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Traité contre l'hérétique Vigilantius
1.
On a vu dans le monde des monstres de différentes sortes ; Isaïe parle des centaures , des syrènes, et d'autres semblables ; Job fait une description mystérieuse de Léviathan et de Béhémoth: nous devons aux poètes les fables, Cerbère, le sanglier de la forêt d'Erimanthe, la Chimère et l'Hydre à plusieurs têtes. Virgile rapporte l'histoire de Cacus. L'Espagne a produit Geryon, qui avait trois corps; la Gaule seule avait été exempte de monstre, et on n'y avait jamais vu que des hommes courageux et éloquents, quand Vigilantius, ou plutôt Dormitantius, a paru tout à coup , combattant avec un esprit impur contre l'esprit de Dieu. Il soutient qu'on ne doit point honorer les sépulcres des martyrs, et ne chanter alleluia qu'aux fêtes de Pâques; il condamne les veilles, il appelle le célibat une hérésie, et dit que la virginité est la source de l'impureté. En un mot , son corps parait animé de l'esprit pervers de Jovinien, comme celui de Pythagore le fut autrefois par l'âme d'Euphorbe, de sorte. qu'il faut répondre à l'un coutume à l'autre : je lui dirai donc avec raison : « Race maudite! prépare tes enfants à la mort, à cause du péché de leur père. »
Jovinien, condamné par l'autorité de l'Eglise romaine, vomit son âme au milieu de mets délicats et recherchés, plutôt qu'il ne la rendit; celui-ci est un Quintilien muet dans les cabarets, il mêle l'eau au vin et se rappelant son an. tienne profession pour infecter de son venin la pureté de la foi, il attaque la virginité dans les festins des séculiers il invective contre les jeûnes des saints, il fait le philosophe au milieu des bouteilles , et c'est là seulement qu'il se plaît à entendre les cantiques de David et de Choré. Ce que je dis est moins une raillerie qu'une plainte légitime; car je ne puis maîtriser mon ressentiment ni passer sous silence l'injure qui est faite aux apôtres et aux martyrs.
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Gegen Vigilantius (BKV)
1.
S. 303Der Erdkreis hat vielerlei Ungeheuer hervorgebracht. Wir erfahren bei Isaias von Zentauren, Sirenen, Waldkäuzen und Nachteulen1 . Job beschreibt in geheimnisvollen Worten den Leviathan und die Behemoth2 . Die Sagen der Dichter erzählen vom Cerberus3 und den Stymphaliden4 , von dem erymanthischen Eber5 und dem nemäischen Löwen6 , von der Chimäre7 und der vielköpfigen Schlange8 . Den Cacus schildert Virgil9 . Den dreileibigen Geryon hat Spanien hervorgebracht10 . Nur Gallien nannte noch kein Ungeheuer sein eigen; vielmehr ragte es stets hervor durch seinen Überfluß an tüchtigen und überaus beredten Männern. Da erschien plötzlich Vigilantius, oder besser gesagt, Dormitantius, um mit seinem unreinen Geiste den Geist S. 304Christi zu bekämpfen. Er verbietet, den Gräbern der Märtyrer Ehre zu erweisen; die Vigilfeier verurteilt er; das Alleluja will er nur Ostern gesungen wissen11 ; die Enthaltsamkeit ist ihm eine Irrlehre, die Schamhaftigkeit eine Pflanzstätte der bösen Lust. Wie in Pythagoras Euphorbus wieder zum Leben gekommen sein soll, so hat in diesem der verkommene Geist des Jovinian seine Auferstehung gefeiert12 , so daß ich gezwungen bin, jetzt bei diesem, wie einst bei jenem, gegen die teuflischen Schliche anzugehen. Ihm gilt mit Recht das Wort: „Nichtswürdiger Sproß, bringe deine Söhne als Schlachtopfer dar für die Sünden deines Vaters“13 . Der eine hat, nachdem er durch die Autorität der römischen Kirche verurteilt worden war, bei Fasanen und Schweinefleisch seinen Geist ausgehaucht, ja herausgebrochen14 . Dieser ist ein Kneipwirt aus Calagurris und, wenn ich zu seinen Ungunsten deuten darf, wegen seines Heimatsortes ein stummer Quintilian15 , der Wasser mit Wein mischt. Seinem früheren Gewerbe entsprechend versucht er, sein treuloses Gift der katholischen Glaubenslehre einzuträufeln. Er tritt auf gegen die Jungfräulichkeit und befehdet die Schamhaftigkeit. Bei den Gelagen der Weltleute zetert er gegen das Fasten der Heiligen. Während er bei vollen Flaschen philosophiert und lüstern nach den Kuchen blickt, bezaubert ihn Psalmengesang. Allerdings läßt er sich nur bei besetzter Tafel herab, die Lieder Davids und Idithuns, Asaphs und der Söhne Kores zu vernehmen. Wenn ich mit diesen Worten meinem Herzen Luft gemacht habe, S. 305so war es weniger Ironie als Schmerz, da ich mich nicht fassen kann und nicht in der Lage bin, tauben Ohres über die den Aposteln und Märtyrern zugefügten Beleidigungen hinwegzugleiten.
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Is. 13, 22; 34, 11. Zentauren sind in der Hl. Schrift nirgendwo erwähnt, wohl Onozentauren bei Is. 34, 14. ↩
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Job 40, 10. 20. ↩
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Apollod. II, 5, 12. ↩
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Die von Herkules erlegten mythischen Raubvögel, welche bei der Stadt Stymphalos in Arkadien hausten und selbst Menschen angriffen. Apollod. II, 5, 6. ↩
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Herkules hat den erymanthischen Eber, der Arkadien beunruhigte, in den Schnee getrieben und lebendig gefangen. Apollod. II, 5, 4. ↩
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Ein Löwe, den Herkules bei der Stadt Nemea in Argolis erlegte. Apollod. II, 5, 1. ↩
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Ein feuerhauchendes Mischwesen, das teils Löwe, teils Ziege, teils Schlange war und von den Alten verschiedenartig dargestellt wurde. Dieses von Amisodaros, dem König von Karien, aufgezogene Ungeheuer wurde von Bellerophontes mit Hilfe des Pegasus umgebracht. Apollod. II, 3, 1. ↩
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Die Lernäische Schlange. Apollod. II, 5, 2. ↩
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Verg. Aen. VIII, 193. Ein furchtbarer Riese in Italien, der des Herkules Rinder stahl und von ihm dafür getötet wurde. ↩
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Geryon war Herrscher auf der Insel Erytheia im gaditanitischen Meerbusen. Er hatte drei Körper, die in der Bauchgegend zusammengewachsen waren. Herkules hatte ihm seine weltberühmten Kinder entführt. ↩
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In den Bethlehemitischen Klöstern war das Alleluja das Signal für die gemeinschaftlichen religiösen Übungen. Epist. 108 ad Eustochium c. 19. ↩
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Pythagoras, welcher die Seelenwanderung lehrte, behauptete, in der Person des Troers Euphorbus eine frühere Periode seines Daseins zurückgelegt zu haben. ↩
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Is. 14, 20 f. nach LXX. ↩
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Dies ist die einzige Nachricht über den Tod Jovinians. ↩
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M. Fabius Quintiliatius, der Lehrer des jüngeren Plinius und Juvenals, war Leiter einer Rhetorenschule in Rom und war aus Calagurris in Spanien, während Vigilantius aus einem gleichnamigen Orte Aquitaniens stammte, also Gallier war. ↩