Über den Psalm 95. (Anecdota Maredsolana III, 2, 133—139.)
S. 202Der 951 . Psalm führt folgende Überschrift: „Ein Psalm Davids, als das Haus nach der Gefangenschaft gebaut wurde“. Das ganze Geheimnis liegt in der Überschrift; alle Geheimnisse unseres Lebens und unser Heil sind in der Überschrift „Ein Psalm Davids, als das Haus nach der Gefangenschaft gebaut wurde“ enthalten. Die Juden verstehen diese Stelle folgendermaßen: „Ein Psalm Davids für die Zeit, als der Tempel nach der babylonischen Gefangenschaft unter Esdras, Zorobabel und Jesus, Josedechs Sohn, wieder aufgebaut wurde“. „David“, so sagt man, „hat, im Geiste fünfhundert Jahre vorausschauend, gewußt, daß der Tempel wieder aufgebaut werden sollte.“ Dies ist ihre Ansicht. Sollte dem so sein, ihr Juden, wie ihr die Stelle deutet, was für einen Sinn haben dann die folgenden Verse: „Singet dem Herrn ein neues Lied! Verkündigt seinen Ruhm unter den Völkern!“? Was ist das für ein neues Lied; was sind das für Völker? Ihr seht also, daß der Psalm dem tötenden Buchstaben nach ganz und gar nicht bestehen kann. Daher sind die Worte: „Als das Haus gebaut wurde nach der Gefangenschaft“ mystisch zu deuten. O daß doch auch mein Haus gebaut würde nach der Gefangenschaft! Viele von uns sind gefangen; viele sind nach Babylon geschleppt; viele haben Nabuchodonosors Joch auf ihrem Nacken getragen. Viele sind in seinen Feuerofen geworfen worden und verbrannt. Viele haben den Tempel Gottes zugrunde gerichtet, und das Haus des Herrn ist in ihnen zerstört worden. Der unglückliche Judas war ein Haus Gottes, als er ein Apostel war. Es kam der Teufel, Judas nahm den Bissen,und sofort fuhr Satan in ihn2 . Sein Haus ist zerstört und nicht wieder aufgebaut worden, weil er keine Buße getan hat. Wer aber nach der Sünde S. 203Buße tut, dessen Haus wird nach der Gefangenschaft wieder aufgebaut. Bitten auch wir daher den Herrn vorerst, daß unser Haus nicht zerstört werde; daß nicht die Chaldäer und Assyrer kommen und den Tempel Christi in uns vernichten. Sollte er aber der Zerstörung anheimgefallen sein, so können wir durch ein Brett gerettet werden, das wie bei einem Schiffbruche der zweite Trost ist. „Als das Haus nach der Gefangenschaft erbaut wurde.“ Täglich wird dieses Haus Christi in dem Bußbeflissenen aufgerichtet. Er hat ja nicht gesagt: „Nachdem das Haus gebaut worden war“, damit man nicht etwa vermute, die Sache sei bereits geschehen und gehöre der Vergangenheit an, vielmehr lesen wir: „Als das Haus gebaut wurde“, damit wir erfahren, daß dies noch täglich geschieht. Die bisherigen Ausführungen bezogen sich auf unsere Seele. Übrigens können wir die Stelle auch anders auffassen: „Als die Kirche Christi aufgebaut wurde nach der Verfolgung“. Sehen wir nun, was auf diese Überschrift folgt!
