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Werke Hieronymus (347-420) Dialogi contra Pelagianos libri III

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Dialogos contra Pelagianos Admonitio

18.

Quare infantes baptizentur: et Cypriani testimonium. C. Dic, quaeso, et me omni libera quaestione, quare infantuli baptizentur? A. Ut eis peccata in baptismate dimittantur. C. Quid enim commeruere peccati? Quisquamne solvitur non ligatus? A. Me interrogas? Respondebit tibi Evangelica tuba, Doctor Gentium, vas aureum in toto orbe resplendens: Regnavit mors ab Adam usque ad Moysen: etiam in eos, qui non peccaverunt, in similitudinem praevaricationis Adam, qui est forma futuri (Rom. V, 14). Quod si objeceris dici esse aliquos, qui non peccaverunt, intellige eos illud non peccasse peccatum, quod peccavit Adam praevaricando in paradiso praeceptum Dei. Caeterum omnes homines, aut antiqui propagatoris Adam, aut suo nomine tenentur obnoxii. Qui parvulus est, parentis in baptismo vinculo solvitur. Qui ejus aetatis est, quae potest sapere, et alieno et suo, Christi sanguine liberatur. Ac ne me putes haeretico sensu hoc intelligere, beatus martyr Cyprianus, cujus te in Scripturarum testimoniis digerendis aemulum gloriaris, in epistola quam scribit ad episcopum Fidum de infantibus baptizandis haec memorat: "Porro autem si etiam gravissimis delictoribus, et in Deum multo ante peccantibus, cum postea crediderint, remissio peccatorum datur, et a baptismo atque gratia nemo prohibetur, quanto magis prohiberi non debet infans, qui recens natus nihil peccavit, nisi quod secundum Adam carnaliter natus, contagium mortis antiquae, prima nativitate contraxit? Qui ad remissionem peccatorum accipiendam, hoc ipso facilius accedit, quod illi remittuntur non propria, sed aliena peccata. Et idcirco, frater charissime, haec fuit in concilio nostra sententia, a baptismo atque gratia Dei, qui omnibus misericors et benignus et pius est, neminem per nos debere prohiberi. Quod cum circa universos observandum sit atque retinendum, tum magis circa infantes ipsos et recens natos observandum puta, qui hoc ipso de ope nostra ad divinam misericordiam plus merentur, quod in primo statim nativitatis suae ortu plorantes ac flentes, nihil aliud faciunt, quam deprecantur."

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Dialog gegen die Pelagianer (BKV)

18.

C. Sage mir, und damit bin ich jeder weiteren Frage überhoben, warum die kleinen Kinder getauft werden.

A. Damit ihnen die Sünden in der Taufe nachgelassen werden.

C. Welcher Sünde haben sie sich denn schuldig gemacht? Wer bedarf der Befreiung, wenn er nicht gebunden ist?

A. Du fragst mich? Die Antwort wird dir das Sprachrohr des Evangeliums, der Völkerapostel geben, das goldene Gefäß, das den ganzen Erdkreis mit seinem Glanze erfüllt: „Es herrschte der Tod von Adam bis auf Moses, auch über die, die nicht gesündigt hatten durch eine Verfehlung ähnlich der Adams, der ein Vorbild des Zukünftigen ist“1. Solltest du aber einwenden, es sei hier die Rede von solchen, die nicht gesündigt haben, dann übersieh nicht, daß es heißt, sie hätten nicht jene Sünde begangen, welcher Adam sich schuldig gemacht hat, als er im Paradiese das göttliche Gebot mißachtete. Übrigens gelten alle Menschen für schuldig im Hinblick auf ihren alten Stammvater Adam oder auf ihre persönlichen Vergehen. Wer klein ist, wird von den Sündenfesseln seines Stammvaters durch die Taufe erlöst. Wer in die Jahre des Vernunftgebrauches eingetreten ist, wird durch Christi Blut von den fremden und den eigenen Sünden befreit. Damit du aber nicht meinst, diese meine Ansicht sei häretisch, so verweise ich dich auf den heiligen Märtyrer Cyprian, dem du ja nacheifern willst in der Verwendung der Schriftzeugnisse. In dem Briefe an den Bischof Fidus über die Kindertaufe führt er aus: „Wenn aber ferner auch den größten Sündern, die früher viel gegen Gott gefehlt haben, Verzeihung der Sünden S. 495 zuteil wird, wofern sie später zum Glauben gekommen sind, wenn weiter niemand von der Taufgnade ausgeschlossen wird, um wieviel mehr darf das Kind nicht ausgeschlossen werden, welches, kurz zuvor geboren, nur darin gesündigt hat, daß es dem Fleische nach von Adam abstammt und gleich bei der Geburt die Ansteckung durch den alten Tod sich zugezogen hat? Es kann um so leichter zur Nachlassung der Sünden hinzutreten, weil ihm nicht eigene, sondern fremde Sünden verziehen werden. Deshalb, mein geliebtester Bruder, war unsere Versammlung der Ansicht, es dürfe durch uns niemand von der Taufe und der Gnade Gottes, der gegen alle barmherzig, gütig und liebevoll ist, ausgeschlossen werden. Wenn dies für alle Menschen gilt und allgemein zu beachten ist, so trifft es ganz besonders für die Kinder und die Neugeborenen zu, die gerade deshalb unsere Hilfe zur Erlangung der göttlichen Barmherzigkeit in höherem Grade verdienen, weil sie sofort nach ihrer Geburt weinen und jammern und nichts anderes tun als um Verzeihung bitten“2.


  1. Röm. 5, 14. ↩

  2. Epist. 59 ad Fidum c. 5. ↩

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Dialogos contra Pelagianos Admonitio
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Dialog gegen die Pelagianer (BKV)

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