10. Unsere Frage über die Furcht wegen des im syrischen Kloster gegebenen Versprechens.
Germanus: Was das Verlangen betrifft, das uns nach dem Nutzen geistlicher Förderung erfaßt hat, so möchten wir beständig durch euern Umgang erbaut werden. Denn wenn wir in unser Kloster zurückgekehrt sein werden, so ist es gewiß, daß wir nicht nur von diesem hohen Streben zurückfallen, sondern auch wegen der Mittelmäßigkeit des dortigen Wandels durch viele Verluste werden niedergedrückt werden. Aber gar sehr schreckt uns jenes evangelische Gebot: 1 „Eure Rede sei: Ja, ja; Nein, nein! Was aber darüber ist. Das ist vom Übel.“ Denn wir glauben, daß die Überschreitung eines so großen Gebotes durch keine Gerechtigkeit ersetzt werden könne, und daß, was einmal mit schlechtem Anfang begonnen wurde, auch am Ende nicht richtig ausfallen könne.
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Matth. 5, 37. ↩