• Home
  • Works
  • Introduction Guide Collaboration Sponsors / Collaborators Copyrights Contact Imprint
Bibliothek der Kirchenväter
Search
DE EN FR
Works Armenian Fathers Wider die Irrlehren (BKV)
Zweites Buch: Widerlegung des persischen Heidentums.

20.

Auch die Träume haben verschiedene Ursachen. Bald ist es etwas, was der Mensch bei Tage im Munde führte und was beim Ausruhen des Körpers der Geist im Schlafe wieder aufgreift, bald etwas, was ganz und gar nicht Gegenstand geistiger Beschäftigung gewesen ist und (doch) ihm im Traume erscheint. Und hiefür gibt es zwei Ursachen.

Entweder ist es das Sehen von etwas Bestimmtem in sichtbarer Form durch Einwirkung der Gnade Gottes, um den Menschen zur Tugend anzutreiben, ohne klar vorgestellte Wahrheit, wie Joseph und Daniel in Gesichten große Dinge geoffenbart worden sind.

(Oder) eine Art ist auch vom Widersacher, denn er ist unkörperlich, wie auch die Seele des Menschen unkörperlich ist. Er gaukelt verschiedene Gestalten vor, bald die von Weibern, um zur bösen Begierlichkeit anzureizen, bald die von wilden Tieren und Reptilien, um Schrecken zu erregen. Schon Job sagt ja: „Und durch S. 118 Träume setzest du mich in Schrecken“ (7, 14). Vielmal nimmt er die Gestalt von Weibern an und täuscht die Männer im Traume. Dann verführt er wieder in der Gestalt von Männern die Weiber. Nicht als ob er männliche oder weibliche Glieder hätte, sondern durch Kitzeln läßt er das Gefäß der Begierlichkeit, die Männlichkeit, ausströmen. Auch wenn er in einen Menschen eingegangen ist, und in weiblicher oder männlicher Stimme Worte verursacht, so darf man nicht glauben, daß er eine männliche oder weibliche Natur hätte. Auch dann nicht, wenn er vor Schlägen oder vor dem Schwerte Furcht zeigt, darf man dies glauben. Denn Schläge sind für ihn die Rüge Gottes und die Gnaden der Heiligen, welche sie vom Heiligen Geiste haben. Sei es im 1 Zustand des Wachens oder sei es im süßen Schlummer, spiegelt er Furcht vor Schlägen und dem Schwerte vor, auf daß er dem Menschen Vertrauen einflöße und ihn dadurch am Gebet um die göttliche Hilfe lähme. Das erklärte der Herr selbst, als er sprach: „Diese Art weicht nicht, außer durch Fasten und Gebet.“ [Markus 9, 29]

Auch nicht jeder Ohnmachtsanfall oder jede Raserei ist vom Dämon. Es gibt Fälle, wo dies von der Galle kommt und Fälle, wo es vom Schleime herrührt, dann Fälle, wo es von der Leere des Gehirns stammt und vom Verderben des Magens und von Verstopfung des Leibes. Dabei führt es selbst bis zum Schäumen und bis zum Verdrehen der Augen.


  1. V. Kam. S.: khanzi kam. ↩

pattern
  Print   Report an error
  • Show the text
  • Bibliographic Reference
  • Scans for this version
Download
  • docxDOCX (140.87 kB)
  • epubEPUB (123.76 kB)
  • pdfPDF (462.37 kB)
  • rtfRTF (387.40 kB)
  • mdMD (34.61 kB)
Translations of this Work
Wider die Irrlehren (BKV)

Contents

Faculty of Theology, Patristics and History of the Early Church
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Imprint
Privacy policy