9.
[Forts. v. S. 218 ] Manche werden ihrem Christenglauben untreu und werfen ihn ab samt der Kraft des Kreuzes und verfallen auf Wahrsagerei, Amulette, Zaubereien, Aberglauben, Geisterbeschwörungen, was ja vollendeter Götzendienst ist und Lossagung von den Geboten Gottes; auch das läßt Satan als geringfügig erscheinen, damit wir nicht Buße tun. Manche gewöhnten sich ohne Scheu an Eide und ihre Zungen an Meineid, während doch Christus befahl: Du sollst nicht schwören, sondern eure (Rede) sei: ja, ja, nein, nein; was darüber ist, ist vom Bösen. Satan aber läßt auch das als geringfügig erscheinen, damit wir nicht Buße tun. Manche verfolgen Waisen, Witwen und Fremdlinge, so daß sie seufzen über die Bedrücker; auch das läßt Satan als geringfügig erscheinen, damit wir nicht Buße tun. Manche beengen ihre Nachbarn, um ihren Platz weiter auszudehnen und das Gebiet des Nächsten zu vermindern. Deswegen sagt der Prophet: „Wehe denen, die Haus an Haus reihen und das des Nächsten entziehen1.“ Aber Satan läßt auch das als geringfügig in unsern Augen erscheinen, damit wir nicht Buße tun. Manche verdrehen das Recht der Witwe vor Gericht, lassen sich einnehmen durch schöne Gesichter, geben Verweise und behandeln sie infolge gottloser Bestechung geringschätzig; darüber sagt die Schrift also: „Verflucht seien sie vor (in) der Öffentlichkeit, und im Hause der Bestechlichen sollen die Flüche wohnen2.“ Auch das läßt Satan in unsern Augen als geringfügig erscheinen, damit wir nicht Buße tun.