26. Wie wir auch unsere Erstlinge dem Herrn darbringen müssen.

Was soll ich aber von den Erstlingen sagen, welche, wie gewiß ist, von Allen, die dem Herrn treu dienen, täglich dargebracht werden? Denn wenn sie vom Schlafe erwachend wie mit einer durch die Ruhe neubelebten Frische aufstehen und nun, bevor sie irgend eine sinnliche Regung in ihr Herz lassen oder eine Erinnerung und Sorge für ihre zeitlichen Angelegenheiten zugeben, Entstehung und Anfang ihrer Gedanken in göttlichen Brandopfern weihen, was thun sie Anderes, als daß sie Gott die Erstlinge ihrer Früchte durch den obersten Priester Jesus Christus für die Nutznießung dieses Lebens und die gleichsam tägliche Auferstehung darbringen? Ebenso ist es bei Jenen, welche, vom Schlafe erwacht, Gott in gleicher Weise das Opfer ihres Jubels darbringen und mit der ersten Bewegung ihrer Zunge ihn anrufen, seinen Namen und sein Lob feiern, ihre Lippen zuerst zur Absingung seiner Hymnen aufschließen S. b311 und so Gott die Opfer ihres Mundes schlachten: Ihm bringen sie nun in gleicher Weise die Erstlinge ihrer Hände und ihrer Schritte als Opfer, wenn sie aus den Schlafgemächern tretend sich zum Gebete stellen; und indem sie sich nicht zuerst in ihren eigenen Angelegenheiten ihrer Glieder bedienen, nehmen sie von deren Dienstleistung Nichts zuvor für sich weg, sondern bewegen den Fuß zu seiner Ehre, hemmen ihn zu seinem Lobe und geben so die Erstlinge all ihrer Bewegungen durch Ausspannen der Hände, Beugung der Kniee und Niederwerfen des ganzen Körpers. Denn anders können wir nicht erfüllen, was im Psalme gesungen wird: 1 „Ich komme vor der Frühröthe und rufe“ — und wieder: „Meine Augen wenden sich zu dir vor dem Morgenlicht, um deine Worte zu betrachten;“ und: 2 „In der Frühe soll mein Gebet vor dich kommen.“ Das geschieht nur, wenn wir, wie oben gesagt, nachdem wir von der Schlafesruhe wie aus Finsterniß und Todesähnlichkeit zu diesem Lebenslichte zurückgerufen sind, nicht wagen, von irgend einer Leistung des Geistes oder Körpers Etwas für unfern Bedarf vorhin wegzunehmen. Denn es gibt keinen Andern, welchem der Prophet am frühen Morgen zuvorkam, und welchem auch wir in ähnlicher Weise zuvorkommen müssen, als uns selbst, d. i. unsere Anliegen und Neigungen und die irdischen Sorgen, ohne welche wir nicht sein können, und ferner die feinen Einflüsterungen unseres Feindes, die er uns, während wir noch in Ruhe und Schlaf versunken sind, durch die Phantasiebilder eitler Träume beizubringen sucht, um uns dann sogleich beim Erwachen damit zu beschäftigen und zu verstricken, damit er das Beste unserer Erstlinge verderbe und voraus hinwegnehme. Wir müssen also, wenn wir anders die Bedeutung des obengenannten Verses in der That erreichen wollen, mit aller Vorsicht sorgen, daß eine sorgfältige Wachsamkeit das erste Entstehen der Morgengedanken so schütze, daß ja S. b312 keine plötzliche Überraschung des neidischen Feindes einige derselben beflecke und so bewirke, daß unsere Erstlinge von dem Herrn als werthlos und gemein verworfen werden. Wenn wir diesem nicht mit wachsamer Umsicht des Geistes zuvor kommen, so wird er die Gewohnheit so schändlicher Überraschung nicht ablegen und nicht aufhören, uns täglich mit seinem Trug zuvorzukommen. Wenn wir also Gott wohlgefällige und annehmbare Erstlinge aus unsern Geistesfrüchten darbringen wollen, so dürfen wir keine geringe Sorgfalt aufwenden, daß wir alle Sinne unseres Körpers besonders in den Morgenstunden als Gott geweihte Brandopfer in Allem unberührt und unbefleckt bewahren. Diese Art der Andacht üben auch viele Weltleute mit größter Sorgfalt und verwickeln sich, wenn sie vor Tag oder bei der Dämmerung aufstehen, durchaus nicht in die häuslichen Verrichtungen und Bedürfnisse dieser Welt, bevor sie zur Kirche kommen, um voll Eifer die Erstlinge all ihres Thuns und Wirkens vor den Augen Gottes niederzulegen.


