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Werke Hieronymus (347-420) Dialogi contra Pelagianos libri III

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Dialogos contra Pelagianos Admonitio

29.

Salvemur Dei misericordia. — Unde et nos dicimus esse justos sanctos viros, et post peccata placentes Deo, non suo tantum merito, sed ejus clementia, cui omnis creatura subjecta est, et indiget misericordia ejus. Audiant haeretici, qui elevantur per superbiam, et dicunt: Ipsi nobis fecimus cornua. Audiant illud quod audivit Moab: Audivimus superbiam Moab, superbus est valde (Amos. VI, 14). Altitudinem illius, et elationem et glorificationem, et inflationem cordis ego cognovi, dicit Dominus, quoniam nequaquam juxta inflationem ejus et fortitudo illius est (Isai. XVI, 6). Diciturque ad hujuscemodi homines: Inimici autem eorum (haud dubium quin gregis Domini) confirmant, dicentes: non peccavimus, cum peccaverint in pulchritudinem justitiae, et in exspectationem patrum. Vis scire quando omnia peccata finiantur? audi eumdem prophetam: In tempore illo, dicit Dominus, quaeretur iniquitas in Israel, et non erit, et peccatum in Juda, et non invenietur (Jer. I., 20). Cur, quaeso? sequitur: Quia propitius ero illis. Ubi autem propitiatio est, praecessit ante peccatum. Tolle igitur posse, et concedam, omnia, donante Deo, subsistere. Bonum est praestolari cum silentio salutare Domini (Thren. III, 26); bonum est ponere in pulvere os suum, dare percutienti se maxillam, saturari opprobriis, spem habere in Domino (Ibid., 27 seqq.). Si enim abjecit, et miserebitur juxta multitudinem misericordiarum suarum; neque enim humiliavit corde suo et abjecit filios hominum. Frustra murmurat homo pro peccatis suis. Scrutemur vias nostras, et quaeramus et revertamur ad Dominum (Ibid., 40, 41). Levemus corda cum manibus ad Dominum in coelum, dicamusque ei: Inique egimus, et ad iracundiam provocavimus, idcirco tu inexorabilis es (Ib., 42).

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Dialog gegen die Pelagianer (BKV)

29.

Darum sagen auch wir, daß die Gerechten heilige und, wenn sie auch früher gesündigt haben, Gott wohlgefällige Männer sind, allerdings nicht nur durch ihr Verdienst, sondern infolge der Milde desjenigen, dem jede Kreatur unterworfen und auf dessen Barmherzigkeit sie angewiesen ist. Die Häretiker, die sich stolz erheben und sprechen: „Wir haben uns selbst Hörner gemacht“1, mögen einmal das nachstehende, an Moab gerichtete Wort beachten: „Wir haben gehört von dem Dünkel Moabs; er ist stolz gar sehr“. „Seine Überhebung, seine Eitelkeit und Ruhmsucht, sein aufgeblasenes Wesen habe ich erkannt“, spricht der Herr. „Seinem Dünkel entspricht jedoch in keiner Weise seine Macht“2. Von derartigen Leuten gilt das Wort: „Ihre (offenbar der Herde des Herrn) Feinde beteuern: Wir haben nicht gesündigt, obwohl sie sich vergangen haben gegen die Zier der Gerechtigkeit und gegen die Erwartung der Väter“3. — Willst du wissen, wann das Ende aller Sünden sein wird? Dann vernimm folgenden Ausspruch desselben Propheten: „In jener Zeit, spricht der Herr, wird man in Israel nach einer Missetat suchen, S. 459 aber es wird keine vorhanden sein, und nach einer Sünde in Juda, aber man wird keine finden“. Warum? so frage ich. Die Antwort folgt in den Worten: „Weil ich ihnen barmherzig sein werde“4. Wo aber Barmherzigkeit zur Anwendung kommt, da ist die Sünde voraufgegangen. Nimm darum das Können5 fort, und ich will zugeben, daß alles, insoweit Gott es gibt, vorhanden ist! Gut ist es, in Ruhe auf Gottes Hilfe zu warten6. Gut ist es, sich in den Staub niederzulassen, seine Wange dem hinzureichen, der uns schlägt, mit Schmach gesättigt zu werden und auf den Herrn zu hoffen7. Wenn er auch das Urteil der Verwerfung ausgesprochen hat, so erbarmt er sich doch nach der Menge seiner Erbarmungen. Denn er hat keine Freude daran, die Menschenkinder zu demütigen und zu verwerfen8. Es ist zwecklos, daß der Mensch murrt über seine Sünden. Laßt uns vielmehr unsere Wege durchforschen, sie prüfen und dann zum Herrn zurückkehren! Wir wollen unsere Herzen samt unseren Händen zum Herrn im Himmel erheben und zu ihm sprechen: „Wir haben gottlos gehandelt und Deinen Zorn erregt; darum bist Du unerbittlich“9.


  1. Am. 6, 14. Das Horn war im Altertum das Symbol der Kraft und Stärke. Die Irrlehrer sagen also: „Wir haben uns selbst die Kraft, gut zu handeln, gegeben“. ↩

  2. Is. 16, 6. ↩

  3. Jer. 50, 7. ↩

  4. Jer. 50, 20. ↩

  5. Das selbständige Können auf Grund natürlicher Befähigung ohne göttliche Gnadenhilfe. ↩

  6. Klagel. 3, 26. ↩

  7. Klagel. 3, 29. ↩

  8. Klagel. 3, 32 f. ↩

  9. Klagel. 3, 39―42. ↩

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Dialog gegen die Pelagianer (BKV)

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