„Singet dem Herrn ein neues Lied!“ Glückliche Buße! Magst du auch zusammengebrochen sein, wenn du Buße tust, dann wird wieder ein neues Haus Christi entstehen. „Singet dem Herrn ein neues Lied!“ Ein neues Haus verdient ein neues Lied. „Singet dem Herrn ein neues Lied!“ An wen ergeht diese Aufforderung? „Es singe dem Herrn die ganze Erde!“ O ihr Juden, wenn von dem Tempel zu Jerusalem die Rede wäre, wie kann denn die ganze Erde zum Lobpreis aufgerufen werden? „Es singe dem Herrn die ganze Erde!“ Diese Stelle schlägt sowohl die Juden als auch den Novatian. „Es singe dem Herrn die ganze Erde!“ nicht bloß Jerusalem, sondern die ganze Welt. Damit sind die Juden abgetan. „Es singe dem Herrn die ganze Erde!“ Auch Novatian wird durch diese Worte widerlegt. Inwiefern? Es sagt nämlich Novatian: „Es gibt einige Sünden, für welche wir Buße tun sollen, z.B. die Lüge, den Meineid und den Diebstahl. Wer aber durch Unzucht gesündigt oder einen Mord begangen hat, der kann keine Buße tun“. Achte auf die Worte: „Es preise den Herrn die ganze Erde!“ Zu der ganzen Erde gehört aber auch der Ehebrecher und der Mörder. Alle Sünden geschehen auf S. 204der Erde. Wenn dies aber der Fall ist, dann tue Buße, ganz einerlei, welcher Art deine Sünde sei, und du wirst nach jeder Hinsicht gerettet sein.
„Singet dem Herrn und preiset seiner Namen!“ Der Name des Herrn ist Erlöser, weil er für uns Mensch geworden ist. „Singet dem Herrn! Verkündet von Tag zu Tag sein Heil!“ Was will das besagen: „Verkündet von Tag zu Tag sein Heil“? Der Einfältige wird es so verstehen: „Lobet an allen Tagen den Herrn“, d.h. ein Tag möge dem anderen folgen, oder mit anderen Worten: „Hast du heute gelobt, dann lobe auch morgen“. Der Sinn scheint also einfach zu sein; mich dünkt es aber, als ob sich hier etwas anderes, Geheimnisvolles verbirgt. „Verkündet von Tag zu Tag sein Heil!“ Der Erlöser kann nur am Tage gelobt werden. Er hätte nämlich sagen müssen: „Lobet den Herrn am Tage und in der Nacht“, wenn vom Tage im gewöhnlichen Sinne die Rede wäre. So müßten wir sprechen, wenn wir die Stelle im buchstäblichen Sinne auffassen. Wenn wir den Herrn am Tage loben, können wir ihn denn nicht noch ein zweites Mal in der Nacht preisen? Sehet also zu, was die Stelle bedeutet! Wenn ihr den Herrn lobt, dann lobt ihn stets im Lichte, nicht in der Finsternis der Sünde, sondern im Licht der Tugenden. In deiner Seele soll ständig die Sonne Christi aufgehen, damit in dir immer ein neues Licht geboren werde. „Verkündet von Tag zu Tag sein Heil!“ Es gibt auch noch eine andere Erklärung. Es gibt zwei Tage, nicht drei, nicht vier und nicht fünf. Zwei Tage gibt es, das Alte und das Neue Testament. Aus jenem leuchtet Christus heraus und in diesem leuchtet Christus. Wollet ihn nicht nur im Alten Testamente loben, damit ihr keine Juden seiet. Wollet ihn nicht nur im Neuen Testamente loben, damit ihr keine Manichäer3 seiet. Lobet ihn von Tag zu Tag, d.h. im Alten wie im Neuen Bunde. Diese zwei Tage machen ein und dasselbe Licht aus. Deshalb steht auch geschrieben im Buche Leviticus: „Jedes Tier, welches die S. 205Klauen spaltet und wiederkäut, ist rein“4 , d.h.: „Wenn es eine Doppelklaue hat und wiederkäut, dann ist es rein“. Wenn es also nur eine Klaue hat, dann ist es nicht rein. Der Jude hat eine Klaue, und deshalb ist er unrein; der Manichäer hat eine Klaue, und deshalb ist er unrein. Und weil er nur eine Klaue hat, deshalb kaut er auch die Speisen nicht wieder. Was er sich einmal einverleibt hat, zieht er nicht mehr in die Kehle herauf, um es wiederzukäuen, zu zerkleinern und hinabzuschlucken, nachdem es aus dem groben Zustand in einen feineren verwandelt worden ist. Dies bezieht sich auf die Heilige Schrift. Jedes Tier, welches die Klaue spaltet und wiederkäut, ist rein. Der Jude hat eine Klaue; er glaubt nur an ein Testament, ohne wiederzukäuen. Er liest nur den Buchstaben, ohne weiter zu überlegen und tiefer einzudringen. Der kirchlich gesinnte Mann jedoch spaltet die Klauen und käut wieder. Er glaubt an beide Testamente und forscht auch oft in beiden Testamenten. Was immer unter dem Buchstaben verborgen ist, das holt er im Geiste hervor. Warum habe ich all dieses ausgeführt? Weil geschrieben steht: „Verkündiget von Tag zu Tag sein Heil!“ Deshalb werden auch die Apostel zu zweien ausgesandt, darum haben wir nicht bloß ein Auge, sondern zwei, deshalb besitzen wir zwei Ohren, zwei Nasenöffnungen, zwei Lippen, zwei Hände, zwei Füße. Nichts haben wir an uns in der Einzahl, abgesehen von dem, was unehrbar ist. Die Glieder unseres Körpers weisen hin auf das Geheimnis der beiden Testamente.
