14.
[Forts. v. S. 113 ] Niemand kann darum dort seine häßlichen Freveltaten ableugnen, es stockt die Lästerzunge, es schweigt der Frevlermund, es zittert der sündige Leib, denn eines jeden Sünden zeugen wider ihren Täter, ohne daß ein Laut gesprochen wird; wie vielmehr die schwarzen Ziegen mitten unter den Schafen sichtbar werden, so werden auch die finsteren Seelen der Sünder sichtbar inmitten der glänzenden Versammlung, von der sie umgeben sind. Und nun, warum stürzest du dich also in unerbittliche Qualen und in ewige Schande für ein ruheloses Leben und für vergängliches Geld? Warum entsagst du nicht der Leidenschaft des Geizes? Warum machst du dich nicht los von der Neigung zu dem Gewinne von Zinsen, der dich vielmehr als den Ungerechten zur Glut des furchtbaren Feuerofens verurteilt?
Vielleicht sagst du: „Wenn ich den Überfluß des Vermögens verteile, werde ich verachtet, arm und hilflos“. Hast du nicht den Propheten gehört, der spricht: „Nicht sah ich den Gerechten verachtet und nicht, daß sein Kind Brot bettelt“. Sei es aber auch, daß du verarmst, so ist es doch besser für dich, zu klagen, herumzuziehen und umherzuirren und die Barmherzigen um Almosen anzubetteln als zu leben von der bitteren Kost der ungerechten Zinsen. Aber du hast ja Hände und Füße und verstehst eine Kunst, so arbeite und erwirb etwas und diene, dann hast du zu essen.