  1. Ps. 118, 147. 148. ↩

  2. Ps. 87, 14. ↩

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Conférences de Cassien sur la perfection religieuse

26.

Que vous dirai-je des prémices que tous les serviteurs fidèles du Christ ne manquent pas de lui offrir chaque jour? Dès qu'ils se réveillent, et qu'ils reviennent, pour ainsi dire, à la vie, en sortant de leur repos, avant de se répandre en dehors et de s'occuper du souvenir et du soin des choses ordinaires, ils consacrent à Dieu leurs premières pensées, comme les prémices de leurs fruits par les mains du Grand Prêtre, Notre-Seigneur Jésus-Christ, pour reconnaître cette nouvelle vie et cette image de notre résurrection future. A peine ont-ils secoué le sommeil , qu'ils immolent à Dieu une hostie d'allégresse; le premier mouvement de leur langue est pour l'invoquer, pour célébrer son nom et ses louanges. Ils ouvrent leurs lèvres pour lui présenter avant tout leurs hymnes et leurs prières. Ils lui donnent aussi les prémices de leurs mains et de leurs pieds, en se levant pour faire oraison, et au lieu d'employer leurs membres à leurs besoins particuliers, ils les consacrent d'abord au service et à l'honneur de Dieu, en élevant les mains, en pliant les genoux et en se prosternant devant lui. Nous ne pouvons mieux accomplir ce que nous chantons dans les Psaumes : « J'ai prévenu le jour, et j'ai crié vers vous. » (Ps. CXVIII, 147.) « Mes yeux ont devancé l'aurore, afin de méditer vos paroles. » ( Ib. 148.) « Dès le matin, ma parole vous préviendra. » (Ps. LXXXVII , 14.) Tous les jours, lorsque après notre sommeil nous revenons à la lumière, comme des ténèbres et de l'image de la mort, nous ne devons rien exiger, pour nous-mêmes, de notre esprit et de notre corps, avant de les avoir consacrés à Dieu.

Qu'est-ce que prévenir, dès le matin et devancer le jour, si ce n'est nous prévenir nous-mêmes , c'est-à-dire devancer nos désirs et les soins qui sont nécessaires à notre vie, ou bien ces tentations si subtiles que l'ennemi nous prépare pendant notre sommeil, par les images de nos songes, afin de nous en occuper, dès que nous serons réveillés, et de déflorer ainsi, en s'en emparant, les prémices de nos actions? Nous devons donc, pour ne pas mentir au verset du Psalmiste, veiller de telle sorte sur nos premières pensées, que l'ennemi ne puisse les souiller de son influence, et les rendre indignes d'être offertes

à Dieu. Si nous ne le prévenons pas par notre vigilance, il prendra l'habitude de nous devancer lui-même, chaque jour, par ses artifices; et si nous désirons offrir à Dieu les prémices de notre âme, et les lui rendre agréables, il faut nous appliquer, surtout dès les premières heures du jour, à conserver les sens de notre corps purs et sans tache, comme de saintes offrandes destinées au Seigneur. Beaucoup de personnes, qui vivent dans le monde, ont la pieuse coutume de se lever avant le jour, ou au point du jour, et de ne jamais se livrer à leurs occupations domestiques et à leurs affaires, avant d'avoir été à l'église, pour consacrer, en la présence de Dieu, les prémices de leurs actions.

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Übersetzungen dieses Werks
Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern (BKV)
Kommentare zu diesem Werk
Avant-Propos des Conférences de Cassien sur la perfection religieuse
Einleitung: Vierundzwanzig Unterredungen mit den Vätern

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