„Bringet dar dem Herrn, ihr Heidengeschlechter, bringet dar dem Herrn Preis und Ehre!“ Handelte es sich um Jerusalems Tempel, was sollen dann die Worte: „Bringet dem Herrn, ihr Heidengeschlechter, bringet dar dem Herrn Preis und Ehre!“ ? Die Menge der Heiden, die Berufung der Heiden findet sich verwirklicht in der Gemeinschaft der Kirche. „Bringet dem Herrn Preis und Ehre!“ Jedesmal, wenn wir den Herrn in unserem Leibe ehren, dann wird der Herr in uns verherrlicht. „Bringet dar dem Herrn das Lob S. 206seines Namens!“ Die Ehrung des Dieners ist auch eine Ehrung für den Herrn. „Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf“5 . Glücklich der Diener, dessentwegen der Herr verherrlicht wird.
„Bringet Opfer und tretet in seine Vorhöfe ein!“ „Eine heilige, eine lebendige, eine Gott wohlgefällige Opfergabe“6 . „Nehmet Opfer!“ Bringet selbst Opfer herbei! Was für Opfer? Ihr selbst sollt Opfergaben sein. Die Jungfräulichkeit ist ein Christus angebotenes Opfer. Die Keuschheit in ihrem gesamten Umfange, mag sie nun im Jungfrauenstande oder in der Witwenschaft oder in der Enthaltsamkeit sich zeigen, ist eine für Christus bestimmte Opfergabe. Ich verkünde etwas ganz Neues, wenn ich sage: „Die Opfergabe der Keuschheit bringt sich selbst dar“. „Bringet Opfer und tretet in seine Vorhöfe ein; betet den Herrn an in seinem heiligen Vorhofe!“ Das eine Mal sehe ich mehrere Vorhöfe, das andere Mal sehe ich nur einen Vorhof. Nehmet Opfer und tretet in seine Vorhöfe ein — mehrere Vorhöfe. Betet den Herrn in seinem heiligen Vorhofe an — ein Vorhof. Ihr seht also, daß man nicht von einem Vorhofe zu mehreren Vorhöfen gelangen kann; wohl aber kann man von den mehreren Vorhöfen zu dem einen Vorhof kommen. Wollet ihr dasselbe Geheimnis auch an einer anderen Stelle kennen lernen? Jener Kaufmann, welcher mehrere Perlen besaß, verkaufte die mehreren, um eine einzige zu erwerben7 . Und bei Michäas heißt es: „Haltet inne auf den Wegen des Herrn, und erforschet den Weg des Herrn“8 . Wenn wir nicht innehalten werden auf mehreren Wegen, dann können wir den einen Weg nicht finden. Was bedeutet denn diese Mehrheit von Perlen, diese Mehrheit von Wegen, diese Mehrheit von Vorhöfen, damit wir die eine Perle, den einen Weg und den einen Vorhof finden? Abraham, Isaak und Jakob, Moses, Josue, des Nave Sohn, Isaias, Jeremias, S. 207Ezechiel, die zwölf Propheten, David und Salomon waren die Vorhöfe. Dies sind unsere Vorhöfe. Sie betreten wir zuerst, und aus diesen Vorhöfen gelangen wir nachher zum Vorhofe des Evangeliums, in welchem man Christus findet.
