6.
[Forts. v. S. 117 ] Die Reichen leben in Angst und Unruhe, und der Arme (spottet über sie) achtet sie für nichts. Hoffärtige Fürsten entrüsten sich über die Reichen, der Arme kümmert sich nichts um sie. Die Erde ist voll von Dieben und Räubern und der Arme ist ohne Furcht vor ihnen. Die Märkte sind angefüllt mit Verleumdern und Bedrückern, der Arme aber ist ohne Sorge um sie. Die Richter sind zu Wölfen und Raubtieren geworden, und der Arme ist unberührt von dieser Geißel. Gerade wegen ihrer Armut fließt das Leben der Armen in vieler Freude und Sorglosigkeit dahin, frei von allem, sicher vor allem, neidlos, ledig der Rache, sündenlos inmitten zahlreicher Laster. Nicht braucht er viele Gebäulichkeiten, keine Verschlüsse für seine Ausrüstung, bei der Krankheit des Armen stellt sich die Betrübnis nicht ein; nicht braucht er zu erschrecken oder zu fürchten vor dem Tode. O nein, in großer Sorglosigkeit ist das Leben der Armen, ungestört ihre Ruhe. All das ist die Freiheit hienieden.