„Es erzittere vor ihm die ganze Erde!“ Sehet zu, was der Psalmist sagt! Der Himmel gerät nicht in Bewegung vor dem Antlitze Gottes. Wer aber irdisch gesinnt ist, dessen bemächtigt sich Erregung, wenn er Gott anschaut, und er gerät in Zittern. „Verkündet unter den Völkern: Der Herr ist König!“ Wenn die Erde nicht erschüttert wird und ihre irdische Gesinnung nicht aufgibt, dann wird der Herr nicht König sein unter den Völkern.
„Er hat geordnet den Erdkreis, der nicht wanken wird.“ Nur das wird in Ordnung gebracht, was zuerst ohne Fehl war, dann aber in einen schlechteren Zustand übergegangen ist. So erkennen wir samt dem ganzen Menschengeschlechte von Natur aus Gott. Es gibt keine Völker, die nicht von Natur aus ihren Schöpfer erkennen. Mögen sie auch Stein und Holz verehren, sie wissen doch, daß es ein Wesen gibt, höher als sie selbst, und gerade durch ihren Irrtum verraten sie ihre Einsicht. Es gibt also kein Volk, das nicht von Natur aus Gott erkennt. Mit einem Wort, die Heiden verehren Götzenbilder, und zwar Steine oder Hölzer. Wenn nun einmal Streit unter ihnen entsteht und es zum Eide kommt, dann sagen sie nicht: „Diese Steine oder diese Hölzer sehen“, sondern: „Gott sieht, Gott hört“. Sehet also, was der Psalmist sagt: „Er hat geordnet den Erdkreis, der nicht wankt“. Deshalb ist Christus gekommen und hat das Menschengeschlecht, das vorher verdorben war, wieder in Ordnung gebracht, damit es in Ewigkeit nicht wanke. Das Kreuz nämlich ist die Säule des menschlichen Geschlechtes, an dieser Säule ist sein Haus errichtet. Wenn ich vom Kreuze spreche, dann denke ich nicht an das Holz, sondern an das Leiden. Im übrigen findet sich dieses Kreuz in Britannien, in Indien und auf dem gesamten Erdkreis. Wie heißt es im Evangelium? „Wenn ihr mein Kreuz nicht traget und mir nicht täglich nachfolget“9. S. 208Beachtet, was er sagt! Wenn eine Seele nicht so dem Kreuze zugetan ist, wie die meinige es war um euretwillen, dann könnt ihr nicht meine Jünger sein. Glücklich, wer das Kreuz, die Auferstehung, den Ort der Geburt und der Himmelfahrt Christi in seiner Seele trägt. Glückselig, wer Bethlehem in seinem Herzen hat, in dessen Herz Christus täglich geboren wird. Was bedeutet übrigens Bethlehem? Haus des Brotes. Seien auch wir ein Haus des Brotes, jenes Brotes, das vom Himmel herabgestiegen ist. Täglich wird Christus für uns ans Kreuz geschlagen. Wir werden für die Welt gekreuzigt, und Christus wird in uns gekreuzigt. Glückselig derjenige, in dessen Herz Christus täglich aufersteht, wenn er für seine Sünden, auch die leichten, Buße tut. Glückselig ist, wer täglich vom Ölberge hinaufsteigt zum Himmelreiche, wo die üppigen Ölbäume des Herrn wachsen, wo das Licht Christi aufgeht, wo die Ölgärten des Herrn liegen. „Ich bin wie eine fruchttragende Olive im Hause Gottes“10 . Laßt uns auch unsere Leuchte anzünden mit dem Öle jener Olive, und sofort werden wir mit Christus in das Himmelreich eingehen. „Er hat geordnet den Erdkreis, der nicht wanken wird“, die οἰκουμένη11 , in der er selbst wohnt — der griechische Ausdruck ist hier nämlich besser als der lateinische. Auch wir wollen beten, daß unsere Wohnstätte, in welcher der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sich niederlassen sollen, ausgebessert werde. Wenn nämlich unsere Wohnstätte nicht bewohnt sein wird, dann kann sie auch nicht in Ordnung gebracht werden.
Noch vieles wäre zu sagen, z. B. daß jetzt das Fest der Kirchweihe12 ist, und daß dieses Fest immer in die S. 209stürmische Regenzeit, in den Winter fällt. Im Evangelium steht geschrieben: „Und es ging der Herr am Tempelweihfeste zu Jerusalem unter der Säulenhalle Salomons auf und ab, da es war Winter und Regenzeit“13 . Sehet zu, was dies bedeutet: „Am Tempelweihfeste ging er unter der Säulenhalle auf und ab, weil es stürmte und regnete“. Wenn jemand sich in Christo zu erneuern wünscht, wenn das Haus gebaut wird nach der Gefangenschaft, wenn jemand sein Haus erneuern, für Christus erneuern will, wenn jemand darnach strebt, die Welt zu verlassen und sich mit Christus zu verbinden, dann treten sofort Sturm, Winter und Regen auf. Wenn aber Christus, oder besser gesagt, wenn die Armen in Christo das Kirchweihfest, den Sturm, die Wasserfluten, den Winter herankommen sehen, dann gehen sie den Wasserfluten aus dem Wege und ziehen sich nach der Säulenhalle Salomons zurück, d.h. sie finden Zuflucht im Frieden Christi. Salomon ist ein Symbol des Friedfertigen, der gesprochen hat: „Meinen Frieden gebe ich euch, meinen Frieden hinterlasse ich euch“14 . Und auch wir wollen wandeln unter der Säulenhalle Salomons, auch wir wollen uns schützen lassen von seiner Herrlichkeit, wir wollen seine Hilfe genießen und einstimmen in jenes Wort aus dem Hohen Liede: „Der Winter ist vorüber15 , der Regen hat aufgehört und ist vergangen in Jesus Christus“.
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nach heutiger Zählung der 96. ↩
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Joh. 18, 27. ↩
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Die Manichäer verwarfen das Alte Testament, da der Gott der Juden für sie ein Gott der Finsternis war. ↩
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Lev. 11, 3. ↩
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Matth. 10, 40. ↩
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Röm 12, 1. ↩
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Matth. 13, 45 f. ↩
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Das angeführte Zitat findet sich nicht bei Michäas. Man hat vielleicht an Jer. 6, 16 zu denken. ↩
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Luk. 14, 27 bzw. 9, 23. ↩
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Ps. 51, 10. ↩
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Das hebr. תֵּבֵל bedeutet Welt, aber nicht bloß die bewohnte Welt, wie die Rabbinen erklärten. Ihre Auffassung findet sich auch bei den LXX, welche den Ausdruck mit οικομὲνη [die bewohnte] übersetzten. ↩
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Die Kirchweihe wurde in der Kirche zu Jerusalem am 13. Sept. feierlich begangen, und unter großem Zulauf aus allen Weltgegenden wurde das Kreuz des Herrn an sieben aufeinanderfolgenden Tagen den Fremden gezeigt. Dieses Fest ist auch, wohl Anlaß gewesen dafür, daß Hieronymus das Kreuz und die heiligen Stätten in auffallender Weise in dieser Homilie hervorhebt Vgl. Anecd. Mareds. III, 2, 139. Ein anderes Zeugnis über diese Festfeier findet sich in der mit dieser Homilie etwa gleichaltrigen Peregrinatio Silviae. ↩
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Joh. 10, 22 f. ↩
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Joh. 14, 27. ↩
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Hohel. 2, 11. ↩